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Gert-Uwe Mende ©2019 Volker Watschounek

Gert-Uwe Mende, steht für einen politischen Neuanfang

Sieben Kandidaten bewerben sich zum Stichtag um das Amt des Oberbürgermeisters. Einer, von Ihnen, ist der 56-jährige Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Gert-Uwe Mende – Bilder hängt er nicht aufhängt, da er keine Löcher hinterlassen möchte.

Volker Watschounek 5 Jahren vor 6

Noch zehn Tage bis zur Europawahl und mancherorts bis zu den Kommunalwahlen: auch in Wiesbaden. Sieben Politiker konkurrieren um die Nachfolge von Amtsinhaber Sven Gerich. Einer von ihnen ist sein Parteifreund Gert-Uwe Mende.

Auf seiner Internetseite schreibt der 56-jährige Gert-Uwe Mende, Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion: Das Wichtigste für mich ist der Dialog mit den Wiesbadenern. Vor allem möchte ich Ihnen aber auf dem Marktplatz, im Café oder vor der Haustür begegnen. In der Wiesbadener Kommunalpolitik ist Gert-Uwe Mende auch kein Unbekannter: Seit 2006 ist er Mitglied im Ortsbeirat Wiesbaden-Dotzheim, seit 2018 ist er Ortsvorsteher Wiesbaden Dotzheim.

Herr Gert-Uwe Mende, was sind Ihre drei wichtigsten Ziele für eine mögliche Amtsperiode?

Die wichtigsten Sachthemen sind aus meiner Sicht die Schaffung von neuem, bezahlbarem Wohnraum, eine Stärkung des Nah- und Radverkehrs – das ist auch wichtig für den Klimaschutz – und eine Politik für die Kinder in unserer Stadt, das heißt vor allem Ausbau von Kinderbetreuung und die Sanierung von Schulen. Daneben braucht Wiesbaden eine Politik, die auf mehr Miteinander zielt. Dafür möchte ich mich einsetzen.

Was können Sie besser als Ihre Mitbewerber?

Dazu steht mir kein Urteil zu, das wäre vermessen. Als Person stehe ich für einen politischen Neuanfang in Wiesbaden. Den braucht unsere Stadt nach den Turbulenzen der vergangenen Monate. Um Vertrauen wieder aufzubauen, müssen die politischen Kräfte sachlich zum Wohl der Stadt miteinander arbeiten. Das biete ich allen an. Mit viel Erfahrung aber ohne persönliche Verstrickung in alte Konflikte traue ich mir zu, das politische Klima in Wiesbaden dauerhaft zu verbessern.

Wie beurteilen Sie die Parkplatzsituation in Wiesbaden?

Sicher von Stadtteil zu Stadtteil unterschiedlich, im Grund aber sehr angespannt. Auch deshalb brauchen wir moderne Mobilitätskonzepte, die den Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel wie ÖPNV und Fahrrad attraktiv machen. Zum Beispiel durch das 365-Euro-Jahresticket, das jeder und jedem für einen Euro am Tag die ÖPNV-Nutzung ermöglicht. Wir brauchen mehr Park&Ride-Parkplätze am Stadtrand und möglichst den Zugriff der Stadt auf die Parkhäuser. Quartiersgaragen können dazu beitragen, gerade den Parkplatzsuchverkehr einzuschränken.

Braucht Wiesbaden in Zukunft eine CityBahn?

Die Citybahn befürworte ich, weil sie mit hoher Kapazität, viel Komfort und Attraktivität zum Umsteigen auf den ÖPNV einlädt. Zusammen mit einem weiter optimierten Bussystem und dem Ausbau der Radwege ist sie eine Chance für die Stadt. Aus meiner Sicht muss ein Bürgerentscheid zur City-Bahn stattfinden, um alle Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Es wäre gut, wenn die Stadtverordnetenversammlung dafür schnell den Weg freimacht.

Die Citybahn ist wichtig, löst allein jedoch längst nicht die Verkehrsprobleme in Wiesbaden. Dazu müssen zum Beispiel emissionsfreie Busse, eine optimierte Bustaktung auch mit neuen Strecken, der deutliche Ausbau der Radwege, die Wallauer Spange oder – wie schon gesagt – ein günstiges Jahresticket kommen.

Wenn jemand Sie in weiter entfernten Regionen fragt, was Wiesbaden besonders macht, was antworten Sie?

Das historische Stadtbild und die Lage zwischen Main, Rhein, Rheingau und Taunus mit allen ihren Reizen sind einzigartig. Die Stadt hat mit ihren Festen, ihren kulturellen Angeboten und der wunderbaren Natur einen großen Freizeitwert und zugleich eine starke Wirtschaft mit vielfältigen Arbeitsplätzen.

Fehlt Wiesbaden etwas, um eine liebens- und lebenswerte Stadt zu sein?

Der Stadt fehlt nichts um liebens- und lebenswert zu sein. Aber natürlich gibt es immer noch Möglichkeiten sie zu verbessern. Die hohe Kinderarmut in Wiesbaden ist so ein Thema – es darf nicht sein, dass in einer reichen Stadt wie Wiesbaden ein Viertel aller Kinder in Armut aufwächst. Wir müssen hier systematisch Bildungschancen stärken. Viele Menschen sind sehr unzufrieden mit der Sauberkeit in der Stadt. Auch die Fußgängerzone lässt in mancher Hinsicht zu wünschen übrig. Gerade jungen Leuten fehlen Angebote für ein attraktives Nachtleben. Die Liste ist nicht vollständig, zeigt aber schon, dass noch einiges getan werden kann und muss.

Wie und wo könnten in der Stadt mehr „bezahlbare“ Wohnungen entstehen?

