Heimspiel als Frühstücktester. Nicht dass ich täglich im Cafe Hahn frühstücke. Ich fahre aber jeden Tag dort vorbei. Sonntagmittag fahre ich auch mal gerne hin, um Kuchen für die Familie zu besorgen. Das aber, ist eine andere Geschichte.
Cafe Hahn hat dienstags bis samstags von 7:30 Uhr bis 18:30 Uhr durchgehend geöffnet, sonntags von 8:00 bis 18:00 Uhr. Während Laufkundschaft freundlich an der Theke bedient wird, kümmert sich nicht selten der Chef persönlich um das Wohl der Gäste. Kaum eingetreten, sind wir im Gespräch. Ganz beiläufig nimmt Andreas Hahn dabei die Bestellung auf.
Freies Arbeiten Dank WLAN
Um etwas zu arbeiten, suche ich mir einen Tisch mit Stromanschluss. Keinen elektrischen Tisch, sondern einen bei dem die Steckdose in der Nähe liegt. Hahn bricht alle Rekorde. In nicht einmal zwei Minuten steht mein Frühstück auf dem Tisch. Das Croissant sieht lecker aus. Meine Gedanken sind bei den prickelnd glänzenden Croissants aus dem Le Petit Belge und dem Living Backery. Da der Chef persönlich vor mir steht … und ich Andreas vom Sehen her kenne, oute ich mich als Tester, erzähle ihm von meinen Erfahrungen, und den glänzenden – fettigen – Croissants der letzten Tage.
Fachgespräch beim Bäcker
Ich Frage: „Glänzendes Gebäck, warum sind manche Croissants so fettig?“ Hahn berichtigt „ölige Croissants“ und führt weiter aus, dass dies auch durchaus mit der Rezeptur zusammenhängen könne … schmunzelt und fährt fort, dass dies ein „Firmengeheimnis“ sei. Hahn kann sein Lachen nicht unterdrücken und verrät, dass dafür der Prozess des Aufbackens mit verantwortlich sei / sein könne.
Aha-Erlebnis am Dienstagmorgen
Für mich das Aha-Erlebnis am heutigen Tag. Mit diesem Fachwissen nehme ich es jetzt mit … enttarne ich jedes aufgebackene Croissant.
Zum Schluss muss ich aber noch ein Wort zum Kaffee verlieren. Irgendwie hat der mich nicht überzeugt. Ob es an den Einstellungen des Vollautomaten oder an den von Nespresso geschulten Geschmacksnerven lag – ich weiß es nicht. Der Nachgeschmack fand ich gut bürgerlich und für mich gewöhnungsbedürftig.
Fazit
Das Café Hahn in der Sonnenberger Straße ist bei den Sonnenbergern sehr beliebt. Mich erinnert es an die Wiener Beisel, wo zur Mittagszeit neben süßen Köstlichkeiten ebenso Herzhaftes angeboten wird. Ob zum Frühstücken, zu Kaffee und Kuchen – an Feiertagen oder an Wochentagen, das Café ist immer gut besucht. Besonders empfehlenswert, wenn sich daheim unangemeldet Besuch ansagt, die riesige Auswahl an Torten und Kuchen, mit der jeder Kaffee zum Kaffee-Erlebnis wird.
Nachtrag: Ende 2017 schloss das kleine Café in der Nähe des Kurparks seine Türen für immer. Ohne Pamela mache es keinen Sinn, Son Andreas Hahn. Seine Frau war nach langem Kampf an Brustkrebs gestorben. Das Haus ist verkauft und steht seit dem leer. (Foto: Volker Watschounek)
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Ein Bericht zur Schließung des Café Hahn lesen Sie im Wiesbadener Kurier unter www.wiesbadener-kurier.de.