Mit Unterstützung der Künstliche Intelligenz bei der Diagnose erkennen Fachärzte bis zu 15 Prozent mehr Veränderungen bei einer Darmspiegelung und spürt so bereits kleinsten verdächtige Stellen in der Darmwand auf.
Auch im Bereich der Medizin hält die Künstliche Intelligenz (KI) mehr und mehr Einzug. Dabei soll sie den Mediziner bei Diagnose und Therapie zum Wohle des Patienten unterstützen, ohne den Bezug zu ihm zu verlieren. Bei der Darmspiegelung mit KI-Unterstützung ändert sich für den Patienten nichts. Wie bisher wird nach der Darmreinigung das flexible Koloskop in den Darm eingeführt. Die Bilder aus dem Darminneren werden auf einen Monitor ausgegeben und vom Arzt auf Veränderungen hin untersucht. Die einfach per Knopfdruck zugeschaltete Software erkennt jedoch problematische Stellen zusätzlich. So können bis zu 15 Prozent vom Arzt nicht wahrgenommene Veränderungen weitergehend begutachtet und im Zweifelsfall entfernt werden.
„Die Computer-assistierte Polypenentdeckung kann mehr und zum Teil schneller Polypen finden als das menschliche Auge und es ermüdet nicht. Die Software markiert während der Untersuchung zusätzlich problematische Areale in der Darmwand, die wir eventuell nicht wahrgenommen hätten.“ – Dr. Andrea May, Chefärztin der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Onkologie und Pneumologie
Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann über die Software mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 90 Prozent vorhergesagt werden, ob es sich bei den aufgespürten Polypen um harmlose handelt oder um solche, die bösartig werden können. Damit werden nur die Polypen entfernt, die im Sinne einer Krebsprophylaxe entfernt werden müssen. Voraussetzung für die Früherkennung ist wie jeder Darmspiegelung die gute Darmvorbereitung. Nur ein sauberer Darm kann sorgfältig untersucht werden, so die Chefärztin weiter.
Kein Ersatz
Es ist Prof May wichtig darauf hinzuweisen, dass die KI nicht die Erfahrung und Fähigkeiten des Facharztes ersetzten, sondern ihn nur unterstützen kann. Die Ergebnisse zusammenzuführen und zu interpretieren ist weiterhin Aufgabe des erfahrenen Spezialisten. Darüber hinaus wird er auch immer den direkten Kontakt zum Patienten halten, um die Untersuchungsergebnisse zu erläutern und eventuell notwendige weitere Therapieschritte zu besprechen.
Weitere Nachrichten aus dem Rheingauviertel lesen Sie hier.
Die offizielle Internetseite des Akutkrankenhauses finden Sie unter www.asklepios.com.
1 Kommentar