Der Meistertitel ist nach wie vor das Qualitätsmerkmal im Handwerk. Wer Führungs-Verantwortung übernehmen, braucht diese Qualifikation. Das wird auch bei der Meisterfeier mit dem Meisterbriefe besiegelt.
90 Jungmeisterinnen und 337 Jungemeister haben am vergangenen Samstag von Kammerpräsident Stefan Füll, Präsidentin des größten deutschen Sozialverbandes VdK Verena Bentele und Kammerhauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk im Rahmen der traditionellen Meisterfeier ihre Wertpapiere des Handwerks erhalten, den Meisterbrief. Kammerpräsident Stefan Füll begrüßte und beglückwünschte sie.
„Setzen Sie als Handwerksmeister Ihre eigenen Akzente. Und, das ist mein persönlicher Wunsch, geben Sie Ihr Wissen weiter.“ – Stefan Füll, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden
427 Jungmeister aus insgesamt 22 Berufen, darunter 90 Frauen, legten im vergangenen Jahr ihre Meisterprüfung ab und nahmen anlässlich dieser Feierstunde ihre verdienten Meisterbriefe entgegen. Die 16 Jahresbesten in der Prüfung erhielten neben dem begehrten Meisterbrief auch eine Extraauszeichnung in Form einer Urkunde. Kammerpräsident Füll würdigte es als besondere Wertschätzung des Meisterbriefes, dass Bundestag und Bundesrat jüngst den Weg für die Wiedereinführung der Meisterpflicht in 12 bislang zulassungsfreien Handwerken freigemacht haben. Die Politik setzt mit ihrem klaren ,Ja zum Meister‘ ein starkes Zeichen für mehr Qualität und Qualifizierung im Handwerk.
„Rückgrat des Mittelstandes“
Die Festansprache hielt die ehemalige Spitzensportlerin und 12-fache Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympics, Verena Bentele, die seit 2018 Präsidentin des größten deutschen Sozialverbandes VdK ist. In ihrer Ansprache, die begeistert aufgenommen wurde, zog sie Parallelen zwischen dem Erreichen von beruflichen Zielen und dem Hochleistungssport und ermutigte die Jungmeister dazu, auch Fehler machen zu dürfen, daraus zu lernen und so zukünftig noch leistungsfähiger zu werden.
Auch der Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende gratulierte den Jungmeistern zur ihren Leistungen und nannte das Handwerk das Rückgrat des Mittelstandes. Darüber hinaus unterstrich er die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. Er sprach sich zudem für die Einführung von Werkunterricht an Schulen aus, damit junge Menschen früher den Bezug zu handwerklichen Tätigkeiten erleben könnten, und schloss sich damit einer Forderung des hessischen Handwerks an.
„Besser spät als nie“
Der Jungmeisterredner, Thorsten Meusel, erhielt als einer der Jahresbesten seinen Meisterbrief im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk. Mit bereits 43 Jahren sehe er zwar nicht mehr wie ein Jungmeister aus, doch Meusel pflege immer zu sagen besser spät als nie. Er appellierte an seine Handwerkskolleginnen und -kollegen.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass eine gute Handwerksleistung oft mehrere Generationen glücklich macht. Also lebt und liebt euer Handwerk! Wir sollten uns vor Augen führen, dass man später von der Handwerkskunst sprechen wird, deswegen übt euer Handwerk mit Liebe zum Detail aus.“ – Thorsten Meusel, Jungmeisterredner
Der Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Andreas Brieske, gab den Jungmeisterinnen und Jungmeistern abschließend mit auf den Weg: „Nun steht Ihnen die Welt des Handwerks offen, und ich kann Sie dazu nur ermutigen, das Beste aus sich und Ihrem Beruf zu machen.“ Durch die Meisterfeier führte die Radio-Moderatorin Evren Gezer. Foto: Annika List
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