Die Halle bebte. Das Trommelfeuer beider Fanlager heiztet das Match vor dem Anpfiff ordentlich an. Der folgende Krimi, besser als Tatort und Derrick zusammen.
Der VC Wiesbaden konnte seinen Heimvorteil vor der Rekordkulisse von 1992 Zuschauern am Samstagabend in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit gegen den SC Potsdam nicht nutzen, und verloren das mit Spannung erwartete Spiel mit 0:3.
17. Spieltag, VC Wiesbaden – SC Potsdamm, 0:3
1. Satz 19:25 (25 Min.)
2. Satz 13:25 (21 Min.)
3. Satz 22:25 (30 Min.)Bilanz: 32 Spiele, 19 Siege und 13 Niederlagen
Der deutsche Vize-Meister und Vize-Pokalsieger aus Brandenburg zeigte nach fünf Pflichtspielniederlagen im DVV-Pokalfinale, zweimal im Europapokal und zweimal in der Bundesliga) wieder eine ansteigende Form und behauptet nach dem Auswärtssieg Platz zwei der Hauptrundentabelle der 1. Volleyball Bundesliga Frauen . Wiesbaden rutschte auf den achten Tabellenplatz.
„Wir haben gegen einen Gegner verloren, der Titelambitionen hat. Wir müssendaran arbeiten, dass wir uns von punktuellen Tiefs nicht zurückschlagen lassen. Bei Fehlern und Schiedsrichterentscheidungen darf man nicht allzu lange nachdenken.“ – Bendikt Frank
Im ersten Satz vermochte das Team von Chefcoach Benedikt Frank noch mitzuhalten. Kein Team konnte sich bis zur Satzmitte mit mehr als zwei Punkten absetzen. Die Führung wechselte mehrfach. Nach dem 14:14 schaltete Potsdam einen Gang hoch und zog auf 19:15 davon. Wiesbaden kämpfte sich zwar unter dem lautstarken Jubel der Zuschauer nochmal auf 19:21 heran, konnte dem Druck der Gäste dann aber nicht standhalten. Die kamen in diesem Abschnitt stark im Angriff über Außen und über eine solide Block-Feldabwehr. Einige strittige Schiedsrichterentscheidungen sorgten auf dem Feld und auf den Trainerbänken zeitweise für Unruhe.
„Wir hatten uns viel mehr vorgenommen, keine Frage. Leider haben wir erst im dritten Satz ernsthaft zu spielen angefangen, aber da war es schon zu spät.“ – Tanja Großer
Der zweite Satz war eine klare Angelegenheit für den Favoriten. Die Hessinnen lagen beim 3:6 erstmals mit drei Punkten zurück. Das Team von Guillermo Naranjo Hernández baute den Vorsprung sukzessive aus . Frank versuchte durch mit der Einwechslung von Joyce Agbolossou für Natalia Gajewska und Ariadna Priante für Lena Große Scharmann noch einmal frische Energie zu entfachen. Das gelang einer nicht. Beim 24:13 hatte Potsdam elf Satzbälle und gleich der erste saß. Mit hohem Aufschlagdruck hatte der SCP die sonst so konstante Annahme des VCW wiederholt unter Druck gesetzt. Die Gastgeberinnen hatten nur wenige Erfolgserlebnisse im Angriff und sie erzielten selten direkte Punkte aus der eigenen Annahme.
„Es hat mir heute wirklich sehr imponiert, mit welcher Vehemenz uns die Fans angetrieben haben. Leider konnten wir keinen Satzgewinn gemeinsam feiern, dafür hat unsere Leistung heute nicht gereicht.“ – Benedikt Frank
Im dritten Satz ging ein Ruck durch die Mannschaft des VCW. Das Frank-Team erspielte sich wiederholt die Führung. Potsdam blieb aber immer dran und konnte dann zum 16:16 ausgleichen. Lena Große Scharmann, Nina Herelová und Tanja Großer brachten den VCW nochmal in Führung, bis Laura Emonts wieder zum 19:19 punktete. Wiesbaden geriet in Rückstand, schaffte nochmal den Ausgleich, sah sich dann aber beim 22:24 zwei Matchbällen gegenüber. Frank nahm in dieser kritischen Phase seine zweite taktische Auszeit, was den Rhythmus des Favoriten aus Brandenburg allerdings nicht mehr zu bremsen vermochte. Auch dieser Satz ging an Potsdam. Mit einem 3:0-Sieg und drei Punkten im Gepäck machten sich die Brandenburgerinnen auf die lange Heimreise.
