Nach einem 0:2 Rückstand dreht der VC Wiesbaden das Spiel gegen Schwarz-Weiß Erfurt und gewinnt den Tiebreak. Damit stehen die Volleyballerinnen sicher in den Playoffs.
Eigentlich ist ja Sonntags Krimizeit. Nicht in der Landeshauptstadt. Der VC Wiesbaden macht den Freitagabend auch gern zu einer Krimistunde. Im letzten Heimspiel der Rückrunde der 1. Volleyball-Bundesliga holen Wiesbadens Volleyballerinnen einen 0:2 Rückstand auf, gewinnen nach 118 Minuten im Tiebreak und stehen so sicher in den Playoffs.
18. Spieltag, VC Neuwied 77 – VC Wiesbaden, 0:3
1. Satz 21:25 (27 Min.)
2. Satz 17:25 (27 Min.)
3. Satz 25:15 (24 Min.)
4. Satz 25:22 (28 Min.)
5. Satz 15:11 (14 Min.)Bilanz: 17 Spiele, 14 Siege und 3 Niederlagen
Die Medaillen für die wertvollsten Spielerinnen gehen an Rachel Anderson (gold) und sich Jaidyn Blanchfield (silber). Wiesbadens Coach Benedikt Frank hatte vor dem Spiel vor den starken Erfurterinnen gewarnt, und er sollte recht behalten. Die aufschlagstarken Gäste aus Thüringen zeigten sich unbeeindruckt von der Wiesbadener Kulisse, kombinierten in den ersten beiden Sätzen bei guter Annahme in Summe konzentrierter. Das Team von Trainer Konstantin Bitter raffiniert und profitierte von den vielen Missverständnissen, Eigenfehlern und dem unpräzisen Zuspiel beim VCW.
„Bis wir den Schlüssel gefunden haben, dauerte es etwas. Im dritten Satz sind wir aufgewacht und haben nachgedacht. Der Wille war da und das war letztlich entscheidend“ – Benedikt Frank
Es hätte auch anders laufen können. Nach einem engem Satzverlauf lag der VCW im ersten Satz mehrfach mit drei Punkten vorne (10:7, 15:12, 18:15). Beim Spielstand von 20:15 standen sich Wiesbadens Volleyballerinnen dann selbst im Weg. Erfurt kämpfte sich mutig auf 21:21 heran, und fand immer wieder Lücken in der Wiesbadener Block-Feldabwehr und marschierte ungehindert zum Satzgewinn durch (25:21 aus Erfurter Sicht). Im kompletten zweiten Satz lag der VCW nur einmal in Führung, und zwar beim 1:0. Der Rückstand wuchs beträchtlich an (1:6, 5:10, 6:15, 13:17, 15:21). Mit 17:25 ging der Satz verloren.
„Ich bin stolz, dass wir das Match noch gedreht haben. Selbstverständlich war das nicht, denn Erfurt hat es in der Liga bisher acht Mal in den Tiebreak geschafft.“ – Benedikt Frank
Im dritten Satz zeigte der VCW dann sein anderes Gesicht: Spielerisch agierte der VCW durchdachter und selbstsicherer. Immer wieder fanden die Volleyballerinnen eine Lücke in der Erfurter Block-Feldabwehr und konnten zuletzt mit clevere Aufschlägen mehr Druck aufbauen. Wiesbaden führte ab dem 1:0 unentwegt bis zum Satzgewinn (25:15). Mittelblock (Rachel Anderson, Nina Herelová), Außenangriff (Tanja Großer, Jodie Guilliams) und Diagonal (Lena Große Scharmann) hatten endlich ihren Rhythmus gefunden. Auch Zuspielerin Natalia Gajewska war an der Punktausbeute beteiligt. Sie war es, die den Ball zum Satzgewinn im dritten Satzball verwandelte.
„Es ist nie leicht, ein 0:2 aufzuholen. Das nagt an den Kräften. Aber wir haben an uns geglaubt. Der Spirit war plötzlich wieder da. Wir wissen mittlerweile, dass wir in der Lage sind, zum richtigen Zeitpunkt nochmal eine Schippe draufzulegen.“– Ariadna Priante
Im vierten Satz schenkten sich beide Teams nichts, allein zwölf Mal hieß es Gleichstand (u.a. 5:5, 9:9, 14:14, 19:19, 21:21). In der Satzmitte leistete sich Erfurt einige Eigenfehler. Aber auch die Hessinnen waren nicht fehlerfrei: Zuweilen war die Angriffssicherung nur peripher vorhanden. Einfache Blockabpraller bescherten den Erfurterinnen Punkte. In der Crunchtime hatte sich der VCW hingegen besser im Griff, man agierte konstanter und mutiger. Tanja Großer und Nina Herelová machten den vielumjubelten Satzgewinn klar (25:22).

Beim 2:2 nach Sätzen musste nun der Tiebreak entscheiden. Auch hier war es zunächst eng (5:5, 7:7), dann aber setzten sich die Frank-Schützlinge bei einer Reihe guter Aufschläge von Lena Große Scharmann auf 12:8 ab. Wiederholt klappten die Blocks. Beim 13:10 holte Coach Frank seine Damen nochmal zum Time-out an die Auslinie. Im Anschluss hatte sein Team beim 14:10 vier Matchbälle – der zweite führte zum frenetisch bejubelten 15:11 durch Rachel Anderson.