Die Schaffung von zusätzlichem bezahlbarem Wohnraum –  auch für die Mittelschicht –  ist für mich die zentrale Frage des sozialen Zusammenhalts. Die vereinbarten Quoten für den Neubau von Sozialwohnungen müssen durchgesetzt, besser noch erhöht werden. Der wichtigste Schlüssel für bezahlbares Wohnen ist, dass Grund und Boden von Stadt, Land und Bund nicht zu Maximalpreisen vermarktet werden, sondern Konzepte für bezahlbares Wohnen Vorrang haben.

Der Bedarf an Flächen für bezahlbares Wohnen ist so hoch, dass Wiesbaden viele Möglichkeiten nutzen muss. Das heißt: Wir brauchen Nachverdichtung und Entwicklungsflächen außerhalb der heutigen Bebauungsgrenze wie das Ostfeld. Das Ostfeld möchte ich im Hinblick auf den Klimaschutz als Prototyp für nachhaltiges Wohnen und Arbeiten entwickeln. Auch Konversionsflächen müssen wir nutzen, haben aber nur wenig Einfluss darauf, wann diese frei werden.

Wie wollen Sie während einer möglichen Amtszeit den Kontakt zu den Bürgern pflegen? 

Hingehen und zuhören. Für mich sind Gespräche das „A und O“ bürgernaher Politik. Als Ortsvorsteher von Dotzheim rege ich zum Beispiel oft Ortstermine an, um Probleme gemeinsam mit allen Beteiligten zu besprechen. Das würde ich auch als Oberbürgermeister beibehalten. Und ich würde die Begegnung aktiv suchen, bei den Vereinen und Verbänden, bei Festen und Feiern. Allein im laufenden Wahlkampf habe ich jede Menge solcher Gespräche geführt und dabei viele Anregungen und Einschätzungen mitgenommen.

Wie beurteilen Sie die Zahl der Großveranstaltungen in Wiesbaden? Zu viel? Zu wenig? Genau richtig?

Aus meiner persönlichen Sicht ausreichend. Es wird viel geboten in Wiesbaden und nach meinem Eindruck werden die Angebote auch gut angenommen. Wenn eine Großveranstaltung hinzukommt, dann sollte diese nicht austauschbar sein, sondern eine echte Besonderheit und möglichst ein Alleinstellungsmerkmal. Schön wäre es, wenn es noch ein Nachfolgefestival für „Folklore im Garten“ gäbe. Ich bedauere, dass dies jetzt erst einmal gescheitert ist.

Wie würden Sie einen typischen Wiesbadener Bürger charakterisieren?

Weltoffen und tolerant – sofern solche plakativen Zuschreibungen überhaupt den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern gerecht werden können. Denn Wiesbaden ist ja gerade eine Stadt der Vielfalt. Auch diese Vielfalt – ich sage mal vereinfachend von der Wellritzstraße bis zur Wilhelmsstraße und von Heßloch bis zum Westend oder Schelmengraben – zeichnet unsere Stadt aus.

Was würde sich nach Ihrer Amtszeit in Wiesbaden geändert haben?

Scherzhaft geantwortet: Wir wären alle sechs Jahre älter. Ernsthaft geantwortet: Wenn Wiesbaden in den sechs Jahren bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum einen Sprung nach vorn macht, wenn wir die Verkehrswende voranbringen, Krippen und Kitas ausbauen und die Kultur in ihrer Vielfalt entwickeln, wäre ich sehr zufrieden. Dafür müssen alle Beteiligten mitziehen, eine oder einer kann da allein nicht viel erreichen.

Wer wäre, nach Ihnen der beste Bürgermeister und warum?

Mit Sicherheit eine Sozialdemokratin oder ein Sozialdemokrat. Denn die SPD steht für sozialen Zusammenhalt. Das ist gerade in einer Stadt, in der die Schere zwischen Arm und Reich besonders weit auseinander geht, ein ganz wichtiges Thema.

Warum sollten die Wiesbadener Ihnen am Sonntag ihre Stimme geben?

Zu den inhaltlichen Gründen ist schon viel gesagt. Ich hoffe, die Wählerinnen und Wähler auch mit meinem persönlichen Profil überzeugen zu können. Ich bringe acht Jahre Ministeriumserfahrung aus dem hessischen Innenministerium und 20 Jahre Berufserfahrung als Mitarbeiter der SPD-Landtagsfraktion mit. Stets in sehr verantwortungsvoller Position, verbunden mit Personalverantwortung, Organisationszuständigkeit und politischer Führung. Zusammen mit meinen Kenntnissen als Dotzheimer Ortsvorsteher ist das nach meiner Auffassung eine gute Grundlage, um Oberbürgermeister zu sein. Das Wichtigste ist mir, dass ich offen und verbindlich bin, im Umgang mit Bürgerinnen und Bürgern und allen, mit denen ich zusammenarbeite.

Gert-Uwe Mende, Vielen Dank für das Gespräch!

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Wiesbaden wählt einen neuen Oberbürgermeister. Sieben Kandidaten stehen zur Wahl. Wer ist Ihr Favorit?
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Wiesbadens OB-Kandidaten im Einzelnen:

– Christiane Hinninger, Die Grünen, will Wiesbadens Kultur fördern
Christian Bachmann, Freie Wähler, ist keiner Partei verpflichtet
Sebastian Rutten, FDP, möchte Wiesbaden vitalisieren
Gert-Uwe Mende, SPD, steht für einen politischen Neuanfang
Eberhard Seidenstricker, CDU, legt den Finger in die Wunden
– Eckhard Müller, AfD, wir sind dran
– Ingo von Seemen, Linke, wir sind dran

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.