Die einfache Fahrt von Wiesbaden nach Eltville für 4,95 Euro. Die Fahrt nach Schlangenbad kostet auch 4,95 Fällig. Das ÖPNV Hin- und Rückticket kostet 9,90 Euro.
Einen wirklichen Anreiz für die Bürger der Region bieten diese Preise nicht wirklich. Wiesbadens Umweltdezernent, der selbst in Wallau wohnt, sagt deshalb: Bus- und Bahnfahrten zwischen Wiesbaden und dem Umland müssen günstiger werden. Nicht aus Eigennutz, denn Andreas Kowol ist passionierter Radfahrer. Bei schlechtem Wetter setzt er dann aber doch auf den ÖPNV.
„Dass wir gemeinsam mit dem RMV und dem Rheingau-Taunus-Kreis diese grundsätzliche Einigung erzielen konnten, ist ein wichtiges Signal zur Stärkung des ÖPNV und lässt unsere Region zusammenwachsen.“ – Andreas Kowol, Wiesbadener Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr
Zum nächsten Fahrplanwechsel sinken im Öffentlichen Nahverkehr die Tarife für die Einwohner von Wiesbadens Nachbarkommunen Niedernhausen, Taunusstein, Schlangenbad, Eltville und Kiedrich. Die Fahrten zwischen den ganannten Kommunen und Wiesbaden sollen bis zu 30 Prozent günstiger werden.
„Mit dem Nachbarschaftstarif schaffen wir ein attraktives Angebot für Pendler und Naherholungssuchende: Auch die Wiesbadener Innenstadt und der dort ansässige Einzelhandel wird davon profitieren, wenn mehr als 70.000 Menschen deutlich günstiger nach Wiesbaden kommen.“ – Andreas Kowol, Wiesbadener Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr
Die Einrichtung des Nachbarschaftstarifs ist als Maßnahme im Luftreinhalteplan für die Stadt Wiesbaden vorgesehen und hat zum Ziel, Verkehre vom Auto auf Bus und Bahn zu verlagern und somit umwelt- und klimaschädliche Emissionen zu reduzieren.
„Für das Komitment zur Erreichung des Luftreinhalteplans möchte ich mich bei allen anderen Beteiligten bedanken, also bei meinem Amtskollegen Verkehrsdezernent Döring, der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft und bei ESWE Verkehr.“ – Andreas Kowol, Wiesbadener Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr
Bei den Verhandlungen hat sich Wiesbaden mit dem RMV darauf geeinigt, dass die kompletten Gemeindegebiete von Wiesbadens Nachbarkommunen – das heißt inklusive aller Ortsteile – in den Genuss des vergünstigten Tarifs kommen sollen. Als Stadt mit hoher Stickoxidbelastung waren und ist Wiesbaden auf derartige Unterstützung angewiesen. Da ist es positiv zu werten, dass RMV-Chef Knut Ringat Städte wie Wiesbaden nicht im Regen stehen lässt.
Seniorenticket
Darüber hinaus hat das Land Hessen vergangene Woche angekündigt, zum Jahreswechsel 2019/2020 ein Seniorenticket anzubieten, mit dem Menschen ab 65 Jahren für 365 Euro jährlich hessenweit werktags ab 9 Uhr und am Wochenende ganztägig die öffentlichen Nahverkehrsmittel nutzen können.
Wenngleich die Eckdaten feststehen und niemand daran Zweifeld, dass es nicht so kommt, muss der Beschluss noch eine Hürde nehmen: Über die Einführung des Nachbarschaftstarifs wird final auf der kommenden RMV-Aufsichtsratssitzung am 27. Mai entschieden.