Neun Punkte aus den letzten drei Spielen. Der VC Wiesbaden findet kurz vor dem Start der Rückrunde zusammen und befindet sich auf Kurs Playoffs.
Die Mannschaft hat zusammengefunden. Die Verletzungssorgen und Ausfälle wegen Krankheit ad acta gelegt. Eindrucksvoll hat der VC Wiesbaden (VCW) zum Ende der Hinrunde der 1. Volleyball Bundesliga Frauen gezeigt, dass er auf Kurs ist. 25:19, 25:20 und 25:13 stand am Samstagabend nach nicht einmal 80 Minuten auf der Anzeigetafel.
1. Volleyball Bundesliga, kurz gefasst
VC Wiesbaden – Ladies in Black Aachen 3:0
1. Satz, 25 Minuten 6-8, 15-16; 21-18; 25-19
2. Satz, 26 Minuten 6-8; 11-16; 21-20; 25-20
3. Satz, 29 Minuten 8-1, 16-8; 21:11; 25-13
1 Stunden und 16 Minuten; 75:52Bilanz: 27 Spiele, 14 Siege und 13 Niederlagen
1548 Zuschauer standen am Ende Kopf. Zum dritten Mal in Folge hat der VCW zu Null gespielt und drei Punkte eingefahren. Diesmal gegen die Ladies in Black Aachen, die wie gewohnt mit einer lautstarken Fangemeinde aus der Heimat angereist waren.
Mit einem Auge wurde derweil nach Thüringen geschaut: Weil Suhl im Parallelspiel zeitgleich daheim 2:3 gegen Vilsbiburg verlor, rutschte der VCW auf den achten Tabellenplatz vor, der am Ende der Saison die Teilnahme an den Playoffs bedeutet. Interessante Konstellation: Am kommenden Sonntag (16:00 Uhr) treffen die Schützlinge von Headcoach Benedikt Frank auf die Roten Raben Vilsbiburg (Rang sieben).
„Das war eine coole Sache! Dass wir den kniffligen zweiten Satz am Ende noch so grandios umgebogen haben, war aller Ehren wert.“ – Benedikt Frank
Benedikt Frank kann sich auf seine Stammelf verlassen: Lena Große Scharmann (Diagonal), Rachel Anderson und Nina Herelová (beide Mittelblock), Jodie Guilliams und Tanja Großer (beide Außenangriff), Natalia Gajewska (Zuspiel) und Libera Rene Sain spielten wie in Neuwied und Erfurt komplett durch, und Sain durfte sich nach 81 Spielminuten wieder die Goldmedaille als wertvollste Spielerin umhängen. Ihr Gegenüber – Libera Annie Cesar – holte sich Silber ab.
„Bei uns waren die Punkte gut verteilt, das beruhte auch auf dem guten Zuspiel. Ich möchte keine Spielerin herausheben, weil alle gut waren.“ – Benedikt Frank
Wegen Technikproblemen mit dem elektronischen Spielberichtsbogen schlug die Ex-Wiesbadenerin Ashley Evans (Zuspiel) für Aachen mit 15 Minuten Verspätung auf. Unbeirrt ging Aachen mit 2:0 in Führung. Der VCW hielt aber den Anschuss, und so richtig abzusetzen konnte sich im ersten Satz erst einmal keiner. Wiesbadens Spielerinnen glichen immer wieder aus VCW (2:2, 6:6, 8:8). Beim 10:8 hatten die Hessinnen zum ersten Mal die Nase vorne. Aachen konterte, und es bleib das angekündigte Spiel auf Augenhöhe. Nach einem Eigenfehler von Aachen und dem 19:18 für den VCW zogen die Gastgeberinnen die Zügel weiter an. Sechs Satzbälle hatten sie sich schließlich zum Ende erkämpft – wobei der zweite bereits das vielumjubelte 25:19 brachte. Fazit: Aachen schlug druckvoll auf. Der VCW zeigte zeitweise Schwächen in der Annahme, war aber dafür in den anderen Elementen stabil. Der Angriff überzeugte mit hohen Quoten. Gut: das Agieren aus dem eigenen Aufschlag heraus.
„Seit dem Neuwied-Spiel agieren wir stabiler und selbstsicherer. Alle haben eine Schippe draufgelegt, von der Libera-Position gehen wichtige Impulse aus und in den Heimspielen profitieren wir vom unglaublichen Support von den Rängen.“ – Benedikt Frank
Im zweiten Satz bewiesen die Wiesbadenerinnen große Moral, die am Ende zum 25:20-Satzgewinn führte. Aachen lag mit Ausnahme des 2:2 immer mit zwei bis sogar sechs Punkten vorn (5:3, 10:7, 15:9). Rettungsanker war eine Auszeit durch Benedikt Frank, die den Rhythmus der Gäste wie erhofft störte. Ein Block von Rachel Anderson brachte den VCW auf 14:16 heran, und beim 18:18 war der Ausgleich geschafft – die Halle kochte! 25:20 hieß es am Ende – der VCW hatte einen schon fast verloren geglaubten Satz gedreht und sich in der Crunchtime die wichtigen Punkte gsichert. Eine Tugend, die in vielen engen Spielen vor Weihnachten noch schmerzlich vermisst wurde. Der VCW überzeugte zum Ende hin im Angriff mit intelligenten Lösungen und erarbeitete sich mit starker Block-Feldabwehr einfache Punktchancen, während Aachen zunehmend ineffizienter wurde.
