Rund 1.200 Kilometer Strecke, 107 Minuten Spielzeit am Sonntagabend und 92 Minuten am Freitag, 6:2 Sätze auswärts und die maximale Punktausbeute von sechs Zählern ist die Bilanz von Wiesbadens Volleyball-Damen.
Die 1.217 Zuschauer in der MBS-Arena am Luftschiffhafen in Potsdam sahen ein spannendes Spiel, das die Voleyballerinnen des VCW am Ende verdient gewonnen. Häufige Führungswechsel sorgten in allen Sätzen für einen unterhaltsamen Verlauf der gesamten Begegnung.Zur ersten technischen Auszeit lagen beide Teams dicht beisammen, dann Stand von 14:12 setzte sich Potsdam mit Blockpunkten etwas ab und hielt diese Führung bis in die zweite technische Auszeit (16:14). Der VCW kam zwischenzeitlich immer wieder ran: Der starke Potsdamer Block sowie die starken Services setzten die Hessinnen jedoch so unter Druck, dass die Volleyballerinnen aus Potsdam zwischenzeitlich mit Fünf-Punkten vor lagen. Wiesbaden musste den Durchgang letztlich mit 25:22 abgegeben.
„Es war ein hart umkämpftes Spiel von beiden Mannschaften.“ – Dirk Groß, Chef-Coach
Im zweiten Satz tauschte VCW-Coach Dirk Groß Sina Fuchs für Tanja Großer auf Annahme/Außen. Die Gäste fanden besser in den zweiten Satz und zwangen SCP-Coach Davide Carli beim 4:1 zu einer frühen Teamauszeit. Der Vorsprung schmolz aber konstant davon: zur ersten technischen Auszeit waren es noch zwei Punkte Vorsprung (8:6 VCW), anschließend beim 8:8 die Egalisierung, schließlich ein Zweipunkte-Rückstand, bis Dirk Groß zur Teamauszeit greifen musste. Doch Potsdam war in dieser Spielphase nicht zu bremsen, zwang den VCW konstant zur Defensive und haufenweise „Dankebällen“. Die zweite Teamauszeit musste Dirk Groß bereits beim 9:13 ziehen. Beim 15:18 brachte das VCW-Trainerteam wieder Tanja Großer zurück ins Spiel. Der Wechsel brachte neuen Esprit! Beim 19:19 war Wiesbaden wieder dran und erzwang in der Folge ein knappes, aber verdientes 26:24 und somit den Satzausgleich.
„Wir haben sehr clever gegen den hohen Potsdamer Block gepunktet.“ – Dirk Groß, Chef Coach
Im dritten Durchgang ging das Team von Kapitänin Bednářová wieder mit der bekannten Startaufstellung aus dem ersten Satz. Wieder begann der VCW als spielbestimmende Mannschaft und ging mit 4:1 und – nach einem kleinen Konzentrationsloch – in der Folge mit 13:8 deutlich in Führung. Zur zweiten technischen Auszeit stand bereits ein 16:9 auf der Punktetafel. Auch dank der lautstarken Anfeuerung der mitgereisten VCW-Fans ließen die Hessinnen nichts mehr anbrennen und sicherten sich den dritten Satz mit 25:17.
„Wir haben die Maximalausbeute von sechs Punkten an diesem Wochenende erreicht, das war unser großes Ziel.“ – Dirk Groß, Chef Coach
Der vierte Durchgang begann zunächst sehr ausgeglichen: Potsdam führte 7:8 zur ersten technischen Auszeit. Erst nach dem der VCW zweimal am Potsdamer Block hängenblieb und einen Angriffsfehler produzierte, konnten sich die Gastgeberinnen mit 9:12 absetzen. Ein langer Ballwechsel beim 11:12 sollte zum „Big Point“ für die Gäste aus Wiesbaden werden. Der zwischenzeitliche Ausgleich gelang beim 13:13. Zur zweiten technischen Auszeit war der im Block wieder erstarkte SC Potsdam erneut mit zwei Zählern vorne. Als der Rückstand auf drei Punkte anwuchs, entschied sich VCW-Trainer Dirk Groß für eine Teamauszeit und einen Spielerwechsel. Er brachte Annalena Mach für Kimberly Drewniok.
