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Lehrstellenbörse: Tischler und Schreiner werden ebenso gesucht wie Elektriker… Bild: wohnblogAT / Flickr

Handwerk boomt: Allzeithoch beim Geschäftsklimaindex

Der leer gefegte Arbeitsmarkt, Fachkräftemangel und offene Lehrstellen sind neben Schwarzarbeit, Diesel-Debatte – Fahrverbot und “Blaue Plakate“ – die Hauptthemen der Handwerkskammer Wiesbaden.

Redaktion 7 Jahren vor 0

Die Auftragsbücher sind voll. Wiesbadens Handwerker können nicht klagen. Damit die Zukunft rosig bleibt, besteht Handlungsbedarf.

Nach dem starken Jahresauftakt sind die konjunkturellen Signale aus den Handwerksbetrieben Kammerbezirk Wiesbaden auch im 2. Quartal positiv. Entscheidend für die positive Bewertung sind die hohe Auftragsreichweite und die gute Betriebsauslastung. Der Arbeitsmarkt im Handwerk stellt sich in den Monaten April bis Juni nahezu ausgeglichen dar. Fast 90 Prozent der Betriebe hielten im letzten Quartal ihren Personalstamm oder stockten ihn gar auf.

„Der Geschäftsklimaindex, der die aktuelle und künftige Geschäftslage abbildet, hat einen historischen Höchstwert erreicht.“ – Klaus Repp, Kammerpräsident

Die Beschäftigtenbilanz könnte noch besser ausfallen. Einzig und allein der „leergefegte“ Arbeitsmarkt verhindert dies: geeignete Fachkräfte sind so gut wie nicht zu finden. Ebenso fällt es den Betrieben schwer, offene Lehrstellen zu besetzen. Im Kammerbezirk Wiesbaden gibt es aktuell rund 870 freie Ausbildungsplätze – gelistet in der Lehrstellenbörse.

„Anstelle eines Lehrstellenmangels haben wir einen sich verschärfenden Lehrlingsmangel.“ Klaus Repp, Kammerpräsident

Das Umfeld, in dem die Handwerksbetriebe derzeit versuchen, Lehrlinge zu gewinnen, gestaltet sich zunehmend schwieriger.  Für manchen Ausbildungsbetrieb bleibt zu hoffen, dass das Versprechen des Handwerks Früchte trägt. Es wird immer wieder betont: „Jeder ausbildungswillige und ausbildungsfähige Jugendliche, vom Hauptschüler bis zum Abiturienten findet ein Angebot im Handwerk.“ Vor dem Hintergrund des ungebrochenen Trends zum Studium hob Kammerpräsident bei der Halbjahrespressekonferenz in der vergangenen Woche besonders die Möglichkeiten der beruflichen Bildung hervor. Das Berufsabitur, also die Verknüpfung von Gesellenabschluss und allgemeiner Hochschulreife, sei ein interessantes Modell, um eine Ausbildung im Handwerk  für leistungsstarke Jugendliche attraktiver zu machen.

„Jetzt gilt es, das Thema Digitalisierung auch in die Breite zu tragen. Wir müssen unsere Mitglieder sensibilisieren, informieren, beraten und fit machen. Deshalb ist auch die Einstellung eines Digitalisierungsberaters vorgesehen.“  Bernhard Mundschenk, Hauptgeschäftsführer

Hauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk wies beim Pressegespräch darauf hin, dass die Digitalisierung auch – und insbesondere Handwerksbetrieben große Umwälzungen, aber auch Chancen biete. Viele Unternehmen nutzten bereits digitale Prozesse und seien erfolgreich auf dem Weg ins digitale Zeitalter, anderen Betrieben wäre das Thema aber noch gänzlich unbekannt. Um möglichst alle Betriebe und deren Beschäftigte zu erreichen, sieht er es als wichtige Zukunftsaufgabe der Handwerkskammer, die digitale Transformation durch Beratung und Aus- und Weiterbildung zu unterstützen. Grundvoraussetzung für ein Gelingen der digitalen Transformation im Handwerk ist nach Ansicht Mundschenks eine flächendeckende Breitbandversorgung.

„Unsere Betriebe brauchen jetzt endlich Planungssicherheit sowie einen weitreichenden Bestandsschutz für bereits angeschaffte Fahrzeuge.“ Bernhard Mundschenk, Hauptgeschäftsführer

Die aktuell diskutierten Fahrverbote für Dieselfahrzeuge bzw. die Einführung einer Blauen Plakette stoßen bei der Handwerkskammer auf entschiedene Ablehnung. Mundschenk erinnerte daran, dass noch Ende 2015 die Euro-5-Norm für Dieselfahrzeuge als ausreichend für die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte gegolten hat. Ein abruptes Fahrverbot, aber auch die Einführung einer Blauen Plakette würde das Vertrauen in die Verlässlichkeit schwer erschüttern.

Schwarzarbeit

Legale Arbeit müsse gestärkt werden und zwar nicht nur durch eine verbesserte Verfolgung und Ahndung von Schwarzarbeit, sondern auch durch steuerliche Anreize. Kammerpräsident Repp begrüßte daher ausdrücklich das geänderte Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz, das die Kontrollbefugnisse der Landesbehörden erweitert habe. Gleichzeitig forderte er nicht nur die Beibehaltung des Steuerbonus für Handwerkerleistungen, sondern dessen Ausweitung. Im Hinblick auf die Verfolgung und Ahndung von Schwarzarbeit und unberechtigter Handwerksausübung sprach sich der Kammerpräsident für eine verbesserte Sach- und Personalausstattung bei den Verfolgungsbehörden aus. (Foto: wohnblogAT / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)

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