Die Metall- und Elektroindustrie streikt für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld. Heute, keine 50 Kilometer entfernt, in Runkel.

Einen Tag bevor die IG Metall mit Arbeitgebervertretern in Baden-Württemberg zusammenkommt, sind in Hessen unweit von Wiesbaden die Mitarbeiter der Elring-Klinger AG auf die Straße gegangen. Vor dem Hintergrund, dass in Stuttgart ein Pilot-Tarifabschluss für die deutsche Metall- und Elektroindustrie errungen werden könnte und soll, haben die Mitarbeiter der AG mit Unterstützung von Vertretern aus Mainz und Wiesbaden sowie anderen Regionen ihrer Forderung nach 8 Prozent mehr Lohn Ausdruck verliehen.

Zweiter Warnstreik im November

Anfang November waren die Beschäftigten der Erling-Klinger AG zum ersten Mal einem Streikaufruf der IG Metall gefolgt. Heute, am 16. November ist die Warnstreikwelle in der Metall- und Elektroindustrie nach Runkel zurückgekehrt. Rund 150 Beschäftigte der Elring-Klinger AG folgten dem Aufruf der IG Metall und legten zwischen 11:00 und 13:Uhr die Arbeit nieder. Es war der zweite Warnstreik der Beschäftigten des Unternehmens. Bereits am 4. November sind 130 Beschäftigte auf die Straße gegangen.

„Die Erwartungshaltung ist klar: In der fünften Verhandlungsrunde am 17.11. in Baden- Württemberg muss endlich ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber auf den Tisch.“ – Alexander Hasselbächer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Mainz-Wiesbaden

Der heutigen Kundgebung im Zentrum von Runkel ging eine Demonstration vom Werk voraus. Mit Transparenten, Fahnen und Trillerpfeifen machte sich die Belegschaft des Automobilzulieferers für ihre Forderung nach 8 Prozent Lohnerhöhung für 12 Monate stark. Unterstützung erhielten die Streikenden von Kollegen aus anderen Betriebe der Region.

„Wir sind auf alle Eventualitäten in der Region vorbereitet. Wenn wir am Verhandlungstisch nicht weiterkommen, werden wir in die nächste Eskalationsstufe gehen müssen und die heißt: 24-Stunden Warnstreiks.“ – Alexander Hasselbächer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Mainz-Wiesbaden

Die Lebenshaltungskosten steigen ohne Ende. Die Unternehmen können diese Preissteige- rungen zum Teil weitergeben, die Beschäftigten aber nicht, so Volker Segler, Betriebsratsvorsitzender in Runkel. Die Beschäftigten brauchen deshalb deutliche Entgelterhöhungen – und zwar dauerhaft. Adrian Klock von der IG Metall ergänzt: Die Kollegen haben während der Corona-Krise die Betriebe am Laufen gehalten und zugleich auf prozentuale Einkommenssteigerungen verzichtet.

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Angemessene Forderungen

Für den DGB Kreisverband Limburg-Weilburg sprach das Kreisvorstandsmitglied Franz Becker ein Grußwort: Der DGB und die Gewerkschaften vor Ort sind solidarisch mit euren Aktionen. Eure Forderungen sind nicht nur vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten angemessen. Ihr habt es euch auch verdient. Denn ohne die Beschäftigten kann kein Unternehmen wirtschaftlichen Erfolg generieren.

Foto oben ©2022 Volker Watschounek

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Die Internetseite der DGB Region Frankfurt-Rhein-Main finden Sie unter www.frankfurt-rhein-main.dgb.de.

 

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