Beinahe hätten Straubings Volleyballerinnen dem VC Wiesbaden die Butter vom Brot genommen. Nach 115 Minuten und nach fünf Sätzen verbucht der VCW zwei Punkte.
Also doch: Die Volleyballerinnen des VC Wiesbaden können auch in der Liga gewinnen. Am Mittwochabend vor heimischen Publikum zeigten riefen sie allen die ganze Bandbreite an Emotionen ab: Nervosität, Sorge dun Freude. Im unnötigen Tiebreak zeigten präsentierten sie sich kmpferisch und nervenstark. Nur Schade, dass sie am Ende einen Punkt liegengelassen haben.
1. Volleyball Bundesliga, kurz gefasst
VC Wiesbaden – NawaRo Straubing SC, 3:2
1. Satz, 22 Minuten 8-6, 16-10; 21-15; 25-18
2. Satz, 22 Minuten 8-5; 16-6; 21:11; 25-13
3. Satz, 30 Minuten 6-8, 15-16; 21-19; 27-29
4. Satz, 24 Minuten 7-8; 12-16; 17-21; 22-25
Tiebreak, 17 Minuten 4-5; 9-10; 11-12; 16-12
Die 1112 begeisterten Zuschauern haben im Wiesbadener Hexenkassel mächtig Lärm gemacht. Nach den ersten zwei Sätzen (25:18 und 25:13) hatten sich alle schon auf einen klaren Heimsieg eingestellt. Doch dann kamen die Niederbayerinnen mit beeindruckender Moral wieder zurück ins Spiel.
„Dieser Sieg war heute unfassbar wichtig. Nach so einem wilden Ritt noch das Spiel im Tiebreak gedreht zu haben, zeigt wieder mal die große Moral meiner Mannschaft.“ – Benedikt Frank
Der VCW begann mit der Starting Six Natalia Gajewska (Zuspiel), Tanja Großer und Annick Meijers (beide Außenangriff), Rachel Anderson (Mittelblock) und Lena Große Scharmann (Diagonal). Jodie Guilliams ersetzte als etatmäßige Außenangreiferin wieder die länger erkrankte Rene Sain und sorgte gleich zu Beginn für bärenstarke Abwehraktionen. Die Zuschauer erlebten im ersten Satz (25:18) eine ausgeglichene Partie, ehe sich der VCW ab dem 8:6 Punkt um Punkt vorarbeitete. Außenangreiferin Tanja Großer knüpfte in dieser Phase an ihre hervorragenden Leistungen aus dem Spiel gegen Dresden an. Den Wiesbadenerinnen gelang es im Verlauf immer wieder gut zu blocken. Die Aufschläge sorgten für Druck beim Gegner. Dem jungen Team des polnischen Cheftrainers Łukasz Przybylak in dieser Phase jedoch viele Eigenfehler. Libera Amber de Tant und Mittelblockerin Shealyn McNamara verdienten sich im ersten Teil die besten Noten. Bei Wiesbaden gefielen bis dahin neben Großer vor allem Jodie Guilliams und Natalia Gajewska.
„Natürlich hätten wir das Match in drei Sätzen beenden können, aber wir sind einfach noch nicht konstant genug. Daran werden wir arbeiten. Die Zuschauer waren heute genial. Die Stimmung hat uns durch das ganze Spiel getragen.“ – Benedikt Frank
Der VCW behielt jederzeit die Oberhand. Zuspielerin Gajewska stellte nach Lust und Laune die Bälle für die variablen Angreiferinnen des VCW. Im dritten Satz drehte sich das Match. Satz drei war nichts für schwache Nerven. Der VCW konnte seine Dominanz nicht mehr ins Spiel übertragen und am Satzende fehlte die nötige Konzentration. Der VCW haderte mit sich selbst und verlor in der Crunchtime eine ganze Reihe von Elfmetern. Straubing handelte dagegen im Angriff mutig und stabil. Nach mehreren Satzbällen auf beiden Seiten machte am Ende der Gast mit 29:27 den Sack zu.
„Wir sind so froh, dass wir uns endlich belohnt haben. Und das nach zweimal fünf harten Sätzen gegen Dresden und Straubing. Das hat viel Kraft gekostet.“ – Jodie Guilliams
Dieser gewonnene Part gab NawaRo mächtig Auftrieb, der VCW hingegen hatte seine Sicherheit in weiten Teilen verloren. Wieder wurde viele Chancen liegengelassen, auch die Aufschläge erzielten nicht die erhoffte Wirkung. Bei Straubing war Valbona Ismaili in Aufschlag und Angriff die Punktgarantin.
