Curandum gestern, heute und morgen. Die Zukunft des Systems der nachhaltigen, sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung ist gesichert.
Auch in vermeintlich wohlhabenden und gut versorgten Städten wie Wiesbaden gibt es bei genauem Hinsehen immer wieder Lücken in der Versorgung. Dies bezieht sich häufig auf eine Kombination von hausärztlicher, pflegerischer und psychosozialer Versorgung. Die Ursachen sind vielfältig: Hausärzte finden keine Nachfolger für ihre Praxis, Pflegedienste leiden unter Fachkräftemangel oder soziale Strukturen in den Familien brechen weg.
„Natürlich versuchen wir eine gleichmäßige Versorgung über das ganze Stadtgebiet sicherzustellen. Auf manche Faktoren wie zum Beispiel die Niederlassung von Ärzten können wir jedoch nur sehr begrenzt Einfluss nehmen.“ – Bürgermeister Dr. Oliver Franz
Der Wiesbadener Nordosten steht stellvertretend für viele solcher Regionen und hat somit Potenzial, als Modell für andere nicht optimal versorgte Regionen beizutragen. Hier hat sich vor einigen Jahren die Initiative Curandum, mittlerweile ein eingetragener Verein, gegründet. Ziel von Curandum ist die Sicherstellung medizinischer, pflegerischer und psychosozialer Bedarfe im Wiesbadener Nordosten.
„Initiativen wie Curandum sind wichtig. Sie greifen als Kümmerer vor Ort die Problemstellungen auf, vernetzen Menschen und nutzen dazu auch die Möglichkeiten der Digitalisierung. Es freut mich, dass mit der Unterstützung der Landeshauptstadt Wiesbaden das Land Hessen die Förderung verlängert hat und Curandum die erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann.“ – Bürgermeister Dr. Oliver Franz
Der Mensch im Mittelpunkt und wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe sind Grundlagen für Curandum, wie Dr. Susanne Springborn, Initiatorin des Gesundheitsnetzwerks, gern betont. Durch die Vernetzung der Gesundheitsanbietenden im Quartier soll die Versorgung und die Selbstbestimmtheit hilfsbedürftiger Personen im eigenen Zuhause möglichst lange aufrechterhalten werden.
„In Wiesbaden wurden bereits 1983 die Beratungsstellen für selbständiges Leben im Alter eingerichtet. Dr. Springborn, die Beratungsstellen sowie viele weitere Träger von Leistungen der Altenhilfe und des Gesundheitswesens engagieren sich im geriatrischen Rehabilitationsnetzwerk und im Forum Demenz Wiesbaden.“ – Christoph Manjura, Sozialdezernent
Dies ist insbesondere für ältere Bürger wichtig: Gerade im Alter können unterschiedlichste Probleme – körperliche Erkrankungen, Tod des Lebenspartners, finanzielle Probleme, Pflegebedürftigkeit, Demenz, Einsamkeit – dazu führen, dass ein selbstbestimmtes Leben in der Häuslichkeit schwierig werden kann. In dieser Situation benötigen viele Menschen eine Ansprechperson vor Ort, die sich ein Bild über die Versorgungssituation verschafft, notwendige Hilfen anbietet und koordiniert. Diesen Bedarf hat das Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt bereits vor vielen Jahren erkannt.
„Das Ziel der Beratungsstellen ist die Unterstützung selbstständiger und selbstbestimmter Lebensführung, gerade auch im Falle von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit. Die ,Gemeindeschwester 2.0‘ als Baustein von Curandum stellt eine wertvolle Ergänzung der bereits bestehenden und etablierten Strukturen dar.“ – Christoph Manjura, Sozialdezernent
Die Gemeindeschwester kennt die professionellen und ehrenamtlichen Angebote im sozialen und pflegerischen Bereich im Quartier. Sie ist die vertraute Ansprechpartnerin der Menschen vor Ort. Sie greift im Rahmen ihrer Kümmererfunktion Probleme auf und leitet sie an mögliche Unterstützende weiter. (Symbolbild: Gemeindeschwester ©2020 Gerd Altmann auf Pixabay)
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