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Sehtest beim Arzt, auch bei der Schuleingangsuntersuchung

Einschulung ohne Schuleingangsuntersuchung

Das neue Schuljahr beginnt beginnt am 30. August. Der erste Schultag für die Erstklässler ist in der Regel einen Tag später, und wie verschiedene Medien berichten, ist die Schuleingangsuntersuchung vom Tisch. Der Elternbeirat kritisiert dies und fordert die Kinderärzte mit einzubeziehen.

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

Endlich „groß“: Kinder freuen sich auf die Schule. Mit ihr beginnt für sie ein wichtiger Lebensabschnitt. Normalerweise werden sie vorher schulärztlich untersucht. Schuleingangsuntersuchung heißt das dann. Doch sie ist vom Tisch.

Das Land Hessen hat in seinem Erlass vom 18. Dezember 2020 deutlich gemacht, dass die medizinische Gefahrenabwehr bis mindestens Ende Juni priorisiert bearbeitet werden muss. Andere Themenfelder, wie auch die Schuleingangsuntersuchungen, sind nachrangig zu behandeln und dürfen nur angeboten werden, wenn die Situation in den Gesundheitsämtern dies zulässt und das Pandemiemanagement dadurch nicht vernachlässigt wird. Dass die Schuleingangsuntersuchung nun schon für den zweiten Jahrgang in Folge ausfallen soll, sieht der Stadtelternbeiräte äußerst kritisch. Die Eingangsuntersuchungen  haben für die Kinder und deren erfolgreichen Start ins Schulleben eine große Bedeutung. Schließlich legt er in enger Zusammenarbeit mit den Eltern für die Kinder der geeignete Einschulungszeitpunkt – sowie geeignete Fördermaßnahmen und ggfs. die geeignete Schulform.

„Ein knappes Viertel der angehenden Schulkinder verfügt laut Schuleingangsuntersuchung über ungünstige Schulvoraussetzungen. Der Anteil der Kinder, denen diese guten Voraussetzungen am Anfang ihrer Schulkarriere fehlen, ist unter benachteiligten Kindern und in Stadtteilen mit hohen sozialen Bedarfslagen deutlich erhöht.“  – Quelle: Bildungsbericht 2019 der Stadt Wiesbaden

Wiesbadens Grundschullehrer weisen immer wieder auf die großen Unterschiede bei den Fähigkeiten ihrer Schulanfänger hin. Sowohl die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen der letzten Jahre als auch der Bildungsbericht der Stadt Wiesbaden von 2019 zeigen, dass Kinder aus Stadtteilen mit hohen sozialen Bedarfslagen weit überdurchschnittlich keine guten Schulvoraussetzungen aufweisen. Werden Defizite nicht ausreichend früh festgestellt und keine gezielten Fördermaßnahmen eingeleitet, so wirke sich diese Vorbelastung auf die gesamte Schulzeit aus, so Stadtelternbeirat der Stadt Wiesbaden – und das müsse verhindert werden.

„Schuleingangsuntersuchungen oder auch Einschulungsuntersuchungen genannt, ist in Hessen eine Pflichtaufgabe des Gesundheitsamtes. Alle Kinder eines Jahrganges werden vor Schuleintritt durch Ärzte des Gesundheitsamtes untersucht.“ – Wikipedia, bearbeitet

Um die aus Quellenlage und Sicht des Stadtelternbeirats wichtigen Schuleingangsuntersuchungen aufrecht zu halten, hatten Grundschullehrer, Eltern und Beirat zusammen vorgeschlagen, die Wiesbadener Kinderärzte in den Prozess mit einzubinden, um damit ähnlich wie der der Corona-Impfung die Corona-Impfzentren die Gesundheitsämter von der Aufgabe der zeitintensiven Schuleingangsuntersuchungen zu entlasten. Leider hat der Elternbeirat erst qua Brief an die Kitas und über andere Medien erfahren, dass diese Überlegung nicht weiterverfolgt wird.

„Für manche Familien ist die Schuleingangsuntersuchung keine große Sache. Manchen erscheint sie möglicherweise sogar überflüssig zu sein. Doch es gebe auch Kinder, die ohne sie durchs Raster fallen.“ – Roman George, GEW-Referent für Bildungspolitik

Andere Städte und Kreise nehmen das Thema ernster. In den Kreisen Gießen, Groß-Gerau und Lahn-Dill finden die Eingangsuntersuchungen statt, Darmstadt konzentriert sich zunächst auf Kinder mit Förderbedarf und nimmt Ende April die Eingangsuntersuchungen wieder auf. Nach Aussage des Sozialministeriums ist die Einbindung niedergelassener Kinderärzte auf Honorarbasis durchaus möglich.

Der Hinweis an die Eltern, mit seinem Kind viel zu lesen und an die frische Luft zu gehen, verfehlt den kommunalen Auftrag, für alle Kinder gute Bildungsvoraussetzungen zu schaffen. Wichtig ist, dass alle Familien erreicht und alle Kinder hinsichtlich ihrer schulischen Reife untersucht werden und die Förderung erhalten, die sie benötigen, um ihnen einen reibungslosen und frustrationsarmen Einstieg in die Schule zu ermöglichen.

Der Stadtelternbeirat fordert daher

– Gewährleisten Sie eine zeitnahe Schuleingangsuntersuchungen für ALLE Vorschulkinder.
– Gewährleisten Sie eine persönliche Kommunikation an ALLE Erziehungsberechtigten hinsichtlich einer verpflichtenden, umfassenden Schuleingangsuntersuchung gemäß aller der Aspekte zur Schulreife. Nutzen Sie die Verbindung der Kindertagesstätten zu den Eltern, um auf die Schulreife-Untersuchung hinzuweisen.
– Binden Sie ggfs. die städtischen Kinderärzte ein und gewährleisten Sie deren Vergütung für die erbrachten Leistungen, wenn das Gesundheitsamt die wichtige Aufgabe der Schuleingangsuntersuchungen in diesem Jahr nicht übernehmen kann.

Jedes Kind zählt! Auch der Pandemie-Jahrgang

Foto ©2021 Schuleingangsuntersuchung | Roland-Steinmann auf Pixabay

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Die offizielle Internetseite vom Stadtelternbeirat Wiesbaden finden Sie unter www.steb-wiesbaden.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.