Am 17. September stimmt die Stadtverordnetenversammlung über das Ostfeld ab. Dabei geht es nicht nur um Wohnen und Arbeiten für 8000 bis 12000 Menschen. In den kommenden Jahren soll ein innovatives Vorzeigequartier entstehen.
Der Bau eines neuen Stadtteils im Ostfeld ist die städtebauliche Herausforderung und eine Chance für Wiesbaden. Mit dem neuen Stadtteil entstehen nicht nur dringend benötigte bezahlbare Wohnungen sowie attraktive Büro- und Gewerbeflächen – was allein schon ein guter Grund für das Projekt wäre. Mit dem neuen Stadtteil haben wir darüber hinaus auch die einmalige Chance, bei der Planung eines ganzen Stadtteils klimaoptimiertes und energiebewusstes Bauen, fortschrittliche Mobilitätsangebote und innovative Formen des Zusammenlebens miteinander zu kombinieren und von Anfang an aufeinander abzustimmen.
Ostfeld: Grün, smart und erneuerbar
Im Rahmen der umfassenden vorbereitenden Untersuchung wurde der Entwicklungsbereich im Detail untersucht – besonders in Hinblick auf das Landschaftsbild, die Erschließung, die geologische und naturschutzrechtliche Situation, den Wasserhaushalt, klimatische Verhältnisse sowie die Immissionssituation. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die weiteren Planungen.
Für das Ostfeld bedeutet dies etwa eine durchgehende und vernetzte Grün- und Freiflächenstruktur, gerade in Hinblick auf die Durchlüftungsbahnen, die sich durch das gesamte Quartier ziehen werden. Eine klimaoptimierte, schattenbildende Begrünung wird gerade in den öffentlichen Räumen eine abkühlende Wirkung gewährleisten und kann im Ostfeld sogar zu einem der identitätsstiftenden Merkmale des neuen Stadtteils werden.
Für Menschen, Tiere und Pflanzen
Zur Gewährleistung eines funktionierenden Wasserhaushalt und einer gesunden Umwelt für Menschen, Tiere und Pflanzen soll ein hoch funktionales, integriertes und dezentrales Regenwasserversickerungsnetz implementiert werden. Angestrebt werden ein hoher Anteil an Versickerung und eine möglichst vollständige Regenwassernutzung in dem zukünftigen Quartier.
Auch mit dem Thema Energie wird sich die Planung in den kommenden Jahren vertieft beschäftigen: So werden etwa die Etablierung von robusten Gebäudekonzeptionen zur Minimierung des Wärme- und Kältebedarfs sowie die Nutzung von klimageeigneten, nachhaltigen Materialien angestrebt. Eine Wärme- und Kälteversorgung auf Basis regenerativer Energien sowie deren Nutzung zur Erzeugung von Strom machen das Quartier nachhaltig und in hohem Maße zukunftsfähig.
Nachbarschaft und kurze Wege
Auch sozial soll der neue Stadtteil neue Maßstäbe setzen. So sollen unterschiedliche Milieus sowie Altersgruppen miteinander leben. Dafür sind vor allem Orte der Begegnung im öffentlichen Raum zu schaffen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich in einem räumlich durchlässigen, verkehrsberuhigten Stadtraum mit einem Angebot an Mitgestaltungs- sowie Begegnungsräumen, Sport- und Kinderspielplätzen, einem ausgeprägten Fuß- und Radwegenetz gerne aufhalten und bewegen können.
Erreichbarkeit und Anbindumg
Zudem ist die Anbindung des Ostfelds an andere Wiesbadener Stadtteile und in die Region eine unverzichtbare Komponente für einen modernen und nachhaltigen Stadtteil. Besonders für die geplante Zusammenfassung der vielen derzeit im gesamten Stadtgebiet verstreuten Standorte des Bundeskriminalamts (BKA) ist diese Anbindung zwingend. Aus diesem Grund wird sich das Ostfeld durch eine quartiersübergreifende Anbindung an den ÖPNV und an das Fuß- und Radwegenetz sowie eine gute Erreichbarkeit alltäglicher Ziele innerhalb und außerhalb des Quartiers auszeichnen.
Das Ziel für das Ostfeld ist also klar. Eines aber fehlt noch: ein passender Name für das moderne und nachhaltige Vorzeigequartier. Hier sind alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener aufgerufen, in den nächsten Monaten Vorschläge zu machen.
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[…] Im September 2020 wurde die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Ostfeld von der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden beschlossen. Damit wurde der Weg geebnet, ein Gewerbegebiet und einen neuen Stadtteil zu entwickeln, in dem Wohnraum für 8000 bis 12000 Menschen geschaffen werden soll. Rund 30 Prozent der Wohnungen sollen im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus entstehen. (Wir berichteten) […]