Ältere Menschen kapitulieren vor Fahrplänen. Im Bus stellt sich die Frage nach dem Entwerten des Fahrscheins. Ein- und Aussteigen ist nicht immer gleich.
Eigentlich würde ich ja… hört man Senioren immer wieder mal sagen, doch der öffentliche Personenverkehr hat so seine Tücken. Auch wenn sie es verneinen, scheinen Verkehrsplaner nicht wissen, welche Anforderungen ältere Menschen an öffentliche Verkehrsmittel stellen. Es geht nicht allein ums Ein- und Aussteigen oder Umsteigen. Die Hindernisse beginnen zum Teil schon vorher. Wiesbadens Moibilitätsdienstleister begegnet bekannten Problemen aktiv und sucht das Gespräch.
Wenn der Bus nicht abgesenkt wird
Bereits im vergangenem November hatte der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt eingeladen, sich mit den Planern bei Eswe Verkehr auszutauschen. In einer sehr konstruktiven Gesprächsrunde hat das Unternehmen die zukünftigen Tickets sowie deren analoger und digitaler Erwerb und verschiedene Tarifmöglichkeiten konstruktiv besprochen. im Rahmen der Gespräche wurden ebenso rein praktische Themen wie Probleme des nicht immer vollzogenen Absenkens des Busses bei Haltestellen, Hindernisse beim Aussteigen, weil der Bus nicht nah genug am Bürgersteig herangefahren wurde oder sich ein Poller vor dem Ein- und Ausstieg befindet, besprochen. Probleme bei der Beförderung von Personen mit elektrischen Rollstuhl, Kinderwagen, Rollatoren, Fahrrädern, die entstehen, wenn durch die Busfahrer die Mitnahme verweigert wird, wurden angesprochen. Dazu wurde eine Aktualisierung der Schulung von Busfahrern in Aussicht gestellt, eine Busschule und bessere Hinweise wurden angeregt.
Rollstuhlfahrer haben Vorrang
Von Seiten des Seniorenbeirats wurde an Eswe Verkehr der Wunsch herangetragen, mehr Präsenz von Kontrolleuren zu zeigen, um eine allgemeine Sicherheit zu gewährleisten. Man wünsche sich auch mehr Aufklärungsarbeit von Seiten des Dienstleisters. Nach Ansicht der Anwesenden sei die nach den Beförderungsrichtlinien festgelegte Priorisierung von Personen in der Bevölkerung zu unbekannt: Nur wenige wissen, dass Busse Fahrgäste nach dem Prinzip zunächst Rollstuhlfahrer (1), dann Rollatorfahrer (2), dann Personen mit Kinderwagen (3) und schließlich Personen mit Fahrrädern (4) mitnehmen und befördern.
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Archiffoto – ©2020 Volker Watschounek
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