Der Lebensraum der geschützten Vogelart Bussard sind offene Landschaften wie Wiesen, Äcker und Heiden mit angrenzenden Waldgebieten oder ähnliche siedlungsnahe Habitate.
Wer im Juni oder Juli spazieren geht, joggt oder Rad fährt, – hat vielleicht schon einmal erlebt, wie plötzlich aus dem Nichts und völlig unbemerkt ein Greifvogel von hinten auftaucht. In Langendellschlag oder in Kohlheck soll das kürzlich geschehen sein. Ein Augenzeuge berichtet, dass ein Greifvogel den höchsten Punkt – Kopf beziehungsweise den Scheitel – eines Spaziergängers attackiert habe. Dabei habe der Bussard den Menschen an oder überflogen. Dahinter steht kein bösartiger Angriff des Vogels. Vielmehr versucht das Tier mit diesem Überraschungseffekt und seiner imposanten Spannweite von 120 cm zu signalisieren Du hast hier in meinem Revier nichts zu suchen!
Vor allem in der der sogenannten Ästlingsphase, wenn die Jungvögel langsam das Nest verlassen, beschützt das Alttier sein Junges. In dieser Zeit werden sich schnell bewegende Menschen als Bedrohung gesehen und von einigen Bussarden angeflogen, um das Jungtier zu verteidigen.
Verhindern lassen sich derartige Begegnungen nicht, aber es gibt einige Verhaltenstipps, die das Risiko einer solchen unerwünschten Begegnung reduzieren. Bereiche rund um bekannte Bussard-Horste sollten gemieden werden. Gerät man ungeplant in den Verteidigungsbereich eines Nestes, empfiehlt es sich zu gehen, statt zu laufen und den Kopf zu schützen. Hilfreich kann auch ein Stock sein, der in die Höhe gehalten wird, denn Bussarde den höchsten Punkt an. Im Falle einer Attacke wird empfohlen sich ruhig zurückzuziehen und auf keinen Fall nach dem Vogel zu schlagen. Selten kommt es beim Vertreiben der ungebetenen Besucher zu Berührungen und Kratzern. Tendenziell nehmen Konflikte zwischen Wildtieren und Menschen, da sich die Städte ausdehnen und der Mensch mit Bebauung und Freizeitaktivitäten immer weiter und in größerer Anzahl in die Lebensräume der Wildtiere eindringt.
Foto oben ©2022 Pixabay
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