Sie machen nicht sofort krank. Sie gelten als immun gegen Antibiotika – und kommen zunehmend in Gewässern vor: multiresistente Keime. Die Forschung und die Firma Microdyn-Nadir wollen das verhindern.
70 Prozent der Erde bestehen aus Wasser. Deshalb wird die Erde gerne auch als der blaue Planet bezeichnet. Damit das so bleibt … Saubere Gewässer sind ein Thema, das immer wichtiger wird. Seit Jahrzehnten konzentriert sich Abwasserreinigung darauf, ungelöste Schmutzstoffe mechanisch aus dem Abwasser zu entfernen und gelöste Stoffe biologisch durch Mikroorganismen abbauen zu lassen. Das reicht auf lange Sicht nicht aus. Mit einem neuen Verfahren versuchen Forscher großflächig muliresistente Keime zu entfernen.
Muliresistente Keime
Obwohl das auf diese klassische Weise gereinigte Abwasser aus den Wiesbadener KIärwerken alle gesetzlichen Grenzwerte mehr als einhält, befinden sich darin noch Verunreinigungen, die die Umwelt und letztlich auch den Menschen gefährden können: Medikamentenrückstände und andere Spurenstoffe, antibiotikaresistente Bakterien sowie auch Mikroplastik.
ELW Vorreiter
Im Rahmen des diese Woche beginnenden Forschungsprojekts wird in den kommenden zwei Jahren im ELW-Hauptklärwerk ein Verfahren erprobt, das antibiotikaresistente Bakterien zurückhält. Die Firma Microdyn-Nadir hat ein membrangestütztes Pulveraktivkohleverfahren entwickelt, das dafür geeignet ist. Nun soll auf der Wiesbadener Anlage getestet werden, ob dieses Verfahren im großtechnischen Maßstab funktioniert und wirtschaftlich ist. Und ob es neben den multiresistenten Keimen auch deren wesentlich kleineres Genmaterial aus dem Abwasser entfernen kann, das in der Lage ist, Resistenzinformationen an andere Keime weiterzugeben und somit die Ausbreitung in den Gewässern zu vermindern. (Bild ©2019 S Gendera / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)
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