Augen schließen und träumen: Till Brönner verbreitetet Urlaubsfeeling in der Brita Arena. Fehlte nur der Pool, um rein zu springen.
Im Rahmen der Wiesbadener Strandkorbkonzerte war am Samstag Till Brönner mit seiner Band zu Gast in der gut besuchten Brita-Arena. Auf dem Rasen, wo sonst 22 Fußballer hinter einem Ball herjagen, standen reihenweise Strandkörbe. In der ach so arg geplagten Zeit vermittelten sie ein Gefühl von Urlaub, Erholung und stressfreie Zeit. On Vacation – der Titel des Konzerts ist hier auch die nächsten Wochen noch Programm – und so wird das Gastro-Team weiter ausrücken, um Corona-konform tütenweise Essen und Getränke zu den Urlaubern zu bringen. Auszeit gleich Urlaub, genau danach klangen die Kompositionen, die Brönner mit dem Pianisten Olaf Polziehn, dem Bassisten Christian von Kaphengst, dem Gitarristen Bruno Müller sowie Jan Miserre an den Keyboards, David Haynes am Schlagzeug und Mark Wyand am Tenorsaxofon nach Wiesbaden gebracht haben, – die er verbunden mit Geschichten aus dem Nähkästchen dem mit swingenden Publikum präsentierte.
„Ich war ein kleiner, bescheidener Trompeter, der sehr sehr wenig Erfahrung hatte, – aber ich konnte ganz, ganz viel.“ – Till Brönner
On Vacation. Das Konzept funktioniert auch in der Brita-Arena, weitab von weißen Sandstränden. Bis zur letzten Note hing das Publikum an Trompete, Saxophon und Co – bekamen nicht mit, wie Zeit im Nichts verstrich. Zwei Stunden sollen das gewesen sein? Nach langer, pandemiebedingter Konzertabstinenz ist es vielen so vorgekommen, als hätten sie eben erst Platz genommen. Überrascht stellte auch Brönner fest, das die Zeitz schon vorbei war. Auch er tastet sich langsam heran, wieder vor Publikum zu spielen und freut sich, dass das endlich wieder möglich ist.
„Ich hörte damals, das in einem Orchester eine Stelle frei ist. Um es kurz zu machen: Ich habe diese Stelle bekommen. Ich war 19 Jahre in Berlin und wurde Mitglied im RIAS Tanzorchester unter der Leitung von Horst Jankowsky.“ – Till Brönner
Der Abend hat mit Leonard Cohen und Dave Grusin angefangen danach widmete sich Brönner seinem aktuellen Album mit Stücken wie Save Your Love For Me und Lavender Fields. Es folgte ein Streifzug nach Lateinamerika – bevor die Reise zurück nach Europa gegangen ist, zu dem schwer wiederzuerkennenden Klassiker von Carlos Santana. Spätestens hier haben sich die Menschen auf den Tribünen und in den Strandkörben musikalisch begleitet im Urlaub gefühlt. Die Gedanken waren frei. Der Trompeter und sein Begleiter versprühten Urlaubsgefühle – die viele am liebsten träumend in einer Hängematte genossen hätten
„Horst Jankowsky machte immer so Radioshows, sonntags morgens im SFB Sendesaal. Ich wusste gar nicht, was auf mich zukam, aber da kamen Künstler, von denen hatte ich noch nie etwas gehört, aber meine Oma sprach immer davon.“ – Till Brönner
Gelungener Auftakt: Mit Jazz & more stellt das Rheingau Musik Festivals eine Reihe von Projekten vor, die dem Jazz auf unterschiedlichste Weise entspringen. Sie astrobieren verschiedene Stilrichtungen und Spielarten und zeigen facettenreiche Einflüsse fremder Länder und Kulturen. Sie lassen eine Musik erklingen, die ein Gefühl schafft, das für alle spürbar ist, und tiefste emotionale Erfahrungen ermöglicht – und dabei vor allem eines kann: ihre Zuhörer miteinander verbinden.
Impressionen vom Till Brönner Konzert
Jazz & more beim Rheingau Musik Festival
14.7. 17 & 20 Uhr | Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal
Ute Lemper: „Rendezvous with Marlene“
14.7. 19 Uhr | Schloss Vollrads, Seebühne
Klaus Hoffmann: „Septemberherz“
15.7. 17 & 20 Uhr | Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal
Pippo Pollina & Palermo Acoustic Quintet: „Best Of“
15.7. 19 Uhr | Schloss Vollrads, Seebühne
Helene Blum & Harald Haugaard: „Danish Folk“
15.7. 19 Uhr | Wiesbaden, BRITA-Arena
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Foto ©2021 Volker Watschounek
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