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Martin-Niemöller-Schule in Bierstadt

Kein mal in der Schule

Seit vier Tagen liegt der Inzidenz über 165. Wiesbadens Schulen und Kitas mussten deshalb auf Notbetrieb umstellen. Damit sind alle Klassenzimmer wieder leer und die Schule verweist – Bis zu den Sommerferien? Wie sieht es dann mit der Versetzung aus?

Praktikant 3 Jahren vor 0

Die Herausforderungen des Lernens im Zeitalter von Corona: Wenn das Internet hakt wird es für beide Seiten schwer. Wird die Notengebung zum Würfelspiel?

Seit 2020 beschäftigt uns das Coronavirus. Das Virus hat viele Dinge in einem Jahr um 360 Grad gedreht. Wir sind im dritten Lockdown. Der Erste war ungewohnt komisch. Die Form des Unterrichts für alle neu. Interaktivität gab es so gut wie keine. Im zweiten Lockdown hatte man sich dran gewöhnt. Auch nicht so Computer Affine Lehrer kamen inzwischen besser zu Recht. Der Unterricht wurde deutlich interaktiver. Der Spaß an der Schule kam ein wenig zurück. Jetzt sind wir im dritten Lockdown, wie das ist lest ihr hier.

Arbeiten schreiben?

Das Schreiben von Arbeiten war und ist schwierig in der jetzigen Lage. Im Vergleich dazu waren im letzten Herbst die Schulen offen und es wurde Arbeiten geschrieben. Bis jetzt waren wir kein mal in der Schule und es sieht so aus als ob es noch dauern würde. Arbeiten schreiben ist dieses Jahr schwer. In den vergangenen zwölf Wochen haben wir bislang keine geschrieben. Wie die Schulen das noch planen wollen ist unklar. Wechselunterricht war für letzte Woche geplant und wurde durch die aktuelle Situation jedoch abgesagt.

Benotungen?

Ich frage mich wie es im Bereich Noten aussehen wird. Wie will man Noten bewerten, wenn man keine Arbeit geschrieben hat? Bis Ostern wurden Noten aus den Videokonferenzen und aus den Abgaben der Hausaufgaben beschlossen. Man bekam eine mündliche Note für seine Beteiligung in den Videokonferenzen. In vielen Fächern bekommt man einen Arbeitsauftrag den man bis zu einem Termin, bsp: Freitag 14:15 Uhr, abgeben soll. Einige Lehrer nehmen noch Aufgaben an, die fünf Minuten verspätet ankommen. Andere dagegen nicht und bewerten diese als nicht abgegeben und mit einer Sechs: ungenügend, setzen, sechs.

Ist das Fair?

Das Internet spielt eine große Rolle im Bereich Homeschooling. Bei einigen kommt es oft zu Problemen, wenn Aufgaben abgegeben werden müssen. Schwachstelle ist die Infrastruktur. Die einen haben schlechtes Internet und kaum Geräte, die anderen gutes Internet und ausreichend viele Geräte. Die Schule stellt deswegen Tablets zur Verfügung für die Leute, die keine Geräte haben. Aber auch der Umgang der Lehrer mit der Situation ist schwierig. Viele nehmen die Schüler nicht mehr ernst, falls das Internet mal wieder nicht funktioniert. Ich selbst habe einen Computer mit einer guten Internetverbindung. Trotzdem kommt es immer wieder zu Problemen.
Es ist Schade, dass die Technischen Voraussetzungen das Lernen zu Hause so stark beeinflussen. Im Präsenzunterricht spielen diese keine Rolle.

Lehrer können nicht nachweisen, ob ein Schüler mit Absicht sagt, dass er kein Internet hat oder ob ein Schüler wirklich Probleme hat. So ist das auch auf der Schulplattform. Ich habe es leider selbst erlebt, dass Lehrer trotz geleisteter Abgabe meinen, dass sie nichts erhalten haben. Man bekommt nach mühevoller Arbeit vorgeworfen, nichts gemacht zu haben. Jetzt ist es dann auch zu spät. Die Aufgabe gilt als nicht abgegeben. In der Schule kann es zu solchen Problemen nicht kommen. Entweder man hat die Hausaufgaben dabei oder nicht. Für Schüler die keine Lust auf Schule haben ist das ein Freibrief. Sie nutzen die Situation aus und kommen gleich mit der Ausrede, dass etwas nicht funktioniert habe. Das Färbt auf andere wie mich ab. Gibt es Technische Probleme heißt es gleich, ich hätte die Aufgabe nicht erledigt.

