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Taus Makhacheva – 58’10’’ video, colour, sound. The work is based on the collection of Dagestan Museum of Fine Arts named after P. S. Gamzatova. Production supported by Cosmoscow Artists’ Patrons Programme.

Taus Makhacheva mit Tightrope im NKV

Dass Kunst Abgründe zu überqueren vermag, hat das letzte Jahr bewiesen. Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden zeigt die Videoarbeit Tightrope der russischen Künstlerin Taus Makhacheva, in der sie sprichwörtlich ein Balanceakt vollführt.

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

Kunst in Zeiten von Corona kann einsam sein. Es gibt keinen Raum, Kunst darzustellen. Das Kunst trotzdem darstellbar ist, zeigt Taus Makhacheva – online sowie in den Räumen des Nassauischen Kunstverein.

Der Nassauische Kunstverein Wiesbaden zeigt nun die Videoarbeit Tightrope der russischen Künstlerin Taus Makhacheva, in der sprichwörtlich ein Balanceakt vollführt und eine spezifische Kunstgeschichte in schwindelerregender Höhe visualisiert wird.

Nassauischer Kunst Verein (NKV), kurz gefasst

Ausstellung – Tightrope
Wann: Freitag, 26. Februar bis zum 2. Mai 2021
Wo: Nassauischer Kunstverein, Wilhelmstraße 15, 65185 Wiesbaden (Abfahrt planen)
Eintritt: frei

Öffnungszeiten: dienstags 14:00 – 20:00 Uhr, mittwochs bis freitags 14:00 – 18:00 Uhr, samstags und sonntags 11:00 – 18:00 Uhr, montags geschlossen

Ein einsamer Seiltänzer balanciert zwischen zwei Felsvorsprüngen in Dagestan, der größten und bevölkerungsreichsten Region im Kaukasus. Mal in der Hand, mal am Balancierstab befestigt, transportiert Rasul Abakarov, Nachfahre einer dagestanischen Dynastie von Seiltänzern, unter der Regie von Taus Makhacheva einundsechzig Gemälde und Zeichnungen zwischen den Hochlandgipfeln. 

Film Tightrope

Für den 58-minütigen Film Tightrope (2015) wählte die Künstlerin mit Bedacht Werke aus der Sammlung des Dagestan Museum of Fine Arts aus, die sie für die Performance kopierte. Die Arbeiten umfassen eine Zeitspanne vom 19. Jahrhundert bis zum Jahr 2000 und damit eine Geschichte der bildenden Kunst in Dagestan – von Schlachtszenen des 19. Jahrhunderts über Werke des Sozialistischen Realismus der sowjetischen Periode der Region bis hin zu Abstraktem Expressionismus oder Pop Art. Vor dem atemberaubenden Hintergrund der dagestanischen Berglandschaft wird ein Werk nach dem anderen über ein dünnes Seil transportiert und die ursprünglich lose Zusammenstellung der Werke auf dem ersten Gipfel auf der gegenüberliegenden Bergspitze in einer quaderförmigen Struktur angeordnet, die an ein Museumsdepot erinnert. 

Lineare Geschichtsschreibung

Der Film visualisiert damit nicht nur eine spezifische Kunstgeschichte, sondern stellt durch den physischen Akt der Neuordnung auch wortwörtlich eine lineare Geschichtsschreibung in Frage. Die scheinbar wertvollen Gegenstände, die über ein dünnes Drahtseil transportiert werden, werden zu einem Sinnbild für das prekäres kulturelles Erbe der Region und der Frage, wie Museen das Überleben eines solchen Erbes physisch und geschichtlich garantieren können. Der Balanceakt des Seiltänzers wird gleichzeitig zu einer Metapher für die komplizierte Geschichte der Republik Dagestan, einer Region, die sich nach ihrer Sowjetisierung in einem Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, Zentrum und Rand sowie historischer Repräsentation und Unsichtbarkeit befindet. 

Zur Person Taus Makhacheva

Taus Makhacheva, geboren 1983 in Moskau, studierte Bildende Kunst am Goldsmiths College und am Royal College of Art in London. 2016 erhielt sie den Kandinsky-Preis Young Artist. Project of the Year für Super Taus*. Ihre Arbeiten wurden weltweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, so u. a. in der Tate Modern (London), auf der 57. Biennale di Venezia, auf der Manifesta 12 (Palermo), im Centre Pompidou (Paris) und im Garage Museum of Contemporary Art (Moskau) und jetzt im Nassauischen Kunstverein in Wiesbaden.

Ausstellungsbesuch in Pandemiezeiten 

Kunstverein in Zeiten von Corona / Auch während der Pandemie-bedingten Schließung des Kunstvereins wird die Ausstellung auf neuen Wegen erfahrbar gemach:. 

Walk-by-Cinema / Ein Ausschnitt von Tightrope läuft rund um die Uhr im Walk-by-Kino im Schaufenster des Nassauischen Kunstvereins auf der Wilhelmstraße. 

Pandemie-Telefonie / Kunstverein analog: Für all diejenigen, die keinen Zugang zu Online-Angeboten haben oder sich nach einer digitalen Pause sehnen, gibt es Pandemie-Telefonie. Nach vorheriger Anmeldung wird ein Umschlag mit Installationsansichten verschickt und die Möglichkeit gegeben, am Telefon mit einer Kunstvermittlerin über die Ausstellung zu sprechen. 

Virtueller Drahtseilakt / Auf der Website und den Social-Media-Kanälen des Kunstvereins wird während der Ausstellungslaufzeit exklusives Bonusmaterial von Taus Makhacheva sinnbildlich über das Online-Drahtseil des Kunstvereins transportiert. 

Veranstaltungsprogramm

Das Programm findet in Anlehnung an die Pandemie-Bedingungen statt. Das heißt, vor den Osterferien ist folgendes denkbar – soweit der vorläufige Vier-Stufen-Plan von Land und Bund bestätigt wird.

SONNTALK / 

Runter von der Couch!
Führung durch die aktuellen Ausstellungen
Sonntags, 15:00 Uhr 

ESPRESSO / 

Kurz und stark! Kurzführung in der Mittagspause und Espresso
Dienstags, 12:45 bis 13:15 Uhr 

SPRITZ / 

Kunst, Drinks und mehr!
Donnerstags, 18 bis 20 Uhr 

KINDER mittenDRIN / 

Für alle / mit Titus Grab oder Sarah Kottenbrink
Letzter Samstag im Monat, 11:00 bis 13:00 Uhr 

27. März 2021
24. April 2021 

WILHELMS WANNE / 

Interaktiver Rundgang / von 8-88 Jahren
Zweiter Samstag im Monat, 15:00 bis 17:00 Uhr 

13. März 2021
10. April 2021 

FINISSAGE / 

Sonntag, 2. Mai 2021, 15:00 bis 18:00 Uhr 

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Mitte lesen Sie hier.

Die offizielle Internetseite des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden finden Sie unter  www.kunstverein-wiesbaden.de.

 

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.