Hessen wird digital. Kultusminister Lorz und Digitalministerin Sinemus informieren sich über digitale Lehr- und Lernmethoden an der Gutenbergschule Wiesbaden
In den vergangenen Wochen und Monaten habe man in der Berichterstattung rund um den DigitalPakt den Eindruck gewinnen können, dass die Schulen mit der Digitalisierung bei null beginnen. Das Gegenteil sei der Fall. Viele Schulen im Land seien für den digitalen Wandel bereits gerüstet. Mit neuen pädagogischen Konzepten, gut ausgebildeten Lehrkräften und einer zeitgemäßen Infrastruktur sind sie fit für das digitale Zeitalter, ohne auf Altbewährtes wie Schwamm und Kreide zu verzichten. Analog und digital – das ist Schule von morgen, betonten Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und die neue Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus am Montag in der Wiesbadener Gutenbergschule – einer Schule, die mit innovativen digitalen Lehr- und Lernkonzepten arbeitet und überzeugt.
„Die Hessische Landesregierung hat in der Gigabitstrategie die Anbindung der Schulen mit Glasfaser als vorrangiges Ziel definiert.“ – Digitalministerin Kristina Sinemus
Das Gymnasium hat den digitalen Aspekt fest im Schulalltag der 1.200 Schüler und ihrer rund 100 Lehrkräfte verankert: Informatik kann im Wahlunterricht, in der Oberstufe und auch als Prüfungsfach im Abitur belegt werden. Die AGs Einführung ins Programmieren und Coding im Ganztagsangebot legen darüber hinaus frühzeitig den Grundstein für einen erfolgreichen Kompetenzerwerb im IT-Bereich. In der technischen Ausstattung überzeugt die Schule neben zahlreichen Smartboards in Fach- und Klassenräumen mit mehreren Displays, SmartCameras und Tablets. Die WLAN-Ausleuchtung ist flächendeckend gewährleistet.
„Aktuell liegen wir bei 1.256 Schulen bzw. Schulstandorten, die bereits mit Glasfaser angeschlossen sind oder im laufenden Ausbau mithilfe von Fördermitteln angeschlossen werden sollen. Das entspricht fast zwei Dritteln aller Schulen in Hessen.“ – Digitalministerin Kristina Sinemus.
Die beiden Minister informierten sich im Rahmen von zwei Unterrichtsbesuchen sowohl über den technischen als auch über den pädagogischen Umsetzungsstand der Schuldigitalisierung: Der erste Teil brachte den Nutzen von 3D-Brillen bei der Visualisierung geometrischer Probleme zum Ausdruck, der zweite verdeutlichte die Vorteile des bring your own device-Ansatzes, bei dem die Schüler unter Anleitung ihrer Lehrkraft Fragestellungen mit ihren eigenen mobilen Endgeräten bearbeiten.
„Die digitale Infrastruktur allein sorgt noch für keinen besseren Unterricht. Erst wenn die drei Faktoren pädagogisches Konzept, gut ausgebildete Lehrkräfte und zeitgemäße Ausstattung ineinandergreifen, wird die Digitalisierung unserer Schulen gelingen.“ – Kultusminister Lorz
Der verabschiedete DigitalPakt und die Förderung des Bundes seien wichtige Bausteine auf diesem Weg. Sie unterstützten die Anstrengungen der Landesregierung zum Ausbau der digitalen Infrastrukturen der Schulen. Noch im Frühjahr möchten wir unser Konzept vorstellen, wie der Pakt in Hessen umgesetzt werden wird und Schulen über den Pakt hinaus von uns unterstützt werden können, so Lorz und Sinemus übereinstimmend. Während alle Welt noch vom DigitalPakt als Allheilmittel sprächen, handelten Schulen wie die Gutenbergschule aber schon jetzt und zeigen, wie der Unterricht der Zukunft aussehen könne. Wir werden diese mit Augenmaß zum größtmöglichen Nutzen für die hessischen Schüler vorantreiben und den Digitalpakt zur Unterstützung all unserer Anstrengungen nutzen.
Hintergrund
Der DigitalPakt Schule ist auf fünf Jahre angelegt. Bund und Länder wenden für die Förderung im DigitalPakt insgesamt 5,5 Milliarden Euro auf. Nach derzeitigem Stand fließen davon insgesamt rund 372 Mio. Euro bzw. 74 Mio. Euro jährlich nach Hessen. Diese Mittel können auf Antrag der Schulträger u.a. in die digitale Infrastruktur der hessischen Schulgebäude, d.h. in schulisches WLAN, die Ausstattung der Unterrichtsräume mit Präsentationstechnik, Cloudlösungen und Lernplattformen investiert werden.
(Symboldoto: Computer um Unterricht. Michelle Adcock / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)
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