Corona-Impfung: Im ersten Schub wird Hessen 10000 Impfdosen erhalten. Wenn dann der Nachschub kommt, stellt sich die Frage:Impfen oder nicht?
Wiesbaden bereitet sich vor: Die ersten Impfdosen kommen. Kurz nach Weihnachten werden im ersten Schritt Ärzte, Krankenpfleger und Senioren in Pflegeheimen geimpft. Wann die restlichen Wiesbadener an der Reihe sind, ist noch unklar. Prioritäten sind gesetzt. Die Frage aller Fragen: Impfen lassen oder nicht? Wie die Wiesbadener diese Frage beantworten, haben wir für Sie herausgefunden.
„Der Impfstoff gibt mir Hoffnung – wir stehen sonst mit leeren Händen da. Herdenimmunität ist nicht – das Impfen ist unsere einzige Chance im Kampf gegen Corona.“ – Liza Meyar
Kurz vor Weihnachten und dem Lockdown Light war die Innenstadt rappelvoll. Hastig wurden die letzten Weihnachtsgeschenke gekauft und das letzte Mal der Kleiderschrank aufgefüllt. So viele Wiesbadener hat man lange nicht mehr auf den Straßen gesehen. Es war fast, als gäbe es kein Corona – wären da nicht die Masken. Was, wenn diese bald Geschichte sind? Darauf hofft Herbert Gauer – er setzt auf die Wirkung des Impfstoffs. Wenn wir einen Großteil der Menschheit durchgeimpft haben, ist das normale Leben wieder möglich. Wer sich impft, ist geschützt, weil sich unser Körper dann selbstständig gegen das Virus wehren kann. Das würde auch das Ende von Abstand und Maske bedeuten, schlussfolgert er. Dies erhoffen sich viele der befragten Wiesbadener auch: Ein Stück Normalität.
„Ich trage Maske und halte die Abstände ein, aber impfen lasse ich mich nicht!“ – Ulrike Hofhausen
Auf den Straßen Wiesbadens hört man auch skeptische Stimmen. Wir haben doch gar keine Ahnung davon, welche Nebenwirkungen diese Impfung hat. Die Langzeitfolgen sind komplett unbekannt, mahnt Jessica Lange. Weitere Wiesbadener teilen diese Meinung: Es herrscht zu viel Ungewissheit über die Wirkungen des Impfstoffs. Viele Befragte beteuern, keine „Impfgegner“ zu sein, sich aus diesem Grund jedoch trotzdem gegen das Impfen zu entscheiden. Die Impfung greift die RNA an und das ist mir ehrlich gesagt zu heikel, findet Ulrike Hofhausen. Tatsächlich passiert bei einer RNA-Impfung prinzipiell dasselbe wie bei anderen Impfungen auch. Ein Antigen gelangt in den Körper und regt so das Immunsystem dazu an, Antikörper zu produzieren. Der wesentliche Unterschied besteht darin, wie das Antigen in den Körper gelangt. Während es andere Impfungen dem Körper einfach zuführen, sorgt die RNA-Impfung dafür, dass er es selbst produziert. Dabei können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Fieber auftreten – die Gesundheit wird jedoch nicht strak beeinträchtigt.
Tipps für die persönliche Impfentscheidung
Impfen: Ja oder Nein? Um diese Frage kommt niemand mehr herum. Daher ist es gut, das Für und Wider einer Corona-Impfung zu kennen. In ihrem Buch „Pro & Contra Corona-Impfung“ hat Dr. Silvia Jelincic im Gespräch mit Univ. Prof. Dr. Herwig Kollaritsch Argumente für und gegen das Impfen gesammelt. Klar ist: Wer sich impft, ist geschützt – oder? Die Impfung soll besonders gut funktionieren und dementsprechend guten Schutz bieten. Pfizer/Biontech und Moderna gaben eine Wirksamkeit von 95 Prozent an, AstraZeneca nannte siebzig Prozent. Trotzdem: Noch ist unklar, ob die entwickelten Impfstoffe die Übertragung der Infektion durch die Geimpften tatsächlich zu hundert Prozent verhindern. Die meisten finden, dass es versucht werden muss. Eine Alternative gibt es nicht. Außerdem wurden die RNA-Impfungen mit besonderer Sorgfalt entwickelt, heißt es. Der Impfstoff wurde geprüft und zugelassen. Das bedeutet: Die Nebenwirkungen der Impfung wie Kopfschmerzen, Fieber oder starke Müdigkeit halten sich im Rahmen. Zwar treten sie mit einer Wahrscheinlichkeit von neunzig Prozent auf – nach zwei Tagen ausruhen sollte man aber wieder fit sein, so Jelincic.
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