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Epilepsie: Die Krankheit verstehen und erste Hilfe leisten

Der 8. Februar gilt als der Europäische Tag der Epilepsie. Der Gesundheitstag wurde 2011 ins Leben gerufen, um für mehr Verständnis und bessere Betreuung der Betroffenen der neurologisch Erkrankten zu werben. Hintergrundinformationen und Selbsthilfegruppen klären auf.

Redaktion 3 Jahren vor 0

Das altgriechische Wort epílēpsis bedeutet soviel wie „Angriff“ oder „Überfall“. Die Übersetzung trifft es gut: Bei dieser Erkrankung werden Hirn und Körper urplötzlich von Anfällen heimgesucht.

Krämpfe, unkontrollierte Zuckungen, Kontrollverlust über den eigenen Körper und nach nur wenigen Minuten sind alle Symptome verflogen. So oder ähnlich können Symptome einer Epilepsie aussehen, einer der häufigsten chronischen Krankheiten des Nervensystems. Dabei wissen Betroffene meist nicht, dass sie unter epileptischen Anfällen leiden. Klar ist, ereignet sich ein solcher Vorfall oder wiederholt er sich im Abstand von mehr als 24 Stunden sollte sofort medizinischer Rat eingeholt werden. Um eine Epilepsie-Erkrankung feststellen zu können, müssen umfassende neurophysiologische Untersuchungen vorgenommen werden. Erst dann können Verdachtsdiagnosen gestellt und eine Epilepsie bestätigt werden. Meist dauern epileptische Anfälle eineinhalb bis zwei Minuten, teilweise nur wenige Sekunden. Jedoch empfinden Betroffene postiktal, also nach dem Anfall oft das Bedürfnis zu schlafen und wirken orientierungslos.

„Wer die Symptome eines epileptischen Anfalls richtig zu deuten vermag, kann entscheidende Erste Hilfe leisten. Wichtig ist, dass das Verhalten von Betroffenen während oder nach einem Krampfanfall ernst genommen und nicht als Scherz oder Trunkenheit abgetan wird.“ –  Martin Till, Landeschef Barmer in Hessen

Im Jahr 2018 wurden 1,34 Prozent der hessischen Bevölkerung wegen Epilepsie behandelt – damit waren rund 83000 Menschen in Hessen von der Erkrankung betroffen. Unter den Betroffenen liegt der Anteil der Männer rund elf Prozent höher als jener der Frauen. Der Anteil der Erkrankten in der hessischen Bevölkerung stieg zudem zwischen 2014 und 2018 um mehr als sieben Prozent an. Epilepsien können bei Menschen in jedem Alter auftreten. Dabei können das Spektrum der Anfallserscheinungen sowie die Ursachen sehr unterschiedlich sein. Eine häufige Form sind die sogenannten fokalen Anfälle. Sie entstehen nur in begrenzten Teilen des Gehirns und äußern sich beispielsweise durch das Zucken einzelner Gliedmaßen. Ursache von Epilepsie können Infektionen, Stoffwechselerkrankungen und genetische Veranlagungen sein. Auch Hirntumore und Schlaganfälle können zu den typischen Symptomen führen.

„Ein epileptischer Anfall entsteht, indem Nervenzellgruppen im Gehirn plötzlich, gleichzeitig und hochsynchron Signale senden und somit anderen Nervenzellen ihren Rhythmus aufzwingen. Es handelt sich hierbei um eine Reaktion des zentralen Nervensystems auf einen internen oder externen Reiz. Je nachdem, ob Teile oder aber das ganze Gehirn betroffen sind, macht sich die Erkrankung bemerkbar.“ – Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer

Aufgrund des hilflosen Zustandes der Betroffenen während eines Anfalles können Kenntnisse über mögliche Maßnahmen zur ersten Hilfe sehr nützlich sein. Das richtige Verhalten zu erlernen, ist nicht kompliziert und bereits wenige Handgriffe können vor weiteren Verletzungen schützen. In einigen Fällen empfinden Betroffene ein Anfallsvorgefühl und sind daher in der Lage, ihre Umgebung auf einen folgenden Anfall hinzuweisen. Sollte der Anfall plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten, besteht die Aufgabe der Ersthelfenden darin, das Umfeld zu sichern und somit vor Verletzungen zu schützen. Betroffene sollten nicht festgehalten, sondern nach Möglichkeit nach Aufhören des Zuckens und weiterhin bestehender Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage gebracht werden. Wenn ein epileptischer Anfall erstmalig auftritt, sollte unbedingt die Notrufnummer 112 gerufen werden.

Epilepsie Selbsthilfegruppen

Da ausführliche Kenntnisse über Epilepsie in der Öffentlichkeit nicht vorhanden sind, wirft die Epilepsie bei Betroffen viele Fragen auf. In Selbsthilfegruppen (SHG) kommen diese Themen zur Sprache, sie sind dort sogar der Mittelpunkt. In Wiesbaden hat sich bislang leider noch keine Selbsthilfegruppe gebildet. Im näheren Umkreis finden sich Selbsthilfegruppen aber in Darmstadt, Oberursel und in Mainz. Nachfolgend finden Sie die Kontaktdaten zu den Gruppen. (Foto: Gerd Altmann / Pixabay)

Epilepsie-Selbsthilfe Darmstadt e. V.

Kontaktperson: Michael Schäfer
Wilhelm-Leuschner-Straße 19 a
64319 Pfungstadt
Telefon von 19:00 – 22:00 Uhr: 0 61 57 – 98 76 86
oder Mobil 0176 51 00 16 08
E-Mail: Epilepsie-Selbsthilfe-Darmstadt@web.de
Internet: www.epilepsie-shg-darmstadt.jimdo.com/

Interessengemeinschaft Epilepsie Frankfurt/M. e. V.

Kontaktperson: Dirk Scheffler
Am Ameisenberg 15
61440 Oberursel
Telefon 06171 – 76 33 3
E-Mail: scheff1@hotmail.de
Internet: www.epilepsie-shg-frankfurt.jimdo.com

EEH – Epilepsie Elternhilfe Mainz e. V.

(in der Universitäts-Kinderklinik Mainz)
Kontaktperson: Olaf Jüptner
Telefon 06131 – 59 31 08
E-Mail: info@eeh-mainz.de
Internet: www.eeh-mainz.de

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Südost lesen Sie hier.

Die offizielle Internetseite des hessischen Landesverbands der Deutschen Eplilepsievereinigung finden Sie unter epilepsie-sh-hessen.de

 

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