„Gegen Neuwied werden wir ein anderes Gesicht zeigen. Aber klar ist auch, dass wir sie nicht ins Spiel kommen lassen dürfen.“ – Tanja Großer
Nach 75 Minuten war die Partie bereits beendet. Außenangreiferin Emonts holte sich die Goldmedaille als MVP. Silber ging an VCW-Kapitänin Jodie Guilliams. Der zuvor einige Zeit schwächelnde Tabellenzweite hatte sich ausgerechnet in Wiesbaden wieder gefangen und wurde somit seiner Rolle gerecht. Beide Teams boten laut VCW-Coach Benedikt Frank für ihre Verhältnisse eine mittelmäßige Leistung, die an diesem Abend für sein Team gegen den Favoriten freilich nicht für Punkte reichte. Potsdams Qualität auf allen Positionen gab in den entscheidenden Momenten den Ausschlag. Für den VCW heißt es nun: Sammeln und volle Fahrt voraus … am kommenden Samstag geht es bei den Deichstadtvolleys in Neuwied um die Wurst, besser gesagt: um drei wichtige Punkte für die beste Ausgangsposition in Sachen Playoffs.
Ausblick
18. März 2023 (19:00 Uhr): VC Neuwied 77 – VCW
(Neuwied, Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums)
24. März 2023 (19:00 Uhr): VCW – Schwarz-Weiß Erfurt
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
1. April 2023 (19:00 Uhr): Ladies in Black Aachen – VCW
(Aachen, Sporthalle Neuköllner Straße)
Die Spiele werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform Sport1 extra übertragen.
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 17. Spieltag, Ergebnisse
Gast | Heim | Ort / Ergebnis |
Dresden | Schwerin | 0:3 / 46:75 (10:25 16:25 20:25) |
Vilsbiburg | Aachen | 3:1 / 96:87 (21:25 25:23 25:19 25:20) |
Suhl | Neuwied | 3:0 / 75:46 (25:20 25:8 25:18) |
Wiesbaden | Potsdam | 0:3 / 54:75 (19:25 13:25 22:25) |
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 17. Spieltag, Tabelle
Mannschaft | Spiele | Siege | Sätze | Punkte | |
1 | Allianz MTV Stuttgart | 17 | 16 | 48:11 | 47 |
2 | SC Potsdam | 18 | 15 | 47:16 | 44 |
3 | SSC Palmberg Schwerin | 17 | 14 | 45:14 | 42 |
4 | Dresdner SC | 17 | 10 | 35:29 | 29 |
5 | Ladies in Black Aachen | 17 | 8 | 28:31 | 23 |
6 | USC Münster | 17 | 8 | 30:36 | 22 |
7 | Rote Raben Vilsbiburg | 17 | 8 | 28:35 | 22 |
8 | VC Wiesbaden | 17 | 6 | 31:34 | 22 |
9 | VfB Suhl LOTTO Thüringen | 18 | 7 | 28:39 | 20 |
10 | Schwarz-Weiß Erfurt | 19 | 3 | 22:51 | 14 |
11 | VC Neuwied 77 | 18 | 1 | 6:52 | 3 |
12 | VC Neuwied 77 | 0 | 1:12 | 0 |
VCW, Letzter Gegner Dresdner SC
BL | SA, 29.10.2022 | 19:00 | Rote Raben Vilsbiburg – VC Wiesbaden | 3:1 |
BL | SA, 05.11.2022 | 17:00 | VC Wiesbaden – Allianz MTV Stuttgart | 1:3 |
BL | MI, 09.11.2022 | 20:00 | VfB Suhl LOTTO Thüringen – VC Wiesbaden | 3:1 |
P 1/8 | SO, 13.11.2022 | 16:00 | SV Karlsruhe-Beiertheim – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | SA, 19.11.2022 | 19:00 | VC Wiesbaden – Dredner SC | 2:3 |
BL | SA, 23.11.2022 | 19:00 | VC Wiesbaden – NawaRo Straubing | 3:2 |
P 1/4 | SA, 19.11.2022 | 19:00 | VC Wiesbaden – SSC Palmberg Schwerin | 0:3 |
BL | MI, 30.11.2022 | 20:00 | SSC Palmberg Schwerin – VC Wiesbaden | 3:0 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – USC Münster | 2:3 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – VC Neuwied | 3:0 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | Schwarz-Weiß Erfurt – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | SA, 07.01.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – Ladies in Black Aachen | 3:0 |
BL | Rückrunde | |||
BL | SO, 15.01.2023 | 15:00 | VC Wiesbaden – Rote Raben Vilsbiburg | 3:0 |
BL | FR, 20.01.2023 | 20:00 | Allianz MTV Stuttgartt – VC Wiesbaden | 3:1 |
BL | SA, 28.01.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – VfB Lotto Suhl | 3:1 |
BL | SA, 05.02.2023 | 19:00 | Dresdner SC – VC Wiesbaden | 1:3 |
BL | SA, 18.02.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – SSC Palmberg Schwerin | 2:3 |
BL | SA, 04.03.2023 | 19:00 | USC Münster – VC Wiesbaden | 3:2 |
BL | SA, 11.03.2023 | 19:00 | VC Wiesbaden – SC Potsdam | 0:3 |
Foto oben ©2023 Volker Watschounek
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Die Internetseite des VC Wiesbaden finden Sie unter www.vc-wiesbaden.de.
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