Rassismus, Hass und Hetze haben in der Gesellschaft keinen Platz. Das Bündnis „Keine AfD in den Landtag“ ruft auf, sich am hesswenweiten Aktionstag öffentlich für Demokratie zu positionieren.
Wut und Empörung hat es ausgelöst, nachdem das Bündnis Keine AfD in den Landtag am 4. September beim Bündnistreffen in Frabkfurt am Main erfahren hat, dass Mitglieder einer SPD-Gruppe aus Marburg am Samstag nach den Gegenprotesten gegen den Aufmarsch von AfD und ‚Pro Chemnitz von Neonazis angegriffen wurden. Die Bündnissprecherin Ulrike Eifler betonte, dass der Angriff zeige, wie schmal der Grat zwischen verbalen Diffamierungen Andersdenkender als rot-grün-versiffte Alt-68er bis hin zu körperlichen Angriffen sein kann.
„Die Ereignisse in Chemnitz machen deutlich, wie dringlich es ist, dass sich die demokratisch-gesinnte Gesellschaft öffentlich gegen den Rechtsruck im Land wendet.“ – Sascha Schmidt, Bündnissprecher
Der Angriff stehe sinnbildlich für die zunehmende Radikalisierung und Gewalttätigkeit, die sich im Zuge des Rechtsrucks bundesweit beobachten lasse. Der gemeinsame Auftritt führender ostdeutscher AfD-Politiker mit den Organisatoren der rassistischen PEGIDA-Bewegung, unter Beteiligung der von Neonazis durchsetzter Gruppierung Pro Chemnit,, zeuge von einer weiteren Radikalisierung der AfD.
„Unsere Kampagne erfährt Zuspruch aus großen Teilen der Gesellschaft. Zunehmend nehmen neue lokale Initiativen Bezug auf unsere Kampagne.“ – Sacha Schmidt.
Die großen Demonstrationen in Wiesbaden und Darmstadt, ebenso wie die zahlreichen Protestaktionen lokaler Initiativen gegen AfD-Veranstaltungen in großen Teilen Hessens, zeigten, dass es diesbezüglich auch in Hessen eine positive Entwicklung gäbe. „Unsere Kampagne erfährt weiterhin Zuspruch aus großen Teilen der Gesellschaft. Zunehmend nehmen neue lokale Initiativen Bezug auf unsere Kampagne“, so Schmidt.
„Wir rufen alle Menschen in Hessen auf, sich an diesem Tag gegen Rassismus, Hass und Hetze und für Demokratie und Vielfalt öffentlich zu positionieren.“ – Ulrike Eifler, Bündnissprecherin
Bereits seit längerem plant das Bündnis „Keine AfD in den Landtag“ für den 13. Oktober einen dezentralen Aktionstag in Hessen. „Wir rufen alle Menschen in Hessen auf, sich an diesem Tag gegen Rassismus, Hass und Hetze und für Demokratie und Vielfalt öffentlich zu positionieren“, so Eifler. „Ob vor einem AfD-Stand oder im Rahmen eines Demokratiefestes in der Innenstadt: Wichtig ist, dass viele Menschen an diesem Tag ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze und für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft senden“, so sie Bündnissprecherin weiter.
Mein Beitrag zu dieser Kampagne ist ein Songtext in Anlehnung an „Jenseits von Eden“ (Nino de Angelo).
SOLIDARISCH LEBEN
Es ist von Vorteil, wenn Menschen beizeiten Vorurteile ablegen,
denn sie beeinträchtigen nur unser Denken und unsern Verstand,
das haben wir selbst in unserer Hand.
Zu denken, andere Menschen sind weniger wert, ist vermessen,
denn sie verdienen wie alle Respekt sowie auch Menschlichkeit,
danach zu handeln, ist längst an der Zeit.
Weil nicht allen Menschen die Erkenntnis fehlt,
was im Leben wirklich wichtig ist und zählt,
sehen wir der Wahrheit ins Gesicht,
Hass und Hetze braucht die Gesellschaft wahrlich nicht.
Man sollte Weitblick und Einsicht dabei nicht aus den Augen verlieren,
etwas mehr Menschlichkeit wäre bei Menschen doch gar nicht verkehrt,
hat nicht das Leben uns das schon gelehrt?
Wenn die Entwicklung nach rechts unsre Demokratie schon gefährdet,
in Richtung Rechtsextremismus die Weichen bereits sind gestellt,
dann ist es schlecht um die Zukunft bestellt.
Wenn man alle diese Zeichen übersieht,
all das Unrecht, das um uns herum geschieht,
fängt vielleicht schon bald der Zeitpunkt an,
an dem man daran nichts mehr ändern kann.
Glaubt man mit Hasstiraden oder Gewalt die Probleme zu lösen,
so haben wir als Deutsche offenbar kaum aus der Geschichte gelernt,
uns von der Menschlichkeit wieder entfernt.
Sieht so die Zukunft aus, dann frage ich mich: Will ich denn wirklich so leben?
Darf man die Folgen für unsre Gesellschaft ungestraft ignoriern,
in diesem Spiel kann man doch nur verliern.
Wenn wir diesen Weg wie bisher weitergehn,
ignorieren, was schon alles ist geschehn,
erreicht man bald den „Point of no return“,
denn dieser ist ganz gewiss nicht mehr so fern.
Es kann der friedlichste Mensch andrer Herkunft nicht in Frieden hier leben.
Nur weil es einigen Mitgliedern unsrer Gesellschaft missfällt,
erleben wir eine feindliche Welt.
Und darum wird es nun Zeit, solidarisch hier Flagge zu zeigen,
Integration als gemeinsames Ziel für uns alle zu sehn
und Hand in Hand in die Zukunft zu gehn.