„Erfurt hat gut abgewehrt und uns mit super Aufschlägen das Leben schwer gemacht. Die Playoffs haben wir sicher erreicht. Jetzt heißt es nach vorne schauen, Kräfte sammeln und auf das Spiel in Aachen zu konzentrerien, dem letzten Spiel der Hauptrunde.“ – Benedikt Frank
Die Playoffs sind dem vcw nicht mehr zu nehmen, Mit 27 Punkte belegt der VCW zumindest bis zum Samstagabend den begehrten fünften Tabellenplatz, der am Ende sogar den internationalen Einsatz bedeuten würde. Die Roten Raben Vilsbiburg (25 Punkte) könnten die Hessinnen überholen, müssten dafür aber beim Tabellenführer Allianz MTV Stuttgart über sich hinauswachsen. Erst am letzten Spieltag am 1. April wird also die Entscheidung auch über die Playoff-Platzierung fallen. Der USC Münster und die Ladies in Black Aachen (je 23 Punkte) haben auch noch gute Chancen auf Platz fünf. Der Showdown für den VCW beginnt am 1. April (19:00 Uhr) in Aachen.
Ausblick
1. April 2023 (19:00 Uhr): Ladies in Black Aachen – VCW
(Aachen, Sporthalle Neuköllner Straße)
Die Spiele werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform Sport1 extra übertragen.
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 19. Spieltag, Ergebnisse
Wiesbaden | Erfurt | 3:2 / 103:98 (21:25 17:25 25:15 25:22 15:11) |
Schwerin | Potsdam | Palmberg Arena |
Suhl | Aachen | Sporthalle Wolfsgrube |
Münster | Dresden | Sporthalle Berg Fidel |
Stuttgart | Vilsbiburg | SCHARRena Stuttgart |
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 19. Spieltag, Tabelle
Mannschaft | Spiele | Siege | Sätze | Punkte | |
1 | Allianz MTV Stuttgart | 18 | 17 | 51:11 | 50 |
2 | SSC Palmberg Schwerin | 18 | 15 | 48:16 | 44 |
3 | SC Potsdam | 18 | 15 | 47:16 | 44 |
4 | Dresdner SC | 18 | 10 | 35:32 | 29 |
5 | VC Wiesbaden | 19 | 8 | 37:36 | 27 |
6 | Rote Raben Vilsbiburg | 18 | 9 | 31:35 | 25 |
7 | Ladies in Black Aachen | 18 | 8 | 28:34 | 23 |
8 | USC Münster | 18 | 8 | 32:39 | 23 |
9 | VfB Suhl LOTTO Thüringen | 18 | 7 | 28:39 | 20 |
10 | Schwarz-Weiß Erfurt | 20 | 3 | 24:54 | 15 |
11 | VC Neuwied 77 | 19 | 1 | 6:55 | 3 |
12 | Nawarro Straubing | – | – | – | – |
VCW, Letzter Gegner Schwart-Weiß Erfurt
BL | SA, 29.10.2022 | 19:00 | Rote Raben Vilsbiburg – VC Wiesbaden | 3:1 |
BL | SA, 05.11.2022 | 17:00 | VC Wiesbaden – Allianz MTV Stuttgart | 1:3 |
BL | MI, 09.11.2022 | 20:00 | VfB Suhl LOTTO Thüringen – VC Wiesbaden | 3:1 |
P 1/8 | SO, 13.11.2022 | 16:00 | SV Karlsruhe-Beiertheim – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | SA, 19.11.2022 | 19:00 | VC Wiesbaden – Dredner SC | 2:3 |
BL | SA, 23.11.2022 | 19:00 | VC Wiesbaden – NawaRo Straubing | 3:2 |
P 1/4 | SA, 19.11.2022 | 19:00 | VC Wiesbaden – SSC Palmberg Schwerin | 0:3 |
BL | MI, 30.11.2022 | 20:00 | SSC Palmberg Schwerin – VC Wiesbaden | 3:0 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – USC Münster | 2:3 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – VC Neuwied | 3:0 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | Schwarz-Weiß Erfurt – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | SA, 07.01.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – Ladies in Black Aachen | 3:0 |
BL | Rückrunde | |||
BL | SO, 15.01.2023 | 15:00 | VC Wiesbaden – Rote Raben Vilsbiburg | 3:0 |
BL | FR, 20.01.2023 | 20:00 | Allianz MTV Stuttgartt – VC Wiesbaden | 3:1 |
BL | SA, 28.01.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – VfB Lotto Suhl | 3:1 |
BL | SA, 05.02.2023 | 19:00 | Dresdner SC – VC Wiesbaden | 1:3 |
BL | SA, 18.02.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – SSC Palmberg Schwerin | 2:3 |
BL | SA, 04.03.2023 | 19:00 | USC Münster – VC Wiesbaden | 3:2 |
BL | SA, 11.03.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – SC Potsdam | 0:3 |
BL | SA, 19.03.2017 | 19:00 | VC Neuwied 77 – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | SA, 24.03.2017 | 19:00 | VC Wiesbaden – Schwarz-Weiß Erfurt | 3:2 |
BL | SA, 26.03.2017 | 19:00 | Ladies in Black – VC Wiesbaden |
Foto oben ©2023 Volker Watschounek
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Die Internetseite des VC Wiesbaden finden Sie unter www.vc-wiesbaden.de.
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