„Das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle für alle – auch auf den Rängen und vermutlich vor den Fernsehern. Volleyball in Wiesbaden macht immens viel Spaß – das war mal wieder der beste Beweis.“ – Christopher Fetting
Nach dem 20:25 aus Sicht der Gastgeberinnen musste nun der Tiebreak entscheiden. Erneut lief der VCW der Gästeführung hinterher – zum Seitenwechsel stand es 6:7. Die Zuschauer peitschten den VCW unermüdlich nach vorn. Mirta Freund markierte mit einem satten Schlag das 9:9. Beim 11:10 und 14:12 hatte das Frank-Team wieder die Nase vorn. Unter dem frenetischen Jubel der Fans führte schon der erste Satzball nach 120 Minuten zum 3:2-Sieg. Nicht jeder VCW-Fan in der Halle hatte daran noch geglaubt. Die silberne MVP-Medaille verdiente sich Mittelblockerin Linda Andersson (Schweden). Mit Gold wurde Libera Jodie Guilliams (Belgien) belohnt, die auf ungewohnter, wenn auch für sie nicht gänzlich unbekannter Position eine beherzte Partie abgeliefert hatte.

Ausblick
Am Samstag schon geht es weiter, spielen der VCW und SSC Palmberg Schwerin um den Einzug in das Halbfinale des DVV-Pokals – die Damen von Benedikt Frank schlagen dann wieder vor heimischen Publikum in Wiesbaden auf. Und bereits am 30. November kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen: Dann reisen die Wiesbadenerinnen nach Schwerin zum Punktspiel der 1. Bundesliga.
DVV-Pokal:
26. November 2022 (19:00 Uhr): VCW – SSC Palmberg Schwerin
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
30. November 2022 (18:30 Uhr): SSC Palmberg Schwerin – VCW
(Schwerin, Palmberg-Arena)
Die letzten Spiele
BL | SA, 29.10.2022 | 19:00 | Rote Raben Vilsbiburg – VC Wiesbaden | 3:1 |
BL | SA, 05.11.2022 | 17:00 | VC Wiesbaden – Allianz MTV Stuttgart | 1:3 |
BL | MI, 09.11.2022 | 20:00 | VfB Suhl LOTTO Thüringen – VC Wiesbaden | 3:1 |
P 1/8 | SO, 13.11.2022 | 16:00 | SV Karlsruhe-Beiertheim – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | SA, 19.11.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – Dredner SC | 2:3 |
BL | SA, 19.11.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – NawaRo Straubing | 3:2 |
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 5. Spieltag, Ergebnisse
Spiel | Heim | Gast | Ergebnis |
Mi, 23.11.22 18:30 | Dresden | Erfurt | 3:0 / 75:51 (25:17 25:19 25:15) |
Mi, 23.11.22 18:30 | Vilsbiburg | Potsdam | 1:3 / 79:98 (25:23 20:25 17:25 17:25) |
Mi, 23.11.22 18:30 | Aachen | Neuwied | 3:0 / 75:57 (25:15 25:22 25:20) |
Mi, 23.11.22 18:30 | Suhl | Schwerin | 1:3 / 100:101 (26:28 25:20 24:26 25:27) |
Mi, 23.11.22 18:30 | Stuttgart | Münster | 3:0 / 75:62 (25:23 25:22 25:17) |
Mi, 23.11.22 19:00 | Wiesbaden | Straubing | 3:2 / 112:97 (25:18 25:13 27:29 20:25 15:12) |
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 5. Spieltag, Tabelle
Mannschaft | Spiele | Siege | Sätze | Punkte | |
1 | Allianz MTV Stuttgart | 5 | 5 | 15:1 | 15 |
2 | SC Potsdam | 5 | 5 | 15:2 | 15 |
3 | SSC Palmberg Schwerin | 5 | 4 | 12:4 | 12 |
4 | Dresdner SC | 5 | 3 | 12:8 | 9 |
5 | USC Münster | 5 | 3 | 9:8 | 8 |
6 | VfB Suhl LOTTO Thüringen | 5 | 3 | 10:9 | 8 |
7 | Ladies in Black Aachen | 5 | 2 | 6:9 | 6 |
8 | Rote Raben Vilsbiburg | 5 | 2 | 7:11 | 6 |
9 | NawaRo Straubing | 5 | 1 | 6:12 | 4 |
10 | Schwarz-Weiß Erfurt | 5 | 1 | 5:13 | 4 |
11 | VC Wiesbaden | 5 | 1 | 8:14 | 3 |
12 | VC Neuwied 77 | 5 | 0 | 1:15 | 0 |
Foto oben ©2022 Volker Watschounek
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Die offizielle Internetseite des VC Wiesbaden finden Sie unter www.vc-wiesbaden.de.
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