Die Tat in Hanau hat einmal mehr auf erschreckende Art und Weise deutlich gemacht: Rassismus kann überall lebendig werden. Rassismus tötet. In einer Mahnwache zeigen sich auch Wiesbadens Bürger solidarisch.
Das Wiesbadener Bündnis Demokratie hatte für Freitagnachmittag zu einer Mahnwache auf dem Luisenplatz aufgerufen, um nach dem Anschlag von Hanau den von Rassismus betroffenen Mitmenschen im Alltag solidarisch zur Seite zu stehen – zu zeigen, wie viele Menschen in dieser Stadt angesichts der schrecklichen Tat trauern, schockiert und fassungslos sind, so Sascha Schmidt, Sprecher des Bündnis. Rund 500 Wiesbadener waren dem Aufruf gefolgt. Darunter auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Dekan Dr. Martin Mencke vom Evangelisches Dekanat Wiesbaden, Stadtdekan Pfarrer Klaus Nebel von der katholischen Kirche Wiesbaden, Imam Fahrudin Dzinic von der Islamische Gemeinde der Bosnien in Deutschland, Dr. Jacob Gutmark Vorstand der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden –
„Wer die Bilder am Donnerstagabend von der Mahnwache in Hanau live oder im Fernsehen gesehen hat, musste feststellen: wie viele Menschen in dieser Stadt trauern, schockiert und fassungslos sind, angesichts dieser schreicklichen Tat. Den Opfer dieser Tat, sowie ihren Angehörigen und Freunden gelten unsere ersten Gedanken und unser Beileid.“ – Sascha Schmidt
Bei uns sitzt der Schock tief, führte Sascha Schmidt vom Bündnis für Demokratie aus und rief zu Beginn der Mahnwache am Waterloo Denkmal zu einem Moment der Stille auf – um danach den Teilnehmern der Mahnwache seinen Respekt deutlich zu machen. Es tut gut zu sehen, dass heute so viele Menschen hier zusammen gekommen sind und auch an anderen Orten wieder zusammen kommen. Schmidt betonte, dass viele über die Trauer hinaus auch Wut verspürten. Wut auf all jene, die den Nährboden für diese menschenverachtende Ideologien in den letzten Jahren vorbereitet haben: Sei es im Internet, auf der Straße oder in den Parlamenten.
„Wer das Bekennerschreiben des Mörders liest, kann trotz vieler wirren Gedanken nicht verkennen, dass sein Motiv ein zutiefst menschenverachtendes war, das vor allem durch antimuslimischen Rassismus geprägt ist. Sein Rassismus ging so weit, dass er der Meinung war, man müsse ganze Völker und Kulturen vernichten.“ – Sascha Schmidt
Jene, die immer anführen, das Muslime nicht zu uns passten, dass Shisha-Bars ein Hort für Kriminelle seien und Kriminalität vorwiegend ein von Migranten dominiertes Problem, sei mit Blick auf das Pamphlet des Täters, offenkundiger als seine Stichwortgeber zu beschreiben. Es ist unerträglich, dass sich nun Politiker der AFD hinstellen und versuchen, diese rassistische Tat zu entpolitisieren um jegliche Parteien von sich zu weisen, so Schmidt weiter.
„Es sind längst nicht mehr Anfänge, denen wir uns wehren müssen. Wir brauchen vor allem zivilgesellschaftlichen Widerspruch.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Der Sprecher des Wiesbadener Bündnis Demokratie führte weiter aus, dass wir uns immer wieder klar machen müssten, dass über die Hetzer in den Parlamenten und auf der Straße hinaus – Rassismus, Antisemitismus und alle anderen menschenverachtenden Ideologien und Weltbilder an erster Stelle ein gesamtgesellschaftliches Problem sei. Insofern liegt es an jedem von uns, in Gesprächen, wo immer wir auf solche Ideologien treffen, zu sensibilisieren. Überall klar einzuschreiten, wo unbedarft vermeintliche Wahrheiten heraus posaunt werden – wo Hass und Hetze verbreitet werden. Abschließend verwies der Sprecher des Bündnisses auf die Morgen am Samstag, 22. Februar, in Hanau um 14:00 Uhr hoffentlich große Demonstration gegen Rassismus und Faschismus.
Gedanken in Bildern

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