Es heißt, Nándor Angstenberger sei ein „Weltanbauer“. Im Kunstverein Bellevue-Saal ist der Weltanbauer ein ein Reisender, jemand der Grenzen und Räume überwindet.
Ab dem 23. November zeigt der derzeitige Stipendiat Nándor Angstenberger im Bellevue‐Saal in einer Einzelausstellung seine in Wiesbaden entstandene große Wandarbeit Voyager. Angstenberger, der hauptsächlich als Installations‐ und Objektkünstler arbeitet, inszeniert mit der die Längswand des Bellevue‐Saals füllenden Wandarbeit seine Vorstellung einer Reise. Die Einführung zur Vernissage hält Ulrich Meyer‐Husmann, Kunstverein Bellevue‐Saal.
Kunstverein Bellevue-Saal, kurz gefasst
Ausstellung – Nándor Angstenberger
Wann: 23. November bis 17. Dezember 2017
Vernissage: Donnerstag, 23. November 2017
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 16 bis 19 Uhr
Wo: Kunstverein Bellevue-Saal, Wilhelmstraße 32, 65183 Wiesbaden
Seine Reise ist, wie der Künstler sagt, frei von Grenzen, frei von Erwartungen. Angstenberger lädt nicht nur die Besucher der Vernissage, sondern auch die danach, am Donnerstag ein, ihn auf seiner Reise zu begleiten. Das Durchqueren des Raumes symbolisiert den Beginn einer Reise, besser gesagt: Es ist eine Reiseetappe, denn man ist immer ein Reisender der Erde. Als Reisender gelangt man in der Ausstellung an einen Punkt, wo der Besucher, der Reisebegleiter des Künstlers, selber entscheiden muss, ob er die Reise allein weiterführen will.
Über Nándor Angstenberger
1970 in Novi Sad geboren, ehemals zu Jugoslawien, jetzt zu Serbien gehörend, studierte Nándor Angstenberger ab 1992 Kunst zuerst in Stuttgart , danach an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg unter anderem bei Dietrich Helms und Bogomir Ecker, 1998 Diplom mit Auszeichnung. Nach einem Aufbaustudium in Hamburg lebt Nándor Angstenberger heute in Berlin.
Er kann auf eine Fülle von Stipendien zurück blicken, unter anderem 2003 Kunstpreis der Stadt Friedrichshafen, 2007 Stipendium Künstlerhäuser Worpswede, 2012 Berliner Senatsstipendium Istanbul, 2016 Stipendium der Kunst‐ und Kulturstiftung ZF Friedrichshafen.
Aus einer Fülle unterschiedlichster Materialien – winzigen Kunststoffteilen, Fundstücken und Styropor ‐ baut Nándor Angstenberger gleichsam Inseln unbekannter Orte mit seltsam fragilen Architekturen und Landschaftsräumen, voller Assoziationen, die ganz irdisch konkret beginnen und sich über verschiedene Stationen schließlich in unendliche kosmische Gefilde verlieren.
Modellhaften Utopien
Angstenberger spricht von modellhaften Utopien, die trotz ihrer märchenhaften und puren Erscheinung auch Kommentare zur Krise des Privaten und zum Verlust stabiler Identitäten sind. In einer globalen Welt haben sich Gewissheiten aufgelöst, absolut alles ist für ihn Material geworden. Einen guten Eindruck über den Künstler und sein Werk bekommt man auf seiner Hompage: www.nandor.de.
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