Jetzt ist Schluss und die Technik soll es richten. Die österreichische I willl-App soll unterstüztzen, dem #meToo-Graubereich einen Riegel vorzuschieben.
Schweden macht Ernst und ist wieder Vorreiter. Am 1. Juli 2018 tritt im Norden von Europa ein Gesetz zur Vorbeugung gegen Sexualdelikte in Kraft. Dabei geht es um das eindeutige „Ja“ beider Partner zum Vollzug des Sexualaktes. Klingt in Zeiten von #meToo gut und richtig. Das das Problem aber ist die praktische Durchführung. Denn wie soll eine einvernehmliche Zustimmung zu einem Sexualakt zwischen zwei durchaus gewillten Partnern in der Praxis rechtssicher vonstattengehen?
„Heutzutage hat jeder ständig sein Handy dabei. Daher war uns sehr schnell klar, es muss eine praktische Handy-App her, der den Sex in Schweden 100 Prozent legal macht.“ – Thomas Ceschka, Mitinitiator
Die Lösung kommt von einem cleveren Softwareteam. Österreicher haben sich dazu Gedanken gemacht und eine App entwickelt. Mit der App soll es möglich werden, vor dem Akt einen rechtlich abgesicherten Nachweis zu generieren, einen Nachweis, der eine sexuelle Annäherung und auch die danach folgende Ausführung des Aktes im Wahrsten Sinn des Wortes aktenkundig macht. Bei Verwendung der I willl-App wird wahlweise mittels Handyvideo, Sprachmemo oder elektronischer Signatur ein Nachweis generiert, der die Zustimmung dokumentiert und beiden Partnern mehr Sicherheit beim und vor allem nach dem Sex gibt.
Speicherung undVerfügbarkeit
Die Speicherung der Zustimmung erfolgt diskret, am eigenen Mobiltelefon oder Tablet und kann, falls gewünscht, auch dem Partner verschlüsselt weitergeleitet werden. Die „I willl-App“ kann ab sofort via „Play Store“ (Android) und „App Store“ (Apple) für jedes Smartphone downgeloadet werden.
„Ich bin überzeugt, es werden nach Schweden noch viele weitere Länder nachziehen und ebenfalls rechtliche Barrieren schaffen, um der #meToo-Problematik zu begegnen.“ – Thomas Ceschka, Mitinitiator
Zusätzlich zur Zustimmung zu gemeinsamen sexuellen Lustbarkeiten, hat die App auch weitere „Just for fun“-Features und erlaubt diverse soziale Interaktionen mittels vorkonfigurierten Bestätigungsthemen wie „Liebe“, „Freundschaft“ und einen virtuellen „Heiratsantrag“, der dann verschlüsselt an die Liebste oder den Liebsten übermittelt wird und dann „rechtlich“ bindend von diesem bestätigt oder eben auch abgelehnt werden kann. Über ein freies Eingabefenster können auch andere Themen inkl. eines Disclaimers zu einem gegebenen Einverständnis definiert werden.
Nach Schweden werden weitere Länder mit der Sex-Zustimmungs-App folgen
Das Entwicklerteam um Thomas Ceschka und Martin Stopfer ist vom Erfolg der Sex-Zustimmungs-App überzeugt und hat sogar ein eigenes Unternehmen, die Start it App S.K.C. GmbH gegründet, um diese innovative App nicht nur in Schweden, sondern weltweit zu lancieren.
Foto oben ©2022 Anna Shvets von Pexels
Weitere Ratgeber Themen lesen Sie hier.
Alternativen zu einem Live-Date finden Sie unter lovefreund.de.