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Gräselberg im Wandel der Zeit: Das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ legt offen. ©2018 SEG

Es geht voran auf dem Gräselberg

Auf dem Gräselberg wird unter Einbeziehung der Bürger an einem „Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept“ gearbeitet. Die ersten Ergebnisse liegen vor. In einem zweiten Experten-Workshop geht es nach den Sommerferien weiter.

Volker Watschounek 6 Jahren vor 0

Die Verkehrssituation, fehlende Begegnungsstätten und eine mangelhafte Infrastruktur fürs alltägliche Leben beschäftigen die Bewohner am Gräselberg.

Bereits im April startete die NH ProjektStadt mit Experteninterviews die Beteiligungsphase. Wolfgang Gores, stellvertretender Vorsitzender und Helmut Fritz als Mitglieder des Ortsbeirates Biebrich sowie der Leiter der Ortsverwaltung Detlev Esser stiegen tief in die aktuellen Themen und Zukunftsperspektiven des Ortsteils Gräselberg ein.

„Ein Handlungsbereich mit viel Entwicklungspotenzial sind der Neubau eines neuen Stadtteilzentrums und neue attraktiven Begegnungsmöglichkeiten.“ – Jan Thielmann, Projektleiter bei der NH ProjektStadt.

In den Räumlichkeiten der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule ging es Anfang Mai weiter. Vertreter der im Stadtteil aktiven Institutionen und Ämter kamen zu einem Experten-Workshop zusammen. Sie tauschten sich über die Chancen und Potenziale des Stadtteils aus und machten  auf zahlreiche Defizite aufmerksam. Große Defizite sähen die Experten etwa im Bereich der Spiel- und Sportangebote für Familien, Kinder und Jugendliche sowie bei der aktuellen Verkehrs- und Parkraumsituation auf dem Gräselberg, so Jan Thielmann, Projektleiter bei der NH ProjektStadt.

„Austausch und Miteinander im Stadtteil stärken.“ – Jan Thielmann, Projektleiter bei der NH ProjektStadt.

Am 19. Mai 2018 startete auf dem Quartiersplatz „Neue Mitte“ Gräselberg die Bürgerbeteiligung. Beim Open-air Auftakt mit Zauberei und Schminken für Kinder und einer kleinen Bauaktion für Jugendliche machten viele Bürger davon Gebrauch unkompliziert und direkt über ihr Wohnumfeld und das Leben auf dem Gräselberg zu reden. Im Fokus der Beteiligten stand die Verkehrssituation. Als wichtiges Projekt der Zukunft sehen viele Bürger ein neues Stadtteilzentrum in der Mitte des Quartiers. Das Fehlen eines großen öffentlichen Spielplatzes wurde angemahnt und der Wunsch geäußert, dass auch die bestehenden, meist kleineren Spielbereiche der Wohnungsunternehmen erneuert und aufgewertet werden müssten.

„Wichtige Themen auf dem Gräselberg sind Verkehr, Sauberkeit, Freizeitangebote und die Verbesserung der Infrastruktur im Bereich Gastronomie und Einzelhandel.“ – Alexandra Hanusch, Projektleiterin bei der SEG

Anfang Mai startete auf dem Gräselberg auch eine Postkartenaktion. Ziel der Aktion ist es, so noch mehr Hinweise und Meinungen zu sammeln. Ein großer Teil der Haushalte, alle Kindertagesstätten und die beiden Schulen erhielten die Postkarten. Nach sechs Wochen wurden die im Stadtteil aufgestellten Einwurf-Boxen wieder eingesammelt. Alexandra Hanusch, Projektleiterin bei der SEG ist zufrieden mit der Resonanz über dieses Medium: „Über 120  Gräselberger haben sich Zeit genommen und über die Zukunft des Stadtteils nachgedacht. Besonders toll ist der Einsatz der Schüler der Ludwig-Beck-Schule. Diese haben etwa die Hälfte der Karten mit guten Ideen und wichtigen Themen für Kinder ausgefüllt.

„Die meisten Menschen, die wir gesprochen haben, leben gerne auf dem Gräselberg.“ – Christoph Manjura, Sozialdezernent

Parallel zu der Postkartenaktion haben viele Interessierte am 2. und 10. Juni 2018 die Möglichkeit genutzt, auf Stadteil-Rundgängen direkt vor Ort konkrete Projektideen zu verorten. Dazu Stadtrat Christoph Manjura: „Die meisten Menschen, die wir gesprochen haben, leben gerne auf dem Gräselberg. Es fehlt ihnen vielerorts einfach an einer gewissen Wertschätzung und Modernisierung des Stadtteils. Zudem sollen die vorhandenen Qualitäten erhalten bleiben.“ So sind die Wünsche für die Zukunft des Gräselbergs sehr lebensnah und realistisch. Das beginnt bei einem Bank- und Fahrkartenautomaten, sowie Sitzbänken und Müllkörbe im öffentlichen Raum.

Neue Begegnungsstätten

Im Viertel fehle es zudem an Orten und Angeboten, um sich gemütlich treffen oder Sport treiben zu können. Es gebe nicht einmal ein Eiscafé, bedauerten mehrere Bewohner. Auch ein günstiges Lebensmittelgeschäft in Reichweite für ältere Menschen wäre schön. Die Verknüpfung mit dem zukünftigen Wohngebiet Auf den Eichen beschäftigt ebenfalls viele Gräselberger. Und auch der Verkehr steht wieder im Fokus. Viele Fußgänger und Radfahrer empfinden das Queren und Befahren der Erich-Ollenhauer-Straße als gefährlich. Und im Klagenfurter Ring klagen  Bewohner über regelmäßig, durch Falschparker bedingten Rückstau und Verspätungen im Busverkehr.

Begrüßungsschildern am Kallebad

Eine weitere Beteiligungsmöglichkeit besteht extra für die Zielgruppe Jugendliche. Michaela Höllriegel, Büro für StadtRaumEntwicklung führte neben einer Umfrage bereits 40 Einzelinterviews mit Mädchen und Jungen zu ihren Erfahrungen und Visionen für den Gräselberg. „Die Umfrage zeigt, dass Jugendliche gerne im Gräselberg wohnen. Ihr Gräselberg soll auch nach außen sichtbarer werden. Es wurde von den Jugendlichen zum Beispiel ein Begrüßungsschildern am Kallebad vorgeschlagen.“ Eines ihrer wichtigsten Anliegen – ein selbstbestimmter Aufenthaltsraum an einem Ort den sie mögen – konnten die Jugendlichen bereits auf dem zweiten Stadtteilrundgang darstellen: An einem ihrer Wunsch-Aufenthaltsorte stellten drei Mädchen ein mobiles Sitzmöbel auf, als Symbol für ihren Platz für Jugendliche. Das Sitzmöbel aus Paletten entstand in einer Bauaktion gemeinsam mit Veronika Fass von den kunstwerkern während dem Auftakt-Forum.

Nächster Experten Workshop

Die Beteiligungsphase für das ISEK Gräselberg geht nach den Sommerferien mit einem zweiten Experten-Workshop und einem öffentlichen Bürgerforum weiter. Die Dokumentationen aller Veranstaltungen, Veranstaltungshinweise und Kontaktdaten kann man über die Internetseite der Landeshauptstadt Wiesbaden abrufen.

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.