Digitalisierung und Beseitigung des Instandhaltungsrückstands: DGB Hessen-Thüringen und Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern fordern Mittel für Schulen.
In der vergangenen Woche trafen sich führende Vertreter der hessischen Gewerkschaften und des Handwerks zu einem Gedankenaustausch. Im Mittelpunkt stand dabei die Bewältigung der Corona-Krise und ihrer wirtschaftlichen Folgen. Einigkeit herrscht auf beiden Seiten, dass ohne ein Investitionsprogramm in die Infrastruktur des Landes der tiefe Einschnitt in die Wirtschaft nicht bewältigt werden kann. Das betreffe die maroden Schulen ebenso wie die schlechte Infrastruktur.
„Um Beschäftigung und Betriebe zu sichern, braucht die Wirtschaft einen ordentlichen Schub, der aus Kurzarbeit wieder stabile Beschäftigung werden lässt.“ – Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirkes Hessen-Thüringen
Heinrich Gringel, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, verwies auf die wirtschaftliche Situation der hessischen Handwerksbetriebe in den drei Kammerbezirken Kassel, Frankfurt-Rhein-Main und Wiesbaden: Im Handwerk würden von der Corona-Krise alle Bereiche in Mitleidenschaft gezogen. So einen Einbruch habe man noch nie erlebt. Aus seiner Sicht sei es deshalb wichtig, dass die öffentliche Hand – und hier sei neben dem Bund auch das Land gefordert – die öffentlichen Investitionen stabilisiere und wo erforderlich und möglich steigert.“
„Bund und Land sind gefordert. Mit Investitionen muss sie den Mittelstand stabilisieren – und besonders wichtig ist aus unserer Sicht der Schulbereich.“ – Heinrich Gringel, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern
Der DGB-Vorsitzende Michael Rudolph pflichtet Gringel bei: In diesem Punkt herrscht vollkommene Übereinstimmung zwischen den Gewerkschaften und dem Handwerk. In unseren Vorschlägen für ein Konjunkturprogramm des Landes nehmen die Investitionen im Bereich der Bildungsinfrastruktur einen zentralen Stellenwert ein. Dabei haben wir insbesondere den Schulbereich im Blick. Außerdem haben wir in Hessen einen erheblichen Nachholbedarf bei der digitalen Ausstattung der Schulen. Die Wahrscheinlichkeit ist ja recht hoch, dass auch im kommenden Schuljahr der Präsenzunterricht eingeschränkt bleibt. Damit aber kommt den digitalen Medien eine entscheidende Bedeutung für das Lernen zu Hause zu.“
„Die Bausubstanz in vielen Schulen ist marode, wir schätzen den Investitionsstau auf mindestens vier Milliarden Euro.“ – Michael Rudolph, DGB Vorsitzende
Aus Sicht von Gewerkschaften und Handwerk muss alles getan werden, um einen Rückgang der Investitionen des Landes und der Kommunen zu vermeiden. Heinrich Gringel: Stabile und nach Möglichkeit steigende staatliche Investitionsausgaben schaffen eine zeitgemäße öffentliche Infrastruktur, und sie stabilisieren die Beschäftigung – nicht zuletzt im Handwerk.
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Die offizielle Internetseite der Handwerkskammer Wiesbaden finden Sie unter www.hwk-wiesbaden.de.