Der Pilz Apiognomonia veneta ist die auffälligste Krankheit der Platanen im Stadtbereich – und tritt nahezu jährlich mit unterschiedlicher Intensität auf.
Viele besorgte Bürger riefen in den letzten Tagen im Grünflächenamt an: „Was ist denn mit unseren Platanen los? Sterben die alle wegen der letzten trockenen Jahre ab?“ Das Team der städtischen Baumpflege beruhigt. Der aktuelle Zustand einiger Platanen in der Landeshauptstadt werde durch die Platanenblattfäule verursacht. Das ist nicht schön anzusehen, in der Regel erholen sich die Bäume aber mit dem sogenannten Johannistrieb, so das Grünflächenamt.
„Ja, unsere Bäume haben Stress in der Stadt. Neben der Trockenheit der letzten Jahre und der zunehmenden Verdichtung des Bodens im unmittelbaren Umfeld der Bäume, kommen immer häufiger auch neue Schädlinge hinzu, die den Bäumen zusetzen.“ – Grünflächenamt
Der Platanenpilz gehört zu den häufigsten Krankheitserregern der Platanen und tritt besonders nach einem kühlen und feuchten Frühjahr auf. Die Verfärbung der Blätter ist das auffälligste Krankheitsbild der Platanen. Der Pilz wandert über Knospen, Blattadern oder kleinere abgestorbene Äste in den Endtrieb. Dieser kann dann bis zu einer Länge von 30 Zentimetern absterben, was zu einem Verwelken der bereits ausgetriebenen Blätter führt. Bei alten Platanen setzt die Schädigung schon beim Blattaustrieb ein, so dass die Bäume erst gar nicht richtig austreiben und schon frühzeitig einen schütteren Gesamteindruck machen. Kleine, mit der Lupe erkennbare Fruchtkörper werden auf den Blättern und hier insbesondere an den Blattadern ausgebildet.
Ein alter Bekannter
Der aktuelle Befall durch den Pilz mit dem lateinischen Namen Apiognomonia veneta ist ein alter Bekannter. Erfahrungsgemäß erholen sich die Platanen von alleine wieder und bilden mit dem Johannistrieb neue Blätter. Bei anhaltenden Frühjahrsniederschlägen und Temperaturen um 20° Celsius breitet sich die Krankheit unter umständen rasch aus. Ein früher Befall löst die Bildung neuer Blätter aus. Nur bei ganz jungen Bäumen entwickelt sich die Krankheit lebensbedrohleich. Unterstützende Maßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich. Allenfalls das noch nicht vorhandene Falllaub zu entfernen. Andere Bäume oder gar Menschen brauchen den Platanenpilz nicht zu fürchten, denn für sie ist der Schädling ungefährlich.