Die Kurparkrunde unter 5 Minuten. Vom Hofgartenplatz zur Nerobergbahn in 35 Minuten. Mehrere Tonnen Gewichte im Fitnessstudio. Wer Sport treibt, vergleicht sich gern mit anderen – und das motiviert.
Sporttreibende kennen das Phänomen. Man misst und vergleicht sich ständig mit Freunden, Vereinsmitgliedern, Klassenkameraden. Dass das auch möglich ist, ohne den Anderen zu kennen, belegt eine kanadische Studie. Forschern der University of Western Ontario haben im Rahmen von Befragungen und Forschungen festgestellt, dass der Social-Media-Gigant Facebook Studenten zum Workout anspornt.
„Wir haben ein Basisbedürfnis nach Verbindung mit anderen, das unser Wohlbefinden und unsere Motivation beeinflusst.“ – Alison Divine, Forscherin
Und sich öffentlich zu messen und zu vergleichen, braucht es ein hartes Fell. Die Kehrseite der öffentlichen Herausforderungen ist, dass soziale Medien zu sozialen Vergleichen und Mobbing animieren – und das kann verletzen. Öffentlich!
„Die Motivation steigt besonders, wenn die Interaktionen zu einem Gefühl der Verbundenheit führen. Dieses entsteht durch ein unterstützendes und positives Umfeld auf Facebook.“ – Alison Divine, Forscherin
Vergessen wir das Online-Nachtreten. Jeder Schritt ist mehr als kein Schritt. Und so verwundert es nicht, dass Facebook zu Sport motiviert. Wichtig ist nur, dass innerhalb der Plattform ein Umfeld geschaffen wird, das körperliche Betätigung unterstützt. Ganz so wie in geschlossenen Gruppen auf Facebook oder auch anderer Als wie runtastic, Gymondo oder myfitnesspal. Mit dem offenliegen von Ergebnisse reizt sich jeder gleich in öffentliche Rankings ein – nicht zwingend Leistungsbezogen. Da lesen Teilnehmer dann jedes Woche wo sie stehen und auch wie viel sie Geta haben.
„Wenn die Verbundenheit mit anderen präsent ist, führt die Nutzung von Facebook (Anm. d. Red. und anderer Plattformen) zu einer gesteigerten Motivation, die mit einem längeren Training sowie einem größeren Bewegungs-Engagement einhergeht.“ – Alison Divine, Forscherin
Trotzdem, bei den Forschungsergebnissen handelt es sich um ein zweischneidiges Schwert: Nach wie vor können negative Kommentare und soziale Vergleiche in Bezug auf die körperliche Betätigung anderer dazu führen, dass die Motivation in Mitleidenschaft gezogen wird. Vor allem Individuen, die aus extrinsischen Motiven, wie einem schlechten Körperbild, Mobbing oder dem Wunsch dünn zu sein, handeln, neigen eher zu negativen Erfahrung. Da geht der Schuss dann nach hinten los. Trainierende ziehen sich zurück, verstecken sich und … (Foto: Luca Boldrini / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)