Helfen, damit die Opfer von Krieg und Zerstörung mit dem Nötigsten versorgt sind: Die Ukraine-Hilfsaktion unter der Leitung von zwei Wiesbadener Rotary Clubs geht weiter.
Mit 14 Transportfahrzeugen und mehreren Tonnen Hilfsgüter beladen ist der vierte und bislang größte Hilfskonvoi in Biebrich auf dem Gelände der Huhle Stahl und Metallbau GmbH an die polnisch-ukrainische Grenze nach Krzemienica gestartet. Medizinisches Gerät, Schutzausrüstung für Ärzte und Helfer, Medikamente, Hygieneartikel oder auch Tiernahrung u. a. für die Suchhundestaffeln – in dem von Krieg gezeichneten Land fehlt es vor allem an der Grundversorgung.
„Wie groß der Bedarf ist, konnten wir bei unseren ersten drei Transporten, in Gesprächen mit Opfern und aus der täglichen Abstimmung mit den Betroffenen vor Ort erfahren.“ – Bärbel Storch, Rotary Club Wiesbaden- Nassau
Die Initiatorin Bärbel Storch (Rotary Club Wiesbaden- Nassau) sitzt gemeinsam mit Thilo von Debschitz und Oliver Huhle (Rotary Club Wiesbaden- Kochbrunnen), Jörg Brömer (Rotary Club Wiesbaden-Rheingau) und dem gebürtigen Ukrainer Igor Boychuck in der kleinen Taskforce, in der die große Rotary-Hilfsaktion Wiesbaden koordiniert wird. Keine Frage, sie habe gleich gehandelt. Das Leid der Bevölkerung vor Ort sei unbeschreiblich. Sie habe sofort damit angefangen, die Kräfte der regionalen Rotary Clubs zu bündeln.
Über die Finanzen wacht Thilo von Debschitz, Präsident des Rotary Clubs Wiesbaden-Kochbrunnen: Dank der vielen großzügigen Spenden haben die Rotarier bereits Hilfsgüter im Wert von über 85000 Euro in die Ukraine bringen können. Aber natürlich seien sie weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
„Die Not bleibt. Auch in den nächsten Wochen werden wir uns mit unseren Konvois auf den Weg machen. In Heidesheim stehen schon voll funktionstüchtige ausgediente Defibrillatoren, Kühlgeräte für Blutkonserven und vieles mehr bereit. Wichtige Hilfsgüter, die wir mit Spenden auslösen und in die Ukraine bringen.“ – Thilo von Debschitz, Präsident des Rotary Clubs Wiesbaden-Kochbrunnen
Mit den Konvois wird aber nicht nur Hilfe in die Ukraine gebracht. Auf der Rückreise werden Flüchtende in Sicherheit und mit nach Deutschland gebracht. Hier vor Ort koordinieren die Rotarier, dass den Menschen gleich weiter geholfen.
Rund 20 Tonnen humanitäre Hilfsgüter, darunter auch Lebensmittelkonserven, Babynahrung, Windeln für Kleinkinder und Erwachsene, Kleidung und Sanitärbedarf wurden ausgehend vom Treffpunkt in Wiesbaden-Biebrich am Freitag mit den Konvoifahrzeugen – vom Kleinlastwagen bis zum Transporter – auf die rund 1300 km lange Reise gen Osten geschickt.
Know-how und Kontakte
Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Operation leistet dabei von Anfang an der gebürtige Ukrainer Igor Boychuck, mit dem Bärbel Storch seit Langem eng befreundet ist und mit ihm den ersten Hilfstransport zunächst mit nur vier Pkws direkt nach Kriegsbeginn startete. Seine Kontakte zur ukrainischen Bevölkerung sowie zu lokalen Behörden und Organisationen garantieren, dass die Hilfe aus Wiesbaden auch unmittelbar dort ankommt, wo sie benötigt wird. Dabei spielt die in Düsseldorf lebenden Jaroslava Govorovska, Schwester von Boychuck, eine ebenso wichtige Rolle. Sie erwirkte die Sondergenehmigungen, die ukrainischen Männern den Grenzübergang nach Polen erlauben, um die Hilfsgüter in Empfang zu nehmen.
Rotary Clubs in Lviv
Begleitet wird die Aktion durch Mitglieder von zwei Rotary Clubs in Lviv, die gleichermaßen im Land Hilfe leisten. Auch durch diese internationalen rotarischen Kontakte war es möglich, dass alle bisherigen Hilfstransporte sofort nach Kriegsausbruch erfolgreich umgesetzt werden konnten – und damit zu einer Zeit in der noch kaum Strukturen und Lieferketten für solche Aktionen etabliert waren.
Unterstützung aller Art willkommen
Wer die Rotary-Hilfsaktion Wiesbaden unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Bärbel Storch: „Wir sind dankbar für alle, die uns unterstützen. Ganz gleich, ob durch eine Konvoibegleitung, sinnvolle Sach- und natürlich Geldspenden, mit denen wir relevante Hilfsgüter organisieren können, oder durch die Unterbringung von Hilfesuchenden.“ Wer Informationen benötigt, kann sich jederzeit bei Bärbel Storch unter 0172/4394835 informieren. Wie uns Thilo von Debschitz bei der Abfahrt in die Ukraine erzählte, würden im Moment 65000 Euro benötigt um die technischen Hilfsgüter in Heidenheim auszulösen. Spenden zur Unterstützung der Hilfskonvois sind möglich unter den nachfolgenden Kontaktdaten möglich.
Spendenkonto Ukraine
Gemeinnützige Vereinigung der Rotary Clubs Wiesbaden e. V.
DE24 5109 0000 0008 8325 01
Verwendungszweck: Ukraine
(Bei Nennung der Adresse im Absenderfeld ist die Ausstellung einer Spendenbescheinigung möglich.)
Impressionen

Foto oben ©2022 Wetter online
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Die Internetseite der Rotary Club Wiesbaden Kochbrunnen finden Sie unter wiesbaden-kochbrunnen.rotary.de/
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[…] Die Europa-Union Wiesbaden Rheingau-Taunus hat vorgeschlagen, nicht zuletzt wegen der engen Verbundenheit, die bestehende Städteteilpartnerschaft zwischen Wiesbaden-Schierstein und Kamenez-Podolski auf eine Städtepartnerschaft auszuweiten. Seit Kriegsbeginn organisieren unter der Leitung des Rotary Club Wiesbaden- Nassau zahlreiche Firmen, darunter auch Schiersteiner Unternehmen, monatliche Hilfskonvois für die leid geplagten Menschen in der Ukraine. (Wiesbaden lebt! berichtete) […]