Wie viele Tier- und Pflanzenarten es auf der Welt gibt, weiß niemand so genau. Das es weniger werden, befürchten Forscher immer wieder. Beängstigend!
Artenschutz, Regelmäßig veröffentlicht die Weltnaturschutzunion (IUCN) ihre Rote Liste der bedrohten Arten. So heißt es auf der Webseite der Umweltstiftung WWF Deutschland, dass weltweit rund 30 Prozent der 96.951 bekannten Tier- und Pflanzenarten bedroht seien. Bei der geschätzten Gesamtmenge scheint das keine große Zahl zu sein. Doch das ökologische Gleichgewicht wird damit extrem gestört und empfindlich. Stirbt beispielsweise eine Pflanze aus, von der sich eine bestimmte Insektenart vorwiegend ernährt, ist auch der Bestand der Insektenart gefährdet.
„Gerade in Vorgärten, die wenig begangen werden, ist es sinnvoll, Blumenwiesen wachsen zu lassen.“ – Dr. Jutta Braun, Umweltamtsleiterin
Gegen das Artensterben kann jeder etwas tun – und das Bewusstsein der Menschen in Wiesbaden steigt. Das schließt Braun aus der steigenden Nachfrage nach Nisthilfen für Vögel und Insekten und dem großen Informationsbedarf im Umweltladen. Auch beim jährlich stattfindenden Wildpflanzenmarkt in der Beratungsstelle kauften 180 Interessierte – so viel wie noch nie – heimische Gewächse, die Insekten Nahrung und einen Lebensraum bieten. Exkursionen zu Wildpflanzen und zum ökologischen Landbau auf der Domäne Mechtildshausen waren und sind im Nu ausgebucht.
„Aufwändige Pflege, Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel sind hier nicht nur unnötig, sondern absolut unerwünscht.“ – Dr. Jutta Braun, Umweltamtsleiterin
Freitagabend oder Samstagmorgen sind in vielen Gärten die Rasenmäher hören. Wer den englischen Zierrasen bevorzugt, mäht unter umständen zweimal die Woche. Schon einmal daran gedacht, den Rasenmäher stehen zu lassen? Mensch und Insekten profitieren von Margeriten, Schafgarbe, Johanniskraut und Co. Blumenzwiebeln bereichern den Blühaspekt schon im Frühjahr und kommen und gehen von ganz alleine. Aufwändige Pflege, Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel sind hier nicht nur unnötig, sondern absolut unerwünscht, so Braun. Besondere Akzente setzen mehrjährige Stauden und mit der passenden Zusammenstellung kann das ganze Jahr über etwas blühen. Für die Insekten bleiben die trockenen Stängel mit reifen Samen den Winter überstehen.
Mit Beispiel voran
Auch vor den Verwaltungsgebäuden am Gustav-Stresemann-Ring, wo die Landeshauptstadt Wiesbaden eine Insektenweide angelegt hat, finden Bienen und andere Insekten fortan ein wertvolles Biotop. Mit dem Vorhaben, zehn Prozent der städtischen Grünflächen zu Lebensräumen für Insekten zu entwickeln, wird der Artenschutz weiter gestärkt.
Die Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten
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