Kinderarmut – Kinder und Jugendliche, die in Armut aufwachsen, gibt es auch in einem reichen Land wie Deutschland. Was sind die Ursachen? Woran zeigt sich Armut und wie wirkt sie sich aus?
Kinderarmut in Deutschland bedeutet Armut in einem der reichsten Länder der Erde. Dabei geht es nicht so sehr um absolutes Elend als vielmehr um Entbehrungen, Ausschlüsse und Benachteiligungen im Verhältnis zum allgemeinen Lebensstandard, schreibt Professor Michael Klundt in seinem aktuellen Buch Gestohlenes Leben: Kinderarmut in Deutschland.
Kinderarmut, kurz gefasst
Vortrag: Kinderarmut – Gestohlenes Leben
Wann: Donnerstag, 30. Januar 2020, 19:00 Uhr
Wo: Friedrich-Naumann-Saal, Haus an der Marktkirche, Schloßpl. 4, 65183 Wiesbaden (Anfahrt planen!)
Eintritt: frei
Ende Januar ist der Autor des Buches zu Gast im Haus an der Marktkirche. In seinem Vortrag macht der Gelehrte von der Hochschule Magdeburg-Stendal deutlich, was es bedeutet, wenn Kinder unter Entbehrungen leiden – müssen. Er spricht von den verbundenen Stigmatisierungen, die für die Kinder häufig schlimmer sind als materielle Einschränkungen. Klundt ist Experte für Kinderpolitik. In seinem Vortrag zeigt er Strukturen und Erscheinungsformen von Kinderarmut auf und setzt sich mit den psychosozialen und gesellschaftlichen Folgen auseinander.
Entwurf wirksamer Gegenmaßnahmen
Besonders bedenklich wird es, wenn die betroffenen Familien mit Etiketten wie selbst schuld oder asozial bedacht werden. Es geht also um die Deutungshoheit zur Kinderarmut. Insofern kommt es darauf an, sich mit dem Forschungsstand über die Auswirkungen von Kinderarmut im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Reichtum zu befassen. Michael Klundt untersucht im Fluss deren Umfang, Strukturen und Erscheinungsformen. Danach analysiert er, wie sich diskriminierende Schuldzuweisungen auf die politische Aufarbeitung auswirken. Den diversen Zerrbildern stellt er eine Untersuchung der realen gesellschaftlichen Ursachen und empirischen Hintergründe entgegen. Schließlich geht es ihm um den Entwurf wirksamer Gegenmaßnahmen.
Initiatoren
Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe über Kinderarmut. Veranstalter sind: Evangelisches Dekanat Wiesbaden, Katholische Erwachsenenbildung Wiesbaden Untertaunus und Rheingau, Deutscher Gewerkschaftsbund Wiesbaden-Taunus, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Wiesbaden-Rheingau, Awo Wiesbaden, Attac Wiesbaden und die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Weitere Termine
Die Reihe wird an folgenden Tagen fortgesetzt: Dienstag, 3. März, 19:00 Uhr, Roncalli Haus, Friedrichstraße: Kinderarmut in Wiesbaden mit Beate Hock und Dr. Rabea Krätschmer-Hahnn, Amt für Soziale Arbeit in Wiesbaden, Abteilung Grundsatz und Planung; Donnerstag, 2. April, 19:00 Uhr, Georg Buch Haus, Wellritzstraße: Der Armut entwachsen – Lebenslagen und Lebenschancen von der Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter mit Valentin Persau, Awo Bundesverband.
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