Spektakuläre Schlussphase
Beim 17:21 schien der Satz fast schon abgegeben. Und wieder war es die sogenannte „Crunchtime“, also die letzten Punkte vor Satzende, die alles entschieden. Der VC Wiesbaden wuchs über sich hinaus und glich beim 22:22 aus. Selbst eine Auszeit der Gastgeberinnen konnte nicht verhindern, dass Potsdam zwei weitere Eigenfehler produzierte und sich plötzlich mit dem Wiesbadener Matchball konfrontiert sah. Dieser war genauso spektakulär wie der Satzverlauf: Den Potsdamer Angriff nach VCW-Aufschlag konnten die Hessinnen noch mit dem Fuß retten, bevor beim nachfolgenden Angriff eine Potsdamerin regelwidrig das Netz berührte und somit den 25:22-Schlusspunkt für den VCW in dieser Partie setzte.
Potsdam-Coach Davide Carli und VCW-Trainer Dirk Groß bestimmten zwei Außenangreiferinnen zu den wertvollste Spielerinnen: Annegret Holzig auf Seiten von Potsdam erhielt nach dem Spiel und Tanja Großer beim VC Wiesbaden die Goldmedaille.
Ausblick
Nach dem Absolvieren der Berlinreise hat das Groß-Team nun fünf Tage Zeit, um sich auf das Viertelfinal-Heimspiel im DVV-Pokal gegen den VfB Suhl LOTTO Thüringen vorzubereiten. Anpfiff dazu ist am Samstag, dem 25. November 2017, um 19 Uhr in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Das nächste Bundesliga-Heimspiel findet eine Woche später statt: Das Match gegen Allianz MTV Stuttgart am Samstag, 02. Dezember 2017, 19 Uhr in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit markiert den Beginn der sportlichen Vorweihnachtszeit.
Ergebnisse vom Wochenende
VCO Berlin – VC Wiesbaden 1:3 / 74:99 01:03
Ladies in Black Aachen – VfB Suhl LOTTO Thüringen 3:0 / 75:62 03:00
SSC Palmberg Schwerin – Schwarz-Weiß Erfurt 3:0 / 75:50 03:00
Rote Raben Vilsbiburg – Dresdner SC 0:3 / 62:75 00:03
Allianz MTV Stuttgart – USC Münster 3:0 / 77:52 03:00
SC Potsdam – VC Wiesbaden 1:3 / 88:98 01:03
Volleyball Damen Bundesliga Tabelle
Mannschaft | Spiele | Siege | Sätze | Punkte | |
1 | SSC Palmberg Schwerin | 6 | 6 | 18:01 | 18 |
2 | Dresdner SC | 6 | 5 | 17:06 | 15 |
3 | Allianz MTV Stuttgart | 5 | 4 | 14:05 | 13 |
4 | USC Münster | 6 | 4 | 12:08 | 12 |
5 | Ladies in Black Aachen | 6 | 4 | 13:09 | 11 |
6 | VC Wiesbaden | 6 | 4 | 14:10 | 11 |
7 | Rote Raben Vilsbiburg | 6 | 3 | 11:10 | 9 |
8 | SC Potsdam | 5 | 1 | 07:14 | 3 |
9 | Schwarz-Weiß Erfurt | 5 | 0 | 02:15 | 1 |
10 | VCO Berlin | 6 | 0 | 02:18 | 0 |
11 | VfB Suhl LOTTO Thüringen | 5 | 0 | 01:15 | 0 |
Tabelle nach dem sechsten Spieltag in der Volleyball Bundesliga der Damen
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