Es stellt sich stellt die Frage: Kann man eine Volksgruppe aus der Geschichte verschwinden lassen, in dem man ihre Sprache auslöscht? Verhandelt wird die Frage auf der Bühne.
In der neuen Spielzeit stehen in der Opernsparte sechs Neuinszenierungen und neun Wiederaufnahmen auf dem Programm. Mit der modernen Oper Oryx and Crake nach dem Roman der kanadischen Autorin Margaret Atwood präsentiert das Hessische Staatstheater Wiesbaden ein Auftragswerk des Komponisten Søren Nils Eichberg, der bereits 2017 mit Schönerland eine Oper für das Hessische Staatstheater Wiesbaden geschrieben hat. Einen Premieren-Doppelabend gibt es mit Janáčeks Opern Die Sache Makropolus und Aus einem Totenhaus. Es ist das erste Mal, dass die beiden letzten Opern Janáčeks als Tableau menschlicher Existenz miteinander verwoben werden. Regie führt Nicolas Brieger.
Die Märchenoper Rusalka des böhmischen Komponisten Antonín Dvořák wird von Olesya Goloveneva, die auch die Titelrolle singt, in Zusammenarbeit mit der Regisseurin und Bühnenbildnerin Daniela Kerck inszeniert. Mit Beethovens Fidelio, gibt auch Evelyn Herlitzius, eine der herausragenden Leonoren-Interpretinnen, ihr Regiedebüt. Beide Inszenierungen werden die Werke aus der Sicht der weiblichen Protagonistinnen erzählen. Außerdem wird Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe in einer Neuinszenierung aufgeführt.
Reise durch die türkisch-kurdische Geschichte
Die Schauspielsparte bietet elf Neuinszenierungen. Die Spielzeit 2022.2023 beginnt mit William Shakespeares Ein Sommernachtstraum im Großen Haus. Es folgt ein moderner Klassiker mit brandaktuellem Inhalt: Hiob von Joseph Roth, inszeniert von Henriette Hörnigk, die bereits bei der Trilogie Die Küste Utopias und Der fröhliche Weinberg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden Regie führte. Auf zwei Uraufführungen kann sich das Wiesbadener Publikum freuen: Digitales Feuer, ein Auftragswerk des Hessischen Staatstheaters, das sich um Revolutionen und Aktivismus im digitalen Zeitalter dreht und vom Schriftsteller Ulf Erdmann Ziegler entwickelt wird und Die Besetzung der Dunkelheit nach dem gleichnamigen Roman von Bachtyar Ali, inszeniert von Ihsan Othman, der bereits Satanische Verse in Wiesbaden in Szene setzte.
Salon des 19. Jahrhunderts
Das Hessische Staatsorchester ist in insgesamt acht Sinfoniekonzerten zu erleben. Am Konzertpult stehen die fünf Dirigenten Johannes Klumpp, Michael Güttler, Alexander Joel, Yoel Gamzou und Keri-Lynn Wilson. Albert Horne übernimmt zusätzlich zu seiner Position als Chordirektor auch die Position des Koordinierenden Musikalischen Direktors. Im Mittelpunkt stehen neue Werke von Komponist wie Kränzle, Saariaho und Montsalvatge. Außerdem werden Kompositionen von Beethoven, Glinka, Bruckner, Brahms, Mussorgski, Tschaikowski, Grieg, Janáček, Elgar, Mahler, Strauss, Sibelius, Rachmaninow, Ravel, Strawinsky, Milhaud und Schostakowitsch zu hören sein. Das Konzertprogramm wird außerdem neben der gewohnt vielfältigen Kammermusikreihe mit einem neuen Format bereichert: Insgesamt sieben Lieder-Soireen lassen im Foyer die Tradition der Salons des 19. Jahrhunderts wieder aufleben.
Zeitgenössischen Abend gerade NOW
Das Hessische Staatsballett zeigt in der Spielzeit 2022.2023 vier Neuinszenierungen. Gerade NOW befasst sich mit dem hier und jetzt. Vom kreativen Experiment bis zum existenziellen Statement reichen die Tanzpositionen in dem zeitgenössischen Abend gerade NOW. V/ERTIGO ist ein Doppeltanzabend, hier ist Skid nach der für den Theaterpreis Der Faust 2017 nominierten Choreografie Thr(o)ugh die zweite Zusammenarbeit des Hessischen Staatsballetts mit dem belgischen Ausnahmechoreografen Damien Jalet. Zwei zeitgenössische Tanzpositionen sind im Doppelabend Timelessness zu erleben. Außerdem gehen Mitglieder des Staatsballetts mit dem Startbahn-Projekt Fluxus in die nächste Runde.
Aktuellen Themen unserer Gesellschaft
Im Jungen Staatstheater gibt es in der Spielzeit 2022.2023 neun Premieren – vier im Jungen Schauspiel, ein Weihnachtsmärchen, zwei Musicals und zwei Konzerte. Hervorzuheben ist die Stückentwicklung von Hannah Biedermann Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium für Jugendliche ab 12 Jahren. Außerdem das Stück Schnecke durch die Hecke vom preisgekrönten Autor Jens Raschke rund um das Thema Anderssein, das am JUST Wiesbaden uraufgeführt wird.
Kartenvorverkauf
Der Vorverkauf für die Vorstellungen im Großen Haus für die gesamte Spielzeit 2022.2023 beginnt am 28. April 2022. Der Vorverkauf für die September-Vorstellungen in den kleinen Spielstätten beginnt am 5. Juli 2022. Während der Theaterferien ist die Theaterkasse vom 25. Juli bis 28. August 2022 geschlossen.
Ausblick
Das Theaterfest zur Eröffnung der Spielzeit findet voraussichtlich am 24. September 2022 statt. Weitere Informationen werden vor der Sommerpause bekannt gegeben. Die Biennale findet in diesem Jahr vom 1. bis 11. September 2022 statt.
Archivfoto oben ©2020 Volker Watschounek
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Die offizielle Internetseite der Wartburg / Hessischen Staatstheaters finden Sie unter www.staatstheater-wiesbaden.de.
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