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Diesel Fahrverbot vom Tisch ©2019 Volker Watschounek

Wiesbaden: weniger Stickoxide und Feinstaub

Die Umweltspuren auf dem 1. Ring, die Ampeln mit einer intelligenter Zuflussdosierung, das Rad-Grundnetz 2020. oder die Protected Bike Lanes: Ein Ausschnitt aus Wiesbadens löblichen Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Stickstoffoxidbelastung.

Volker Watschounek 3 Jahren vor 1

Die Luftqualität in Wiesbaden hat sich 2020 gegenüber dem Vorjahr weiter zum Positiven verändert. Mit seinem Masterplan hat die Stadt viel auf den Weg gebracht.

Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat am 18. Februar in Wiesbaden im Rahmen einer Pressekonferenz zusammen mit Wiesbadens Umweltdezernenten dazu aufgerufen, bei den Maßnahmen für mehr saubere Luft in Hessens Städten nicht nachzulassen. Zusammen führten sie aus, dass in der Landeshauptstadt im Februar 2019 der Luftreinhalteplan für Wiesbaden mit einer Vielzahl an ambitionierten Maßnahmen in Kraft getreten ist. Dazu zählen die neuen Bus- und Fahrradspuren, die Umweltspuren, weitere Buslinien und eine engere Taktungen, Park&Ride-Parkplätze, Ladesäulen für E-Autos und vieles mehr. Das Mit dem Maßnahmenkatalog verfolgt Wiesbaden seit 2020 das Ziel, im gesamten Stadtgebiet die Stickoxid-Grenzwerte einzuhalten. Wiesabdens Verkehrsdezernent Andreas Kowol ist mit den aktuellen Werten zufrieden: Heute können wir verkünden: Das hat auch geklappt.

„Natürlich hat die Corona-Pandemie den Verkehr reduziert und zu dieser Entwicklung beigetragen. Wir stellen aber auch fest, dass unsere Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan deutlichen mit dazu beigetragen haben. Wiesbaden hat es geschafft, den Gesundheitsschutz der Bürger zu verbessern und gleichzeitig die Stadt mit einem zukunftsweisenden Mobilitätskonzept attraktiver zu gestalten.“ – Umweltministerin Priska Hinz

Mit Inkrafttreten des Luftreinhalteplans war die Klage vor dem Verwaltungsgericht einvernehmlich als erledigt zu betrachten. VCD und DUH haben der Landeshauptstadt  einen Vertrauensvorschuss gewährt. Wiesbadens Verkehrsdezernent betonte am 18. Februar in einer Pressekonferenz , dass alle Zweifler heute feststellen könnten, dass Wiesbaden dieses Vertrauen nicht enttäuscht habe. Unbestritten ist: Die Umsetzung war und ist ein Kraftakt. Wenn Teile der Bevölkerung das Tempo der Maßnahmenrealisierung hier und da als zu schnell empfunden haben, habe ich dafür vollstes Verständnis.

Der Lohn unserer Mühen ist aber, dass die Atemluft für alle Innenstadtbewohner nachweislich sauberer geworden ist und wir dadurch für ein weiteres Jahr ein Dieselfahrverbot abwenden konnten.“ – Andreas Kowol, Umweltdezernent

Hinz und Kowol teilten mit, dass die Stickstoffdioxidbelastung an den beiden stationären Messstellen Schiersteiner Straße und Ringkirche 2020 im Jahresmittelwert auf 37 Mikrogramm pro Kubikmeter gesunken ist. Im Jahr 2019 hatte die Belastung an beiden Messstationen noch bei 44 Mikrogramm gelegen. Der EU-Grenzwert, der unterschritten werden muss, liegt bei 40 Mikrogramm. Ergänzt wurden die Werte von den Jahresmittelwerte aus den zehn sogenannten Passivsammlern, die das Wiesbadener Umweltamt zusätzlich im Stadtgebiet installiert hatte. Auch hier sei an keiner Stelle der Grenzwert überschritten worden, berichtet Kowol. Der höchste Wert sei mit 38 Mikrogramm in der Bleichstraße gemessen worden, alle anderen Passivsammler erreichten maximal 35 Mikrogramm.

