Die Asiatische Tigermücke gilt als möglicher Überträger von tropischen Krankheitserregern. Als Überträger von Corona-Viren ist die Asiatische Tigermücke nicht bekannt.

Im Stadtbezirk Südost wurden einzelne Exemplare der Asiatischen Tigermücke gesichtet. Nach Abstimmung zwischen der Stadt und der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) sollen Maßnahmen ergriffen werden, um der Verbreitung der Population entgegenzuwirken und die bestehende Ansiedlung zurückzudrängen. Die Stadt bittet betroffene Anwohner, die Maßnahme zu unterstützen und bei Bedarf den Mitarbeitern der KABS Zutritt auf Grundstücke und Balkone der unteren Geschosse zu gewähren. Die KABS wird die betroffenen Haushalte hierzu in den nächsten Tagen auch direkt informieren.

Ersten Tigermücken in Wiesbaden

Zwei Einzeltiere der invasiven Mückenart wurden von Anwohnerinnen im Mai und Juni sichergestellt und zur Bestimmung an die KABS übergeben. Nachdem sich die Vermutung bestätigt hatte, dass es sich bei den Tieren tatsächlich um Exemplare von Tigermücken handelt, führte die KABS ein erweitertes Fallen-Monitoring durch, um das potentielle Verbreitungsgebiet näher abzugrenzen. Im Umfeld Frankfurter Straße/Gustav-Stresemann-Ring wurde nun ein Bearbeitungsgebiet für die Bekämpfung festgelegt.

Vorbeugen

Je schneller eine Population entdeckt wird, desto besser kann man gegen sie vorgehen. Daher ist es wichtig, dass sich auch weiterhin Personen melden, wenn sie verdächtige, kleine, sehr aggressive, schwarz-weiß gezeichnete Stechmücken bemerken. Sanft erschlagene Exemplare, die noch untersuchbar sind, können von den Mitarbeitern der KABS vor Ort abgeholt werden. Zudem können der KABS Fotos mit Hinweisen und Standortdaten über die E-Mail-Adresse tigermuecke@kabsev.degeschickt werden.

Tigermücken ist anpassungsfähig

Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wird seit Ende des 20. Jahrhunderts mit dem stetig zunehmenden internationalen Warenhandel und der steigenden Mobilität der Menschen weltweit verschleppt. Durch ihre Fähigkeit, eine große Bandbreite natürlicher und künstlicher Wasseransammlungen zur Aufzucht ihrer Larven zu nutzen, kann sich die sehr anpassungsfähige Stechmückenart in neuen Gebieten schnell ansiedeln.+

Viren überragen

Die Asiatische Tigermücke ist eine nur drei bis zehn Millimeter große, aber sehr aggressive Stechmückenart, deren Weibchen auf der Suche nach einer Blutmahlzeit den Menschen im Gegensatz zu den heimischen Stechmücken auch am hellen Tag hartnäckig verfolgen. Hat sie sich erst einmal erfolgreich angesiedelt und kann sie sich ungestört vermehren, wird sie für den Menschen sehr lästig. Vor allem in tropischen Bereichen kann die wärmeliebende Art zahlreiche Viren auf den Menschen übertragen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es derzeit auch hier zur Übertragung von Viren durch die Asiatische Tigermücke kommt, ist zwar derzeit recht gering, kann jedoch auch nicht völlig ausgeschlossen werden.
Fragen beantwortet Artur Jöst, Leiter der AG Exotische Stechmücke bei der KABS, per Mail an artur.joest@kabs-gfs.de.

Bild oben ©2021 Tigermücke – Von James Gathany, gemeinfrei

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Weitere Informationen über die Asiatische Tigermücke finden Sie unter www.kabsev.de.

 

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