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Bildung schafft Zukunft“ zum Wohlbefinden von Jugendlichen ©2019 Presse.Nordelbien | Flickr! | CC BY 2.0

„Bildung schafft Zukunft“ zum Wohle von Jugendlichen

Wie wohl fühlen sich Jugendliche und welche Handlungsempfehlungen lassen sich aus den Antworten für die Kommune ableiten? Mit dieser Frage hat sich eine Veranstaltung in der Themenreihe „Bildung schafft Zukunft“ beschäftigt.

Volker Watschounek 5 Jahren vor 0

Qualität von Bildung hängt mit dynamisch sich verändernden Anforderungen in modernen Gesellschaften zusammen. Bildungsergebnissen betreffen Wissen und umfassen Kompetenzen mit vielfältigen emotional-motivationalen und regulativen Aspekten.

Die Jugend sei eine Phase des Umbruchs, der Veränderung und Unsicherheit. Das Wohlbefinden habe in dieser Zeit nachhaltigen Einfluss auf die emotionale, kognitive sowie soziale Entwicklung und die späteren Lebenschancen. Fühlen sich Kinder nicht wohl, hat dies Auswirkungen auf den Lern- und Bildungserfolg, so Sozialdezernent Christoph Manjura bei seiner Einführung in die Veranstaltung Bildung schafft Zukunft in der Aula des Gymnasiums Mosbacher Berg.

„Fühlen sich Kinder nicht wohl, hat dies Auswirkungen auf andere Lebensbereiche wie Familie, Freizeit und Freundeskreis.“ – Christoph Manjura, Stadtrat

Referent des Abends war Jan Schröder, Leiter des kommunalen Bildungsbüros der Stadt Herne. Mit einem in Deutschland bislang einzigartigen Monitoring-Instrument hat die Stadt Herne unter dem Titel Wie geht’s dir? –  Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung (UWE) von Kindern und Jugendlichen untersucht. Die Studie basiert auf der Selbsteinschätzung von Jugendlichen der siebten und neunten Klassen.

Schüler sind damit keine Blackbox mehr. Wir wissen viel über Leistungsniveaus, aber bisher wenig über das Wohlbefinden.“ – Jan Schröder

Schroeder stellte in seiner Präsentation vor, welche Ressourcen vorhanden sein müssen, damit Kinder und Jugendliche sich wohlfühlen und welchen Einfluss der soziale Kontext wie zum Beispiel das Wohnumfeld auf die Verfügbarkeit dieser stärkenden Faktoren hat. Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen Wohlbefinden einerseits und Ressourcen wie Ernährung und Schlaf, Schulerfahrungen, Beziehungen zu Erwachsenen und Gleichaltrigen sowie Freizeitaktivitäten andererseits. Je mehr dieser Ressourcen vorhanden sind, desto höher ist das Wohlbefinden. UWE ist einerseits ein Partizipationsinstrument, indem es Schüler sowie Eltern einbindet. Andererseits dienen die Ergebnisse als Steuerungsinstrument für eine schulinterne Entwicklung und die der kommunalen Bildungslandschaft.

„Der Einsatz des stadtweiten Beobachtungsinstruments war und ist immer mit dem Anspruch verbunden, notwendige Konsequenzen daraus abzuleiten.“ – Jan Schröder

Eine solche Schülerbefragung zum subjektiven Wohlbefinden bietet die Gelegenheit, neben der Zusammenarbeit mit den Schulen auch die Kooperation mit Akteuren in den Quartieren zu suchen und weiterzuentwickeln. UWE stellt eine große Chance für die kommunale Präventionspolitik dar: Am Ende liegt allen Beteiligten die Verbesserung der Bildungs- und Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen in Herne am Herzen.

„Die Beziehungen zu Erwachsenen scheinen der Knackpunkt zu sein.“ – Jan Schröder.

Den Bogen zu Wiesbaden konnte im Anschluss Beate Hock spannen, Leiterin der Abteilung Grundsatz und Planung im Amt für Soziale Arbeit. Die Wiesbadener Jugendstudie ist zwar in der Herangehensweise und der thematischen Ausrichtung anders konzipiert als die Herner UWE-Studie, gleichwohl lässt sie Rückschlüsse auf das Wohlbefinden der Wiesbadener Jugend zu. Ein Drittel der Befragten ist zum Beispiel mit dem Leben insgesamt und den Zukunftsaussichten unzufrieden, 50 Prozent mit dem Schulklima.

„Die UWE-Studie aus Herne und die Wiesbadener Jugendstudie haben gemeinsam, dass sie die Kinder und Jugendlichen zu Experten ihres Lebensumfeldes machen.“ – Christoph Manjura, Stadtrat

Die UWE-Studie rückt vor allem die Bedeutung dieser Beziehungen für das Wohlergehen der Jugendlichen und damit – indirekt – für den Bildungserfolg in den Fokus. Nur ein Viertel der Herner Jugendlichen gibt an, Unterstützung durch Erwachsene zu Hause, in der Schule oder Nachbarschaft zu erfahren. In der Wiesbadener Jugendstudie sind es 21 Prozent, die sich bei Sorgen und Problemen an niemanden wenden können.

„Die Kinder und Jugendlichen schreiben uns Themen auf die Agenda, bei denen aus ihrer Sicht Handlungsbedarf besteht.“ – Christoph Manjura, Stadtrat

Zugleich wurde in den vergangenen Jahren die personelle Ausstattung der Schulen mit Lehrkräften, Sozialarbeitern und sonderpädagogischer Expertise kontinuierlich ausgebaut. Die Profession sei laut Schröder nicht entscheidend – was es brauche seien vielmehr zugewandte erwachsene Personen. Deshalb seien auch organisierte Sport- und Vereinsaktivitäten von Bedeutung, weil auch dort junge Menschen Beziehungen zu Erwachsenen aufbauen könnten.

„Wir wollen Veranstaltungen wie die heutige nutzen, gemeinsam Gestaltungsräume und Handlungsempfehlungen in den Bereichen Schule, Freizeit und Familie abzuleiten, mit denen wir.“ – Christoph Manjura, Stadtrat

Ergebnis der Wiesbadener Jugendstudie ist das Handlungsprogramm Jugend ermöglichen. In einer Steuerungsgruppe wird derzeit die Einbettung des Handlungsprogramms in die bevorstehenden Haushaltsberatungen vorbereitet.

Hintergrund

Mit der Themenreihe „Bildung schafft Zukunft“ bietet das Amt für Soziale Arbeit drei bis vier  Mal im Jahr eine Plattform für verschiedene Fragestellungen aus dem Bildungsbereich an. Sie ist ein Forum, um die vielfältigen Akteure der Wiesbadener Bildungslandschaft miteinander zu vernetzen. Die Themenreihe ist ein Projekt im Programm Bildung integriert… Wiesbaden. (Foto: Presse Nordelbien / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)

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Die offizielle Internetseite zu dem Thema finden Sie im Internet unter www.wiesbaden.de.

 

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.