Rheingau Musik Festival: Ein Abend für Prince

Das Rheingau Musikfestival legte Samstagabend seinen Fokus auf Jazz, und Prince-Fans konnten es kaum erwarten. Bei Candy Dulfer mit Band kamen sie auf ihre Kosten.

Mit der Sommerversion The Purple Jam – A Tribute to Prince trat die Saxofonistin und lange Weggefährtin des 2016 verstorbenen Ausnahmemusikers im Rahmen des Rheingau Musik Festivals im Wiesbadener Kurpark auf.

Candy Dulfer

Candy Dulfer (*19. September 1969, Amsterdam) ist eine niederländische Saxophonistin und Sängerin, bekannt für ihren Funk-Stil. Bereits mit sechs Jahren begann sie, gefördert durch ihren Vater Hans Dulfer, Saxophon zu spielen. Mit 14 gründete sie ihre Band Funky Stuff. Ihr Durchbruch gelang 1989 mit „Lily Was Here“ zusammen mit Dave Stewart. 1990 spielte sie mit Prince und veröffentlichte ihr Grammy-nominiertes Album „Saxuality“. Sie arbeitete mit Größen wie Pink Floyd, Alan Parsons und Van Morrison. Seit 2012 moderiert sie die Radiosendung Candy Store. 2021 erhielt sie den Edison-Oeuvre-Preis (Jazz) für ihr Lebenswerk.

Die diesjährige Fokus Jazz-Künstlerin – sie sei noch nie Fokus Jazz Künstlerin gewesen, betonte Candy mit einem Augenzwinkern – sorgte von Anfang für Stimmung in der Konzertmuschel. Als Motto für den Abend gab sie gleich zu Anfang die Devise aus Let’s go crazy – und begann mit dem Stück auch den Auftritt mit ihrer sechsköpfigen Band: die Sänger Ivan Peroti und Camilo Rodriguez, Ulco Bed an der Gitarre, Xander Buvelot am Bass, Keyboard Jordy Kalfsvel und Kick Woudstra am Schlagzeug. Trotz der am Abend noch hohen Temperaturen und feuchten Schwüle hält es das Publikum der ausverkauften Vorstellung nur drei Songs lang auf den Stühlen.

Da hielt es niemanden mehr auf dem Platz

Bei The Most Beutiful Girl war es damit vorbei. In den ersten Reihen hielt es niemanden mehr auf seinem Platz. Die Begeisterung übertrug sich schnell bis in die letzten Reihen. Die Besucher waren nicht nur von der Darbietung der Saxofonistin und Sängerin, die starke Soli spielt, aber auch mit Peroti und Rodriguez singt, sondern auch von den Songs, die Ivan Peroti mit einer zum Verwechseln ähnlichen Stimme wie Prince vorträgt, begeistert. Camilo Rodriguez steht ihm in nichts nach, schafft sogar noch ein paar Töne mehr in der Höhe.

Highlight sind vier Stargäste

Kein Halten auf den Stühlen gibt es, als die vier Gäste auftreten, die Candy Dulfer eingeladen hat, um Prince zu huldigen, der zufrieden lächelnd auf einem Foto die Show verfolgt. Alle haben sie ihm viel zu verdanken. Den Anfang macht Saxofonist Eddie M. mit seinem Solo von DMSR. Er begleitete Prince auf dessen Purple Rain-Tournee. Ihm folgt Bassistin Ida Nielsen auf die Bühne, Prince hat sie 2010 entdeckt. Sign o‘ the times und We came to get funky ihr Beitrag. St. Paul Peterson, Mitglied der Peterson-Familie, wurde von Prince im Alter von 17 Jahren für den Film The Purple Rain engagiert. Begeisterung pur beim Publikum, als Sänger und Bassist Peterson loslegt.

Dann wurden es doch 120 Minuten

Überwältigend ist sein Duett mit der Soulsängerin Shelby J. bei Nothing compares 2 U, vierter Stargast des Prince-Abends. Prince war ihr Mentor – ihre ersten Erfolge hatte sie mit Chelsea Rodgers – klar, dass das Wiesbadener Publikum auch diesen Song zu hören bekommt. Fürs Finale und Endmedley waren alle auf der Bühne versammelt und starteten die große Party. Aus den angekündigten 90 Minuten wurden schließlich mehr als 120 – offenbar hat es nicht nur dem Publikum gefallen, das stehend applaudiert und gar nicht genug bekommen kann. 

Fotos ©2024 Volker Watschounek

Weitere Nachrichten aus dem Stadtteil Mitte lesen Sie hier.

Die Internetseite von Candy Dufler finden Sie unter www.candydulfer.nl
Informationen zu der Musiklegende Prince finden Sie unter www.wikipedia.de.
Die Internetseite vom Rheingau Musikfestival gibt es unter www.rheingau-musik-festival.de.