„Die Mannschaft Team ist richtig gut zusammengewachsen. Wenn wir so weiterspielen, können wir in der Rückrunde noch einiges gutmachen.“ – Benedikt Frank
Die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Falter vermochte die Enttäuschung über den verlorenen zweiten Satz nicht mehr in Energie umzumünzen. Der VCW sicherte sich den dritten Satz nach gerade mal 16 Minuten. Die erfahrene Außenangreiferin Jana-Franziska Poll brachte auf Aachener Seite zwar Stabilität in Annahme und Abwehr, konnte aber das gnadenlose Wiesbadener Vorpreschen nicht mehr verhindern. Der VCW agierte am Samstagabend in allen Elementen druckvoll und konzentriert und leistete sich nur wenig Eigenfehler. Auch der Block um Rachel Anderson war sehr präsent. Ich hatte sehr viel Spaß auf dem Platz. Wir haben sehr gut gefightet und eine gute Abstimmung gefunden. Dieses Level wollen wir in der bevorstehenden Rückrunde unbedingt halten, lautete das Fazit der Mittelblockerin aus den USA
Ausblick
15. Januar 2023 (16:00 Uhr): VCW – Rote Raben Vilsbiburg
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 11. Spieltag, Ergebnisse
Heim | Gast | |
Stuttgart | Dresden | 3:1 / 95:79 (20:25 25:16 25:21 25:17) |
Wiesbaden | Aachen | 3:0 / 75:52 (25:19 25:20 25:13) |
Suhl | Vilsbiburg | 2:3 / 109:109 (23:25 25:22 23:25 25:22 13:15) |
Münster | Potsdam | 2:3 / 89:113 (29:27 12:25 25:21 15:25 8:15) |
Straubing | Erfurt | 1:3 / 88:95 (19:25 23:25 25:20 21:25) |
1. Volleyball Bundesliga, Frauen, 2022.2023, 11. Spieltag, Tabelle
Mannschaft | Spiele | Siege | Sätze | Punkte | |
1 | Allianz MTV Stuttgart | 11 | 10 | 30:6 | 30 |
2 | SC Potsdam | 11 | 10 | 31:8 | 29 |
3 | SSC Palmberg Schwerin | 10 | 8 | 25:8 | 24 |
4 | Dresdner SC | 11 | 7 | 25:17 | 21 |
5 | USC Münster | 11 | 6 | 18:19 | 17 |
6 | Ladies in Black Aachen | 11 | 6 | 19:24 | 16 |
7 | Rote Raben Vilsbiburg | 11 | 5 | 20:23 | 14 |
8 | VC Wiesbaden | 11 | 4 | 17:26 | 13 |
9 | VfB Suhl LOTTO Thüringen | 11 | 4 | 15:29 | 11 |
10 | Schwarz-Weiß Erfurt | 11 | 2 | 11:27 | 10 |
11 | NawaRo Straubing | 11 | 2 | 4:28 | 7 |
12 | VC Neuwied 77 | 10 | 1 | 4:28 | 3 |
VCW, Letzter Gegner Ladies in Black Aachen
BL | SA, 29.10.2022 | 19:00 | Rote Raben Vilsbiburg – VC Wiesbaden | 3:1 |
BL | SA, 05.11.2022 | 17:00 | VC Wiesbaden – Allianz MTV Stuttgart | 1:3 |
BL | MI, 09.11.2022 | 20:00 | VfB Suhl LOTTO Thüringen – VC Wiesbaden | 3:1 |
P 1/8 | SO, 13.11.2022 | 16:00 | SV Karlsruhe-Beiertheim – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | SA, 19.11.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – Dredner SC | 2:3 |
BL | SA, 23.11.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – NawaRo Straubing | 3:2 |
P 1/4 | SA, 19.11.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – SSC Palmberg Schwerin | 0:3 |
BL | MI, 30.11.2022 | 20:00 | SSC Palmberg Schwerin – VC Wiesbaden | 3:0 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – USC Münster | 2:3 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – VC Neuwied | 3:0 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | Schwarz-Weiß Erfurt – VC Wiesbaden | 0:3 |
BL | MI, 04.12.2022 | 20:00 | VC Wiesbaden – Ladies in Black Aachen | 3:0 |
Foto oben ©2023 Volker Watschounek
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Die Internetseite des VC Wiesbaden finden Sie unter www.vc-wiesbaden.de.
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