Die zukünftige Geschäftslage erhellt sich langsam, doch Unsicherheiten bleiben bestehen. So das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage.
Nach der herausfordernden Situation zum Jahresende 2022 haben sich nun einige Unsicherheiten abgeschwächt. In den Wintermonaten kam es nicht zu einer drohenden Energieknappheit bis hin zu befürchteten Rationierungen und auch die Energiepreise sind zumindest teilweise wieder gesunken. Für ausgefallene Lieferbeziehungen wurden häufig Alternativen gefunden, sodass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten erst einmal reduziert wurden. Darüber hinaus profitieren alle Gewerke von Verbesserungen in ihrer Geschäftslage, da wieder deutliche Zuwächse an Aufträgen erzielt werden konnten, sagt Susanne Haus, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern. So bezeichnen 82 Prozent der rund 78.000 hessischen Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage in der aktuellen Konjunkturumfrage im ersten Quartal 2023 als „gut“ oder mindestens „befriedigend“. Allerdings spiegeln sich insbesondere in den Rückmeldungen des Bausektors noch nicht die mittel- bis langfristig bedenklichen Signale gestiegener Materialpreise, steigender Bauzinsen, hoher gesetzlicher Baustandards sowie sinkender Baugenehmigungen wider, erklärt Haus.
Unsicherheiten bleiben weiterhin bestehen
Die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Geschäftslage hellen sich zunehmend auf. Während weniger Betriebe mit einer Verschlechterung der Situation rechnen, erwartet immerhin die überwiegende Mehrheit (70 Prozent) eine gleichbleibende Entwicklung. Die Unsicherheiten mit Blick auf die nächsten Monate bleiben aber bestehen, denn nur 16 Prozent der Betriebe erwarten eine verbesserte Geschäftslage.
Optimismus wächst
Anlass zu Optimismus bietet die Entwicklung der erwarteten Auftragseingänge und Umsätze. Deutlich mehr Betriebe als im Vorquartal rechnen mit einer Verbesserung beider Indikatoren, eine rückläufige Entwicklung befürchten nur noch gut 17 Prozent der Handwerksbetriebe (4. Quartal 2022: 34 bzw. 30 Prozent). Die Preissteigerungen und Materialengpässe aufgrund der Störungen der globalen Lieferketten haben sich weiter abgeschwächt, wenngleich der jüngste Rückgang der allgemeinen Inflation vor allem auf die gesunkenen Energiepreise zurückzuführen ist. 75 Prozent der Betriebe berichten, dass ihre Einkaufspreise im ersten Quartal weiter gestiegen sind. Nur 50 Prozent der Betriebe haben angegeben, dass sie höhere Verkaufspreise durchsetzen konnten.
Der Saldo aus Betrieben mit steigenden Beschäftigtenzahlen gegenüber Betrieben mit abnehmendem Personalbestand hat sich wieder verschlechtert. Belastend auf die Betriebe wirkt sich zudem der bestehende Fachkräftemangel sowie auch die verbleibende Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung aus, beschreibt Haus.
Symbolfoto ©2023 Volker Watschounek
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Die Internetseite der Handwerkskammer Wiesbaden finden Sie unter www.hwk-wiesbaden.de.
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