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Oberberg Parkklinik am inmitten von Grün.

Burnout im Lehrberuf: So schützen Sie sich richtig

Wer unter Burnout leidet, fühlt sich ausgebrannt, leer und kraftlos. Während die Leistungsfähigkeit abnimmt, nehmen die emotionale Erschöpfung und die Angst vor dem Scheitern zu. Jetzt ist es Zeit, sich dem Burnout zu stellen.

Volker Watschounek 1 Jahr vor 0

Immer mehr LehrerInnen fühlen sich ausgebrannt. Grund ist meist ein anhaltendes Gefühl der Überlastung – die Folge kann ein Burnout-Syndrom sein.

Sie lieben ihren Beruf und trotzdem fühlen sich immer mehr Lehrer davon überfordert. Große Klassen, anspruchsvolle Eltern, häufige Mehrarbeit und wenig Erholungsphasen bestimmen den Alltag vieler Lehrkräfte. In der Pandemie sind mit Digitalunterricht, Lernrückständen, Personalausfall und Angst um die eigene Gesundheit noch zusätzliche Belastungen hinzugekommen. Nicht selten ignorieren Pädagogen, wie kräftezehrend ihre Arbeit ist und verausgaben sich. Andere ziehen sich resigniert zurück. Der ideale Nährboden für die Entstehung eines Burnout-Syndroms.

„Werden die Anzeichen für einen Burnout nicht erkannt und behandelt, können sich daraus schwere psychische Folgeerkrankungen wie eine Depression, Angststörungen oder Suchterkrankungen entwickeln.“ – Dr. med. Tobias Freyer

Müdigkeit, emotionale Erschöpfung und die fehlende Fähigkeit abzuschalten sind Symptome, die man nicht übergehen sollte, warnt Dr. med. Tobias Freyer, Ärztlicher Direktor der Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad. Das anhaltende Gefühl des Ausgelaugtseins kann die Leistungsfähigkeit mindern, die Betroffenen sind oft freud- und antriebslos. Nervosität und Konzentrationsstörungen erschweren den Berufsalltag. Viele zweifeln an sich selbst oder empfinden Frust. Hinzu kommen körperliche Beschwerden, die von Kopfschmerzen über Schlafstörungen bis hin zu Verdauungsproblemen reichen können.

„Unter Lehrern gibt es viele Idealisten und Perfektionisten mit großer Motivation und hoher Anspruchserwartung an sich selbst. Wenn es nicht gelingt, die Realität der Berufswelt mit den eigenen Vorstellungen in Einklang zu bringen, kann das auf Dauer nicht nur ernüchternd, sondern auch psychisch sehr belastend sein.“Dr. med. Tobias Freyer

Verschiedene Studien belegen, dass etwa 30 Prozent der Lehrenden Burnout-gefährdet sind. Laut Dr. Freyer ist der Auslöser für einen Burnout die mangelnde Fähigkeit der Stressbewältigung. Konkret bedeutet das, wie gut jemand in der Lage ist, sich zu erholen, wie fähig, den eigenen Arbeitstag zu organisieren und wie geschickt mit zwischenmenschlichen Problemen umzugehen, etwa mit schwierigen Schülerinnen und Schülern, fordernden Eltern oder Ärger im Kollegium. Hinzu komme, so Dr. Freyer, bei Lehrkräften auch ein bestimmtes Persönlichkeitsbild – geprägt von Idealisten und Perfektionisten.

„Ich wollte die perfekte Lehrerin sein, von allen gemocht, doch plötzlich wurde mir alles zu viel. Ich habe mich immer mehr eingeigelt, meine Hobbies und meinen Freundeskreis vernachlässigt. Allmählich konnte ich mich kaum noch aufraffen, zur Arbeit zu gehen, hatte ständig Bauchschmerzen.“ – Melanie P., Gymnasiallehrerin

Maßnahmen zur Burnout Prävention. Und tatsächlich kann man dem Burnout-Syndrom aktiv entgegenwirken. Therapeuten verstehen das Burnout-Syndrom als individuelle Reaktion eines Menschen auf berufsbedingte, anhaltende Überforderungen und Konflikte. Diese zu hinterfragen und die eigenen Defizite zu identifizieren, helfe dabei, sinnvolle Wege aus der Stressfalle zu finden, sagt Priv.-Doz. Dr. phil. Lars Hölzel, Leitender Psychologe der Oberberg Kliniken. Der Psychotherapeut empfiehlt Lehrern, auf Signale von Überlastung zu achten und frühzeitig gegenzusteuern. Dazu geeignete Maßnahmen sind:

  • Arbeit und Privatleben voneinander trennen. Ein Arbeitszimmer, bei dem sich nach getaner Arbeit die Tür schließen lässt, ist eine gute Voraussetzung, um abzuschalten. Arbeitsmaterialien im Schlafzimmer verhindern dagegen häufig die notwendige Erholung.
  • Interkollegiale Beratung und Supervision nutzen. Das kann beim Umgang mit schwierigen Situationen im Klassenzimmer helfen.
  • Den Blickwinkel ändern. Ein Fokus auf positives Schülerverhalten schafft Anreize für erwünschtes Verhalten und führt auch bei der Lehrkraft zu einem Fokus auf positive Erlebnisse.
  • Gestaltungsspielräume im Schulalltag nutzen. Das hilft dabei, ein Gefühl der Kontrolle zu behalten – einer der wichtigsten Faktoren für das Erhalten der psychischen Gesundheit.
  • Erholungsphasen im Unterricht schaffen. Schule stellt auch für Kinder häufig einen starken sozialen Stressor dar. Gemeinsame Entspannungsübungen können SchülerInnen und LehrerInnen helfen, Stress zu reduzieren.
  • Den Umgang mit Konfliktsituationen üben, um Belastungen durch Konflikte abzubauen und einen möglichst konstruktiven Umgang mit Auseinandersetzungen zu finden.
  • Einen ehrlichen Umgang mit dem eigenen Befinden und den eigenen Grenzen pflegen.

Wer merkt, dass er nicht mehr zurechtkommt und immer öfter denkt Ich kann nicht mehr, sollte rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Betroffenen, die zu uns kommen, haben meist zu lange gewartet und bereits Folgeerkrankungen entwickelt, sagt Dr. Hölzel. Dabei sei die Prognose beim Burnout-Syndrom hervorragend: Werden seelische Belastungen früh erkannt und sinnvoll behandelt, steht der Rückkehr in ein gesundes Berufsleben nichts im Weg

Selbsttest Burnout

Einen ersten Eindruck davon, ob man selbst betroffen ist, gibt der Burnout Selbsttest. Er ersetzt nicht die fachärztliche Diagnose: www.oberbergkliniken.de/selbsttest-burnout

Bild oben ©2022 Foto: Wolfgang Stahr

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Die Internetseite der Oberberg Kliniken finden Sie unter www.oberbergkliniken.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.