35 Absolvent 31 Projekte und eine reale Ausstellung über fünf Stockwerke – das ist die Werkschau der Wiesbadener Kommunikationsdesign-Studenten des aktuellen Jahrgangs.
Die einen waren am Mittag bereits fertig, die anderen beim letzten Schliff ihre Arbeit zur Eröffnung der Ausstellung Time to shine in der kleinen Schwalbach Straße in Szene zu setzen. Eröffnet wurde sie am Donnerstagabend im kleinen Kreis von der „neuen“ Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Eva Waller, die in ihrer Ansprache die Erleichterung aller zum Ausdruck brachte.
Kommunikationsdesign, kurz gefasst
Werkschau – Time to Shine
Wann: 18. bis 20 Februar 2022,
Freitag 14:00 bis 20:00; samstags 12:00 bis 20:00, sonntags 12:00 bis 18:00 uhr.
Wo: Kleinen Schwalbacher Straße 8., 65183 Wiesbaden (Anfahrt planen!)
Eintritt: frei
Von Büchern, Spielen und Rauminstallationen – So etwa Hannah Reitze, die für ihr Buchprojekt über die Mentawai wortwörtlich um die halbe Welt gereist ist. Herausgekommen ist ein Editorial über das indigene Volk der Mattaoi, so die Eigenbezeichnung, das einen Einblick gibt in deren vielfältige Gesellschaft und – weltweit erstmalig – nicht nur in englischer, sondern auch in der Sprache der Mattaoi verfasst ist. Die Schriftsprache entwickelt sich dort nur sehr allmählich, es gibt bislang kaum Literatur in Mattaoi. Deshalb versuche ich mit meinem Buch eine Lücke zu schließen, erzählt Reitze, die 2020 auf den Spuren ihrer Vorfahren zwei Monate bei den Mattaoi in Indonesien gelebt hat. Die Sprache sei neben der Gestaltung ihres Buchs, dessen Einband aus landestypischen Sago-Blättern besteht, tatsächlich die größte Herausforderung gewesen.
„Diese analoge Ausstellungseröffnung ist eine große Freude! Der dialogische Kontakt zwischen den Exponaten und den Besucher in der sinnlichen Gesamterfahrung ist ein lang vermisster.“ – Prof. Dr. Eva Waller
Mehr der Unterhaltung dient hingegen die Arbeit von Patrick Beck, der mit Shit Happens ein taktisches Kartenspiel entwickelt hat. Die eigentliche Spielidee hatte er schon vor langer Zeit. Für meine Bachelorarbeit habe ich mich konzentriert der Spielentwicklung und hier vor allem der Gestaltung der beiden Hauptfiguren gewidmet. Das sind Larry, der immer Pech hat, und sein Bruder Gerry, der wiederum immer Glück hat. Während der Spielrunde nehmen die Teilnehmer in deren Rollen – nachdem sie entweder in die Falle gelockt wurden oder eben nicht. Geplant sei auch eine Serienproduktion des Spiels, bis dahin sei aber noch viel zu tun, erzählt Beck, der dafür bald eine Kickstarter-Kampagne starten möchte.
„Das wir mit der Werkschau hier sein dürfen,ist ein großes Glück. Es freut uns sehr, endlich wieder Dinge präsentieren zu können. Mein Dank geht daher in erster Linie an die Absolvent:innen, die ihre Arbeiten in dieser schwierigen Zeit zum Abschluss gebracht haben.“ – Prof. Dr. Theo Steiner, und Prof. Börries Müller-Büsching
Einen ganzen Raum bespielen im Keller des Gebäudes Eva Fischer und Lara Reitz mit ihrer mal MAKINA, einer interaktiven Rauminstallation zum Thema Kommunikation. Zwei Personen stehen sich gegenüber, hören und sehen sich jedoch nur über Kopfhörer und Monitor, während audiovisuelle Störfilter ihre Kommunikation erschweren.
„Herzlichen Dank an die SEG Stadtentwicklungsgesellschaft, dass sie uns diesen physischen Raum für unsere Hochschule – auch als Brücke in den städtischen Raum von Wiesbaden – wieder aufgeschlossen hat.“ – Prof. Dr. Eva Waller
Wochenende im Zeichen der Kreativität – Voll des Lobes angesichts dieser Bandbreite an Projekten war auch Prof. Dr. Waller. Albert Einsteins Ausspruch ‚Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat‘ finde in dieser Ausstellung anschaulichste Anwendung. Selbst davon überzeugen können sich alle Interessierten von heute 14:00 Uhr in der Kleinen Schwalbacher Straße 8. Die Öffnungszeiten über die nächsten Tage sind: 18. Februar 14:00 bis 20:00 Uhr; 19. Februar 12:00 20:00 Uhr; 20. Februar 12:00 18:00 Uhr).
Foto oben ©2021 Volker Watschounek
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Einen Überblick über die Arbeiten der Absolvent gibt die Website der Werkschau Wiesbaden.