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Ute Kilian, Leitung der Fasanerie, Open-Air-Ausstellung

Open-Air-Ausstellung in der Fasanerie

Es sind Hingucker, nicht zu übersehen. Die einen stehen sei mehr als einem Jahr, die anderen sind neu. Zusammen gehören Sie im Tier- und Pflanzenpark Fasanerie zu der am 26. Juli eröffneten Open-Air-Ausstellung, die das Verhältnis von Mensch, Natur und Kunst spiegelt.

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

Zusammen mit dem naturpädagogischen Angebot ist die Fasanerie ein Leuchtturmprojekt. Die Open-Air-Ausstellung macht dies mit ihrer gelungenen ansprechenden Wissensvermittlung deutlich.

Auf der einen Seite die blaue Tür, auf der anderen Seite eine die nicht zu übersehende meterlange Informationstafel, auf der im Rahmen der Open-Air-Ausstellung ein Zeitstrahl das Verhältnis von Mensch und Natur im Spiegel der Kunst darstellt wird. Es ist nicht der Startpunkt der am 26. Juli eröffneten Open-Air-Ausstellung im Tier- und Pflanzenpark Fasanerie – aber ein guter Start. Die Türe bietet sowohl einen Blick in die Zukunft als auch in die Vergangenheit. Sie leitet über zu einer Auseinandersetzung vom Menschen mit der Natur und Kunst. Ein wachsender Begriff, der einen in Farbgebung und Information durch die Fasanerie begleitet. Ob in Form der Tür, der blauen Stühle oder dem blauen Fernrohr.

„Die Ausstellung ist eines meiner Lebenswerke. Das betrifft das fertige Produkt, aber auch die wunderbare Kooperation bei der Entstehung.“ – Ute Kilian

Der Zeitstrahl am gewählten Startpunkt ist bereits 2013 in Zusammenarbeit mit Georg Habs entstanden. Im Rahmen der erst einmal für zwei Jahre angelegten Open-Air-Ausstellung ergänzen an verschiedenen Orten Schautafeln den Zeitstrahl. Zooplanerien Monika Fiby hat sie im zusammen mit der Fasanerieverwaltung sowie mit Andreas Koridass erarbeitet. Bis zum vergangenen Wochenende haben Mitarbeiter der Fasanerie die Tafeln aufgebaut und um interaktive Stationen ergänzt. Man merkt es der Freude und Begeisterung an, mit der sie die Schautafeln erklärt. Ute Killian blickt zurück und sieht in dem Zeitstrahl und seinen Ergänzungen eines ihrer Lebenswerke.

„Ob Acker, Wiese, Wald, Garten, Industriepark – der Mensch prägt Lamndschaften durch die Art, wie er sie nutzt. – Viele diese kulturvierten Eingriffe fördern die Schönheit.“

Ein Teil der Ausstellung zeigt die Geschichte der englischen Landschaftsparks in Europa und in Wiesbaden. Die englischen Gartenarchitekten führten im 18. Jahrhundert als Zeichen des politischen Umschwungs einen neuen Gartenstiel als Kunstform ein. Die Liebe zur Natur wurde neu entdeckt. Ihre scheinbare Natürlichkeit stand im Gegensatz zu den strengen geometrischen Linien und die Symmetrie der Renaissance– und Barockgärten. Englische Landschaftsgärten sind durch naturnahe Landschaftselemente und organische Gestaltung geprägt. Die Umgebung, die sanften Hügel, Seen, Wege und Waldränder werden mit einer geschwungenen Linienführung einbezogen. Aussichtspunkte mit weiten Blickachsen und Gebäudeformen aus der Antike oder auch aus China und Japan ergänzen die naturbelassene Gestaltung: Mit dem Wissen um die charakterlichen Züge sind diese Prinzipien in der fasanerie an allen Ecken zu erkennen. Die weiteste Blickachse etwa ist von den Wiesenten hinunter zum Schafstall.

Der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie hat ihren Ursprung in einer um 1750 von Fürst Karl von Nassau-Usingen gegründeten Fasanenzucht. Die Fasanerie wurde zuerst nach barockem Vorbild angelegt und geometrische Formen geprägt. Regelmäßigkeit und Symmetrie waren von höchstem Wert. Erst später wurde sie nach englischem Vorbild umgestaltet. Die aktuell von Fiby mit der Parkverwaltung erarbeiteten Gestaltungsgrundsätze bauen auf dieser Tradition auf. Sie entwickeln diese auf zeitgemäßer Art und Weise weiter.

„Was kümmert mich die Landschaft? Ist Landschaft nicht bloß drumherum und Begleitgrün? Keineswegs.“

Die Formulierung Die Fasanerie im großen Landschaftsgemälde geht auf Wilhelm Zais zurück, der 1843 bis 1844 für die Ideen des Verschönerungsvereins geworben hatte und seine Patriotische Wünsche eines Wiesbadeners für das gedeihen und Fortblühen dieses Kurorts, veröffentlichte.  Außerdem legte er den Plan zu einer zusammenhängenden Anlage von Wiesbadens Umgebungen vor. So passt es, dass sich auch ein Bereich der Ausstellung mit der Fasanerie als Teil des Wiesbadener Kurzentrums befasst.

Mit dem Erwerb des Parks 1912 durch die Stadt Wiesbaden werden die Tore für das allgemeine Publikum geöffnet. Die Fasanerie wurde zu einem Bürgerpark. Der heutige Tier- und Pflanzenpark wurde am 31. März 1955 von der Stadt Wiesbaden eröffnet. Anlass hierfür gab unmittelbar der Wunsch,  Kindern und Jugendlichen die heimische Tierwelt näher zu bringen. Ein ebensolcher Gedanke war führte 1998 zum Naturpädagogischen Zentrum am Eingang der Fasanerie.

Eine Besonderheit der Fasanerie ist ihre kulturgeschichtliche Ausrichtung. Eine Tafel über die namens-gebende Tierart der Fasanerie informiert nicht nur über die Fasanenzucht bei der Gründung des Parks, sondern auch über seine Symbolik.

„Die Bilderrahmen der in der Landschaft installiert sind, halten bestimmte Blickwinkel fets. Das Augenmerk des Betrachters wird auf einen Ausschnitt der Landschaft fokussiert – oder auf den Gesamteindruck gelenkt.“ – Tafel

In einer weiteren Station über Landschaftsbilder wird anschaulich den Fragen nachgegangen: Wie wirkt die Landschaft auf den Menschen und der Menschen auf die Landschaft und wie sehen und malen Künstler die Landschaft. In interaktiven Stationen werden Begriff wir Standppunkt, Blickpunkt der Mensch als Teil der Natur erlebbar gemacht. Die Verbindung von Kunst und Natur ist seit Jahren ein Thema in der Fasanerie z. B. in den Kunstspaziergängen, Mitmachangeboten und den zahlreichen Ausstellungen und im Informationssystem. Kunst wird als ein möglicher Zugang zur Natur aufgefasst. Kunst und Natur inspiriert und weckt Begeisterung.

Bild oben ©2018 Volker Watschounek

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Die offizielle Internetseite der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie finden Sie unter fasanerie.net.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.