Dass man gleich 20 der legendären Rosinenbomber auf einmal sieht, ist eine Seltenheit. Wenn die Flugzeuge starten, lautstark über einen hinweg fliegen, gibt das schon Gänsehaut.
So verschieden die eingesetzten Flugzeugtypen bei der weltweit größten humanitären Hilfsaktion waren, der Name Kosename „Rosinenbomber“ ein sie alle. Rund 20 dieser Flugzeuge waren am Pfingstsonntag und Pfingstmontag aus Frankreich zum US-Militärflugplatz Wiesbaden-Erbenheim gekommen, wo an die Berliner Luftbrücke vor 70 Jahren erinnert wurde. Klar, das ist schon ein besonderes Ereignis und deshalb haben wir auch die Kinder mit hierher genommen und ihnen erklärt, was sich vor 70 Jahren ereignet hat, erzählt ein Besucher an der Startbahn beim Start einer Douglas DC-3.
„Der Flug von Kalifornien nach Deutschland dauert 62 Stunden. Eine Tankfüllung reicht für etwa 8 Stunden.“ – ein Crew-Mitglied eines historischen Flugzeugs
Die Feier zum 70. Jahrestag des Endes der Berliner Luftbrücke auf dem Airfield in Wiesbaden Erbenheim bildete den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, bei denen Veteranen und ihre historischen Flugzeuge noch einmal alle bedeutenden Stationen der Berliner Luftbrücke abgeflogen sind und abfliegen werden. Für viele wird es in dieser Größe und mit dieser Anzahl an Maschinen die letzte Aktion sein. Schließlich kommen zu einem großen Teil aus den USA – und da für die historischen Flugzeugtypen die Flugstrecke aus den USA nach Deutschland für einen Direktflug zu weit ist, legten sie auf ihrer viertägigen Anreise an den historischen Orten von 1948 mehrere Zwischenlandungen ein. Die letzte in der Normandie. Von Wiesbaden geht es für die „Rosinenbomber“ weiter nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Berlin.
70 Jahre Berliner Luftbrücke

Perspektivenwechsel
Unserem Aufruf sind zahlreiche Leser gefolgt. Viele neue Impressionen haben uns erreicht. Hervorheben möchten wir die tollen Einblicke von Ralf Brinkmann. Danke, für diesen etwas anderen Blickwinkel.

Hintergrund
Wiesbaden gilt als die Wiege der Berliner Luftbrücke. Dem Wiesbadener Stadtlexikon zufolge befahl dort der damalige amerikanische Militärgouverneur Lucius Clay den Beginn der Versorgung Berlins und so starteten in Wiesbaden Erbenheim am 26. Juni 1948 die ersten 32 Flüge in Richtung Berlin.
Über Lucius Dubignon Clay
Lucius Clay wurde als Sohn des Senators des Bundesstaates Georgia, Alexander Stephens Clay, am 23. April 1898 geboren und trat nach dem Abschluss der Militärakademie in West Point, im Jahr 1918, ins Armee-Ingenieur-Korps ein. Als stellvertretender Stabschef General Dwight D. Eisenhowers setzte Clay im Zweiten Weltkrieg nach der Invasion 1944 den Hafen von Cherbourg wieder instand und wurde anschließend zum Stellvertretenden Leiter des Amtes für Kriegsplanung und Mobilisationernannt. Lesen Sie weiter auf Wikipedia…