Während in den Sommermonaten fünf Prozent aller Verkehrsunfälle witterungsbedingt passieren, steigt der Anteil beim Winterwetter auf 20 Prozent.
Verschiedene Witterungsbedingungen schränken die Verkehrssicherheit ein. Herrscht Winterwetter ist es besonders fies. Gerade jetzt verursachen das Licht entgegenkommender Fahrzeuge, Nebel, Dunkelheit und starker Niederschlag immer wieder Unfälle. Bei Nässe und Eis kommen schlechte Fahrbahneigenschaften dazu. Das muss nicht sein. Mit kaum Teil kleinen Maßnahmen steigern Sie während der dunklen Jahreszeit Ihre Sicherheit auf dem Rad als auch im Auto.
Worauf es im Auto ankommt
Nach wie vor passieren die meisten Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen während der warmen Jahreszeit – und das nicht nur in Hitzeperioden. Laut Experten liegt das höhere Unfallaufkommen vor allem an der steigenden Mobilität in den Sommermonaten. Davon abgesehen fahren viele Autofahrer im Winter von Anfang an vorsichtiger, weil sie wegen erschwerter Witterungsbedingungen von erhöhter Unfallgefahr ausgehen. Tatsächlich ist Autofahren in den dunklen Monaten wesentlich anspruchsvoller. Als Gründe dafür gelten Schnee, Eis und schlechte Lichtverhältnisse. Besonders heikel sind schnell abfallende Temperaturen nach vorausgegangenem Niederschlag. Denn in diesen Situationen droht Blitzeis.
Vorausschauend fahren
Nicht nur auf das tagesaktuelle Wetter (Winterwetter) müssen Fahrer ihr Verhalten abstimmen, sondern auch auf die Art der befahrenen Strecke. Besonders auf schattigen Wegen im offenen Gelände steigt das Unfallrisiko. Ungeschützt dem Wind ausgesetzte Straßenabschnitte sind für Eis am anfälligsten. Grundsätzlich gilt im Winter: Je vorausschauender gefahren wird, desto besser. Beachtenswert sind für mehr Verkehrssicherheit in der kalten Jahreszeit insbesondere Maßnahmen für
- höheren Reifengrip, so beispielsweise sanftes Schalten.
- ausreichende gute Sicht, so beispielsweise angemessene Lüftungs- und Scheibenreinigung. Achtung bei Alterssichtigkeit: Zum Fahren am besten immer Gleitsichtbrillen für optimale Sicht auf jede Distanz verwenden.
- höhere Fahrzeugkontrolle, zum Beispiel durch sachtes Lenken und Bremsen.
So haften Reifen im Winter besser
Gut profilierte Winterreifen sind in der kalten Jahreszeit das A und O für ausreichend Grip auf der Straße. Spätestens ab konstant niedrigen Temperaturen unter sieben Grad Celsius muss der Reifenwechsel sein. Ob das schon im Oktober oder erst im Dezember der Fall ist, unterscheidet sich von Jahr zu Jahr. Nach dem Wechsel ist auch der beste Reifen nur so gut wie das Fahrgeschick. Schon beim Anfahren haben viele Fahrzeughalter im Falle von Schnee Probleme. Damit die Reifen nicht durchdrehen, fährt man am besten im zweiten Gang an. So reduziert sich die auf die Räder wirkende Motorleistung. Dank der sanfteren Kraftübertragung kommt man effektiver voran. Die Kupplung immer langsam kommenlassen und etwas mehr Gas geben als gewohnt. Bei Automatik-Autos erzielt das Winterprogramm einen ähnlichen Effekt. Übrigens behält auf voll vereisten Flächen niemand die Kontrolle. Daher in dieser Situation stets vom Gas gehen, auskuppeln und warten, bis der Wagen steht. Weiterfahren wäre jetzt auch in Schrittgeschwindigkeit riskant.

Autofahren im Winter ist nicht immer einfach. ©2022 Pexels
Winterwetter: Das richtige Auto
Wegen ihrer erhöhten Bodenfreiheit und dem Allradantrieb gelten SUVs als ideale Winterfahrzeuge. Wenn alle Räder angetrieben werden, haben Autos logischerweise mehr Grip und fahren Streckenstücke wie Berge bei winterlicher Witterung leichter an. Auch das Beschleunigen auf Schnee fällt mit diesen Fahrzeugen leichter.
Wie man auf Schnee und Eis die Kontrolle bewahrt
Grundsätzlich fährt man auf winterlich glatten Straßen lieber langsamer. Bei höherer Geschwindigkeit verliert man leicht die Kontrolle. Abgesehen vom Tempo müssen Fahrer auch beim Lenken vorsichtig sein. Wer in der kalten Jahreszeit genauso in eine Kurve einlenkt wie im Sommer, riskiert, dass das Auto ausbricht oder über die Vorderräder vorwärts schiebt. Abrupte Lenkbewegungen auf Schnee und Eis sollte man unbedingt vermeiden. Ohnehin lenken Fahrer am besten nicht zu viel. Sollte trotz aller Behutsamkeit das Heck ausbrechen, muss man gegenlenken – auch dabei aber immer sanft vorgehen.
Lenken und Bremsen
So wie mit dem Lenken verhält es sich auf Schnee und Eis auch mit dem Bremsen. Je weniger Bremsvorgänge man vornehmen muss, desto besser. Vorausblickendes Fahren ist hierbei entscheidend. Laut dem ADAC macht man auf freier Strecke vor längeren Winterfahrten am besten eine Bremsprobe, um die Straßenverhältnisse besser einzuschätzen. Übrigens ist bei allen Bremsvorgängen im Winter hohe Reaktionsfähigkeit entscheidend. Das Gas rechtzeitig wegnehmen, herunterschalten und zur Verringerung der Geschwindigkeit die Motorbremse nutzen. Falls Notbremsungen nötig werden und der Wagen ausbricht, löst man das Pedal und lenkt gegen. Dabei bremst man ein zweites Mal.
Abstand halten
Vorsicht mit Abständen! Zum Vordermann hält man im Winter mindestens dreimal so viel Abstand wie im Sommer. Dazu einen Punkt auf der Strecke fixieren und zu zählen beginnen, wenn der Vordermann ihn erreicht. Mindestens drei Sekunden sollten vergehen, bis man selbst den gleichen Punkt passiert. Außerorts gelten 150 Meter – dies entspricht drei Leitpfosten – in der kalten Jahreszeit als Idealabstand.
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