Realisierte Maßnahmen

Von den 111 Maßnahmen des Luftreinhalteplans sind in den letzten Jahren etwa drei Viertel realisiert beziehungsweise im Umsetzung. Darunter fallen:
Busbeschleunigungs-Offensive Innenstadt
– Schaffung von Umweltspuren auf dem 1. Ring, wodurch das Radverkehrsaufkommen hier verdoppelt und der Busverkehr um 33% beschleunigt wurde
Neue Ampeln mit intelligenter Zuflussdosierung, zum Beispiel neue Ampelanlage Berliner Straße, zur Verlagerung von Durchgangsverkehren von innen nach außen
– Aufrüstung bestehender Ampeln mit digitaler Technik, 217 von 227 bereits umgerüstet
– Das Rad-Grundnetz 2020 ist fast fertiggestellt, an mehreren Stellen wurden neue Protected Bike Lanes geschaffen
– Einführung neuer Bahnverbindungen durch den RMV
– Einführung neuer Busverbindungen, zum Beispiel der neuen Tangential-Linie 49
– Einführung eines vergünstigten ÖPNV-Nachbarschaftstarifs für Fahrten von Taunusstein, Niedernhausen, Schlangenbad, Eltville und Kiedrich nach Wiesbaden
– Beschaffung und Inbetriebnahme der ersten 56 E-Busse
– Ausstattung aller verbliebenen älteren Dieselbusse mit SCRT-Filtertechnik
Parkgebührenbefreiung für Elektrofahrzeuge sowie Errichtung von 40 weiteren E-Ladepunkten
– Schaffung spezieller neuer Lieferzonen mit Sensortechnik, Pilotprojekt in der Moritzstraße bereits gestartet
Kaufprämie für E-Cargobikes, 3. Auflage ist letzte Woche gestartet

„Jede einzelne Maßnahme ist ein Mosaikstein, die Wirkung ergibt sich im Zusammenspiel.“ – Andreas Kowol, Umweltdezernent

– Aktivierung der digitalen Verkehrssteuerung DIGI-V im Sommer 2021
– Erhöhung der Zahl der E-Busse auf 120, Inbetriebnahme von 10 Wasserstoffbussen bis Jahresende
– Bau von Park+Ride-Anlagen auf der Platte, an der Berliner Straße und unter der Schiersteiner Brücke
– Einführung des 365-Euro-Jahrestickets für Bus und Bahn in Wiesbaden mit Fördermitteln des Bundes
– Errichtung eines E-Mobility-Hubs an der Berliner Straße
– Realisierung neuer Rad-Infrastruktur in der Luisenstraße und Schwalbacher Straße (Rad-Grundnetz 2020)
– Ausbau des Carsharing-Angebots, hierzu erfolgt nächste Woche die Vergabe von Stellplätzen an drei Betreiber

„Der modernste E-Bus nützt mir wenig, wenn er vom Autoverkehr ausgebremst wird. Die neuen E-Busse und Wasserstoffbusse sind deshalb auf eine Infrastruktur angewiesen, auf der sie schnell vorankommen können.“ – Andreas Kowol, Umweltdezernent

Wiesbaden hat in den vergangenen beiden Jahren sehr viel auf den Weg gebracht. Kowol betonte, dass sich daran andere Städte ein Beispiel nehmen könnten. Wiesbaden sei aber noch nicht ganz am Ziel: Einige Maßnahmen seien noch in der Umsetzung und Wiesbadens Umweltministerium werde die Stickoxid-Werte genau im Auge behalten, besonders, wenn der Lockdown endet. Sollte es wieder zu Grenzwertüberschreitungen kommen, werden wir gegensteuern. Denkbar wäre hier beispielsweise eine Temporeduzierung auf einigen Straßen der Innenstadt. Ein Fahrverbot wollen wir aber auch in Zukunft verhindern, erklärte Ministerin Hinz.

An einem Strang ziehen

Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land bewertet Kowol als äußerst positiv: Wir wären nicht so weit gekommen ohne die hervorragende Unterstützung durch das Umweltministerium, das Verkehrsministerium und den RMV. Das betrifft sowohl die Zusammenarbeit bei Gemeinschaftsprojekten wie etwa dem P+R-Parkplatz Platte, aber auch die Berechnung der Luftreinhaltewirkung, damit wir bestmöglich mit Fakten ausgestattet sind. Zur Wahrheit gehört aber auch: Wir sind noch nicht ganz über den Berg, aber auf einem guten Weg. (@2019 Archivbild Volker Watschounek)

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Südost lesen Sie hier.

Die offizielle Internetseite des Hessischen Umweltministeriums finden Sie unter umwelt.hessen.de.

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.