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Volkstrauertag auf dem Südfriedhof

Volkstrauertag auf dem Südfriedhof: Ein stiller Moment des Gedenkens

Am Sonntag haben sich Bürger aus Wiesbaden auf dem Südfriedhof versammelt, um anlässlich des Volkstrauertags derjenigen zu gedenken, die in Kriegen und Konflikten ihr Leben verloren haben∞ – Auch um der Oper des NS Regimes am Euthanasiefeld zu gedenken.

Volker Watschounek 5 Monaten vor 0

Wiesbaden gedenkt am Volkstrauertag nicht ausschließlich der Opfer des 20. Jahrhunderts: Gemeinsamer Rückblick und Blick in die Zukunft.

Erst grau und regnerisch, klarte der Himmel auf. Zur zentralen Gedenkstunde schien die Sonne. Schüler der Elly-Heuss-Schule, Vertreter der US Army und der Bundeswehr, Oberbürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher, Bürger und Vertreter der Stadtgesellschaft – und allen voran Vertreter vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. waren gekommen, um auf dem Südfriedhof an der zentralen Gedenkstunde der Stadt teilzunehmen und dem Volkstrauertag zu gedenken. Der Tag, der den Opfern von Kriegen und Konflikten weltweit gewidmet ist, wurde durch eine feierliche Zeremonie eingeleitet.

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Das Blechbläserensemble der Elly-Heuss-Schule unter der Leitung von Uta Becker und Alexandra Schwalbe setzte den Auftakt mit Martin Luthers Ein feste Burg ist unser Gott, – ein Lied, das Gert-Uwe Mende seit seiner Konfirmandenzeit begleite und auch am 19. November bei ihm einen tröstlichen Eindruck hinterlassen hatte. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende begrüßte die Anwesenden und hob in seiner Ansprache die Wichtigkeit dieses stillen Moments des Gedenkens hervor. Der Volkstrauertag sei mehr als nur ein Tag des Erinnerns; er diene der Besinnung auf vergangene Tragödien und ermahne gleichzeitig dazu, den Blick auf die aktuellen Geschehnisse zu richten.

Die lebendige Erinnerung bewahren

Dr. Götz Hartmann vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. trug auf dem Südfriedhof mit seinen. Worten dazu bei, die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten. Die Kriegsgräber des Wiesbadener Südfriedhofs beherbergen 2200 Menschen, Männer, Frauen und Kinder aus Deutschland und anderen Ländern, die im vergangenen Jahrhundert gewaltsam ums Leben gekommen seien. Die Stadt Wiesbaden pflegt und erhält ihre Gräber ohne zeitliche Befristung, im Einklang mit dem Gräbergesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Orte der Toten und der Lebenden

Kriegsgräberstätten, so betonte Hartmann weiter, sind nicht nur Orte der Toten, sondern zugleich Orte der Lebenden. Sie werden von den Hinterbliebenen geschaffen und aufgesucht, zunächst, um zu trauern, später immer mehr, um zu erinnern und zu gedenken. Der Volkstrauertag biete Gelegenheit, persönliche Bezüge zu den Ereignissen der Vergangenheit herzustellen, – und in der schwindenden Zahl derer, die persönlich von den Weltkriegen und der nationalsozialistischen Diktatur betroffen waren, wird die Herausforderung des Vergessens deutlich.

Gedenken als Weg der Erkenntnis

Hartmann wies darauf hin, dass die Frage nach dem Sinn des Gedenkens sich angesichts dieser Entwicklungen umso drängender stelle. Wie kann das Gedenken am Volkstrauertag einen Beitrag dazu leisten, die Vergangenheit zu verstehen und Lehren für die Zukunft zu ziehen? Ein möglicher Ansatz liegt in der Erkenntnis, dass das Gedenken uns helfen kann, uns selbst und die Welt um uns besser zu verstehen.

Die Menschen, deren Gräber auf dem Südfriedhof, die am Volkstrauertag im Fokus standen,  hatten unterschiedliche Geschichten. Von deutschen Soldaten wie Josef Dallinger, einem 21-jährigen Büroangestellten aus München, der 1915 an der Westfront verwundet wurde, bis hin zu Zivilisten wie dem Ehepaar Marx und seinen vier Kindern, die 1918 bei einem Luftangriff ums Leben kamen. Die Bandbreite an Schicksale ist vielschichtig.

Gedenken als Brücke zur Geschichte

Die Wahrung der Erinnerung an diese Menschen ist nicht nur ein Akt des Respekts, sondern kann auch dazu beitragen, die Gegenwart besser zu verstehen. Die Konflikte und Kriege unserer Zeit sind geprägt von den Erfahrungen des vergangenen Jahrhunderts. Kriegsgräberstätten sind somit nicht nur Orte der Trauer, sondern auch Orte des Lernens.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Hessen hat Bildungsangebote entwickelt, die die Geschichte der Kriegsgräberstätten lebendig werden lassen. Die Hoffnung besteht darin, dass dieses Wissen in Zukunft auch auf dem Wiesbadener Südfriedhof genutzt werden kann.

Historisches Verständnis als Schlüssel zur Gegenwart

Abschließend betonte Dr. Götz Hartmann, dass die Kenntnis der Geschichte dabei helfen könne, die Herausforderungen der Gegenwart zu verstehen und ihnen angemessen zu begegnen. Die Vergangenheit, so die Hoffnung, kann uns Lehren für eine bessere Zukunft lehren.

Foto oben ©2021 Volker Watschounek

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Die Internetseite zum Südfriedhof finden Sie unter www.friedhoefe-wiesbaden.de.

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.