Motivation?

Viele Schüler nutzen den Lockdown als gute Chance für ihre Noten aus. Die Hausaufgaben werden bewertet und man kann sich leichter verbessern. Einige Schüler hingegen verlieren die Konzentration und die Motivation im Homeschooling. Vier Monate in den eigenen vier Wänden Tag für Tag zu lernen, kann einem die Motivation zerreißen. Man sieht seine Freunde nicht mehr, man darf nicht mehr raus, sondern man ist zu Hause gefangen. Schüler die keine Motivation mehr im Homeschooling haben, auch nicht das Bedürfnis sich zu verbessern, sondern genau das Gegenteil.
Einigen macht es garnichts aus, den anderen kann es die Schule erschweren und keinen Spaß mehr machen.
Viele Schüler wünschen sich es wieder in die Schule zu gehen. Dazu gehöre ich nicht. Mir macht das Homeschooling Spaß. Ich finde man kann sich die Zeit besser einteilen. Man kann verschiedene Hausaufgaben von verschiedenen Fächern zu unterschiedlichen Zeiten machen. Mich nervt es trotzdem für vier Monate zu Hause zu sein, aber man muss sich dran gewöhnen. Ich finde es gut, dass ich in kniffligen Situationen meine Lehrer persönlich anschreiben kann.

Lernen?

Wie sieht das Lernen aus? Wie lernen die Schüler im Homeschooling? Das Lernen im Homeschooling ist wie in der Schule. In der Schule wird aber jedes Thema genauer erklärt als im Homeschooling. Im Homeschooling ist das Individueller. Die Lehrer passen sich an die Bedürfnisse der Schüler an, und stehen digital unterstützend zur Seite. Sie produzieren sogar YouTube Videos und erklären darin schwierige Sachverhalte.

In einigen Fächern verliert man die Übersicht. Ich habe zum Beispiel den Überblick in Chemie verloren. Ich komme nicht mit und habe innerlich aufgegeben. In manchen Fächern geht es zu schnell und in manchen zu langsam. Ich habe versucht mich auf Fächer wie: Deutsch, Mathe und Englisch zu konzentrieren. Dafür habe ich  Chemie „fallen lassen“. Um da wieder rein zukommen brauche ich die Schule.Da braucht man wieder die Schule, zum Wiedereinstieg um wieder mit zu kommen.

Schule?

Die Schulen wollten für letzte Woche nochmal aufmachen. Der dritte Lockdown macht hier einen Strich durch die Rechnung. Die Arbeiten werden wahrscheinlich abgesagt. Für mich stellt sich die Frage wie die Schulen, die Schüler in diesem Jahr fair benoten wollen. Werden wieder Schüler versetzt, die es unter normalen Umständen nicht geschafft hätten? Wird es wieder Schüler geben, die sich freiwillig zurücksetzen lassen? Wahrscheinlich wiederholt sich 2020: Schüler werden ohne schriftlichen Arbeiten geschrieben zu haben versetzt. Die Noten im Zeugnis sagen wenig über ihre Leistungen aus. Versetzungskriterien gelten nicht mehr. drei Fünfen auf einem Zeugnis ohne Ausgleich sind möglich. Ob das so bleibt werden wir die nächsten Wochen noch sehen.

Fotohinweis Martin-Niemöller-Schule © 2021 Valentin Korkin

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Die offizielle Internetseite der Martin-Niemöller-Schule finden Sie unter Martin-Niemöller-Schule.net.

 

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Geschrieben von

Emilia Carvalho von Carl-von-Ossietzky-Schule hat sich wohl gefühlt. Zwei Wochen lang hat sie bei Wiesbaden Lebt! in den Online-Journalismus hineingeschnuppert, uns auf Presseterminen begleitet und wie andere Praktikanten eigene Texte geschrieben. Habt Ihr auch Lust auf ein Praktikum, dann bewerbt Euch doch. Emilia Carvalho, vom 29. Januar bis zum 9. Februar 2024