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740.000 Euro Fördergelder für Renaturierung und Hochwasserschutz

740000 Euro Renaturierung und Hochwasserschutz

Hessens Umweltministerin Priska Hinz hat am Donnerstagmorgen im Ortsteil Auringen an die ehrenamtliche Stadträtin Bettina Gies einen Förderbescheid für die Renaturierung und den Hochwasserschutz am Wickerbach und am Käsbach übergeben.

Volker Watschounek 1 Jahr vor 0

Die eine Maßnahme zum Hochwasserschutz läuft seit Oktober, mit der zweiten am Käsbnach soll im Januar angefangen werden. 420000 Euro für den Wickerbach und 320000 Euro für den Käsbach. 

Um den Wickerbach und am Käsbach in Teilabschnitten zu renaturieren, stellt das Land Hessen auf Grundlage der Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und zum Hochwasserschutz für diese städtischen Projekte Fördergelder im Gesamtwert von rund 740000 Euro zur Verfügung. Hessens Umweltministerin Priska Hinz hat die Gelegenheit genutzt, und sich am Donnerstag vor Ort selbst ein Bild von der Situation an den beiden Bächen gemacht. In einer Tasche brachte sie dazu auch den Förderbescheid des Ministeriums mit.

Auch der Käsbach wird renaturiert

Stadträtin Gies und Umweltministerin Hinz erläuterten bei einem gemeinsamen Ortstermin am bereits renaturierten Aubach die im Oktober begonnenen Maßnahmen und informierten gleichzeitig über das geplante Käsbach-Projekt. Hier soll es im Januar losgehen. Gies nahm im Beisein zahlreicher Vertreter der Ortspolitik und der Behörden die Zuwendungsbescheide von der Umweltministerin entgegen. Der Wickerbach mit seinem Nebengewässer Aubach darf mit einer Zuwendung in Höhe von rund 420000 Euro rechnen, die Käsbach-Renaturierung erhält eine Förderung von rund 320000 Euro. Die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie kann damit in Wiesbaden weiter erfolgreich fortgeführt werden.

Neuer Gewässerarm

Die Anwesenden hoben hervor, dass mit der Renaturierung wieder intakte Lebensräume für zahlreiche Tiere und Pflanzen geschaffen werden. Die Renaturierungsmaßnahme am Aubach und Wickerbach befindet sich derzeit in der Umsetzung. Auf einer Gewässerstrecke von rund 2,5 Kilometern zwischen Reitzenmühle und der Mehrzweckhalle Auringen wurde das sogenannte „Nassauer Gestück“ in Teilabschnitten innerhalb der städtischen Bachparzelle aufgebrochen und umgelagert. Natürliche Elemente wie Wurzelstöcke bereichern jetzt die Struktur. Im Bereich unterhalb der August-Ruf-Straße konnte ein zehn Meter breiter Gewässerrandstreifen erworben werden. Hier wurde ein neuer Gewässerarm abgegraben, damit bei höheren Abflüssen Wasser in diesen Bereich strömen kann. Bei Niedrigwasser verbleibt das Wasser im ursprünglichen Bachbett und ermöglicht so den Wasserorganismen auch in trockenen Sommermonaten weiterhin eine Durchwanderbarkeit.

Geschützte Tiere

Im Oberlauf des Wickerbachsystems ist die artenschutzrechtlich besonders schützenswerte Steinkrebspopulation bekannt, die auf der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdete Art eingestuft wird. „Dennoch war der Fund von rund 30 Steinkrebsen, inklusive trächtiger Steinkrebsweibchen, eine kleine Sensation“ berichtet Stadträtin Gies. Diese während der Bauzeit abgekärcherten Steinkrebse wurden in den bereits renaturierten Gewässerabschnitt des Aubachs im Oberlauf umgesetzt. Um die vorhandene Steinkrebspopulation zu schützen, wurde die befestigte Gewässersohle an rund 20 Stellen händisch aufgebrochen.

Bachbett mit einer Niedrigwasserrinne

Im Januar sollen außerdem Renaturierungsmaßnahmen am Käsbach zwischen Siebenmorgenweg und Dornfelderweg in Kostheim durchgeführt werden. Der 55 Meter lange Streckenabschnitt befinde sich derzeit in einer massiv ausgebauten Betongerinne inmitten der Kostheimer Ortslage, erläutert Gies. Der Käsbach soll hier wieder ein breiteres Bachbett mit einer Niedrigwasserrinne und einzelnen Wassergumpen bekommen. Dies ermöglicht den Fischen zukünftig auch in sehr trockenen Sommern im Gewässer zu überleben. Durch die Verbreiterung des Gewässerprofils und einer Vertiefung der Sohle kann die Hochwassersituation sogar entschärft werden.

Europäische Wasserrahmenrichtlinie

Gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die bereits seit Dezember 2000 in Kraft ist, müssen bis spätestens 2027 Flüsse und Bäche in einen guten ökologischen Zustand gebracht werden. Eine gute Sache, aber ein ehrgeiziges Ziel, denn vielerorts fehlt es an Personal und finanziellen Mitteln, so Gies. Oft erschwerten schwierige Randbedingungen, wie eng bebaute Ortslagen, Denkmalschutz oder landwirtschaftliche Interessen, die Umsetzung und erforderten von allen Beteiligten den Mut auch mal über den eigenen Schatten zu springen. Die großzügige finanzielle Unterstützung des Landes Hessen muss deshalb im Hinblick auf das EU-weite Ziel als Chance genutzt werden, sagt Gies, die weiterhin an vielen Wiesbadener Bächen Handlungsbedarf sieht, obwohl schon vieles erreicht worden sei, abschließend.

Foto oben ©2022 Umweltamt Wiesbaden

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Die Internetseite des Hessischen Umweltministeriums finden Sie unter umwelt.hessen.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.