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Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Rosemarie Kloos-Rau und Gerhard Obermayr in Der Ausstellung Wiesbaden Swing.

Wiesbaden Swing: Eine Schrift tanzt um die Welt

Mit einer Glückwunsch-Karte hat alles angefangen. Der Linotype-Hell AG gefiel sie so gut, dass sie Rosemarie Kloos-Rau beauftragte, eine Schrift zu gestalten. Heute ziert sie Schokoladen, Marmeladengläser oder auch Suppentüten weltweit.

Volker Watschounek 2 Jahren vor 0

Das Ananastörtchen der Schokoladenmanufaktur Kunder kennt man, die gefühlt größte Kuckucksuhr der Welt ebenso. Aber Wiesbaden Swing?  Die Schrift ist international beliebt – vor allem bei Marken-Logos. 

Die Liebe zur Schrift als Kunstform entdeckte Rosemarie Kloos-Rau schon während Ihres Studiums bei Prof. Werner Schneider an der FH Wiesbaden. Noch als Studentin gewann Sie 1984 den international ausgeschriebenen Rudo-Spemann Schriftkunstpreis des Klingspormuseums der Stadt Offenbach. Der Beginn Ihrer Selbstständigkeit nach dem Diplom war geprägt durch die kalligrafische Gestaltung etlicher Grußkartenserien für einen Marktführer im deutschsprachigen Raum.

„Die Schrift überzeugt sowohl in ihrer Einzelform als auch im typografischen Verbund und kann als hervorragendes Beispiel für zeitgenössisches Design gelten.“ – Professor Werner Schneider, Fachhochschule Wiesbaden

Durch die kalligrafische Qualität dieser Grußkarten wurde Reinhard Haus, der künstlerische Leiter der Linotype-Hell AG (heute Monotype), auf Rosemarie Kloos-Rau aufmerksam. Linotype, mit rund 12000 Schriften einer der führenden Schrifthersteller, hatte das Projekt Calligrafie for Print in Planung, zu dem Kloos-Rau mit einer innovativen Schreibschriftgestaltung beitragen sollte. Als Hommage an die Stadt kam der Wunsch auf, die Schrift nach Wiesbaden zu benennen. Eine entsprechende Anfrage an den Oberbürgermeister Achim Exner im August 1991 wurde im November ́91 – nach einer Expertise, ob diese Schrift wiesbadenwürdig sei – mit einer freundlichen Bestätigung und einem persönlichen Glückwunsch des Oberbürgermeisters beantwortet.

„Der Buchstabe ist es Wert, dass man ihn erkennen kann.“ – Professor Werner Schneider, Fachhochschule Wiesbaden

1992 kam die Wiesbaden Swing in den weltweiten Vertrieb der Linotype-Library und schon nach kurzer Zeit gehörte sie zu den beliebten Schreibschriften. So beliebt, dass schon ein halbes Jahr später eine illegale Raubkopie versuchte, den Markterfolg zu nutzen. Der stellte sich auch ein, weil die Wiesbaden Swing einen ganz unkonventionellen, frischen Umgang mit Schrift erlaubt. Sie vermittelt durch ihre unformale und leichte Linienführung Spontanität und jugendliches Flair.

Rosemarie Klos-Rau führt durch die Ausstellung im Foyer des Wiesbadener Rathauses.

Rosemarie Klos-Rau führt durch die Ausstellung im Foyer des Wiesbadener Rathauses. ©2022 Cornelia Renson

Heute hat sie einen festen Platz bei der Gestaltung von Markenlogos, im Editorial Design und im Packaging. Viele der Buchstabenformen dienen als Vorlage für weitere Schreibschriften. Auch in der typografischen Fachliteratur findet sie einen festen Platz. Dass die Anwendungsgebiete der Schrift so vielseitig sind, war bei ihrer Entstehung nicht abzusehen.

„Wiesbaden swing ist eine Anwendungsschrift, die frisch und  unkonventionell mit der Typografie umgeht. Jeder Buchstabe kann mit den anderen. Das ist schon sehr aufwendig.“Rosemarie Kloos-Rau

Durch die Dozenten- und Seminartätigkeit von Rosemarie Kloos-Rau sind viele Interessierte für Schrift und Typografie sensibilisiert worden. Mittlerweile erreichen uns Zusendungen von Anwendungsbeispielen von Australien bis Amerika. Zudem kommen Anfragen zur Historie der Wiesbaden Swing aus der ganzen Welt von Studierenden in den unterschiedlichen Medienberufen.

Zum 30-jährigen Jubiläum ermöglichte die Stadt Wiesbaden jetzt eine Ausstellung im Foyer des Rathauses, die auch der Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr mit großem Interesse verfolgten.

Bild oben ©2020 Sebastian Wenzel LH Wiesbaden

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Die offizielle Internetseite Design & Kommunikation Rau finden Sie unter www.rau-design.de

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.