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Frauenmuseuem Wiesbaden

Betonte Weiblichkeit: Das Wiesbadener Frauenmuseum

Von antiken Göttinnen über Sponti-Aktionen der 80er bis hin zur heutigen Gleichberechtigungsdebatte. Das Frauenmuseum Wiesbaden wagt den Spagat zwischen Politischem und der Kunst und zeigt, dass beides sich nicht ausschließen muss.

Alexander Michel 2 Jahren vor 1

Das Frauenmuseum in Wiesbaden präsentiert seit Jahrzehnten die weibliche Perspektive von Gesellschaft, Kunst und Kultur: ein Zeichen in Richtung Emanzipation und Gleichberechtigung. 

Geschichte wird von großen Männern gemacht. Dieser heute angestaubt wirkende Satz wäre noch vor ein paar Jahrzehnten von vielen bedenkenlos unterschrieben worden. Dank intensiver Aufklärungsarbeit und unzähligen feministischen Initiativen hat sich diese Perspektive jedoch gewandelt. Klar ist: Geschichte ist in weiten Teilen männlich geprägt. Doch auch Frauen hatten ihren Anteil daran, standen häufig jedoch in der zweiten Reihe oder bekamen schlichtweg nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen damals als aktive Gestalterinnen der Gesellschaft, der Kunst und des kulturellen Lebens zustand.

Weibliche Lebens- und Schaffenswelten

Dass wir heute einen derartigen Perspektivwechsel unternehmen können, verdanken wir unter anderem Vereinen und  Institutionen, wie dem Wiesbadener Frauenmuseum. 1984 in privater Trägerschaft durch den gemeinnützigen Frauenverein Wiesbaden e.V. gegründet bietet das Museum seit bald vier Jahrzehnten Einblicke in die Lebens- und Schaffenswelt von Künstlerinnen und Frauenfiguren aus aller Welt. Seit 1991 lädt das Museum Besucher an seinen Standort in die Wiesbadener Wörthstraße Nr. 5 ein.

Hier präsentiert das Museum auf 600 qm Fläche in wechselnden Ausstellungen das Leben und das Werk inspirierender weiblicher Persönlichkeiten. Und das bis in die Frühzeit. Denn das Frauenmuseum zeigt neben Kunst- und kulturhistorischen Ausstellungen auch über 400 archäologische Funde, darunter Frauen- und Göttinnenfiguren von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Teile davon sind in der Dauerausstellung „Von Göttinnen und Weisheiten“ zu sehen. Ergänzt wird die Sammlung durch Exponate der Alltagsgeschichte und Dokumente der Wiesbadener Stadtgeschichte: Bücher, Zeitschriften, Broschüren, Audio- und Videomaterial, Plakate, Alltagsgegenstände und Kleidung, die zusammengenommen einen kaleidoskopartigen Blick in eine für viele so unbekannte und feminine Vergangenheit bieten. Vervollständigt wird das Museum durch Zeichnungen, Grafiken, Plastiken und Malereien international anerkannter zeitgenössischer Künstlerinnen.

Neue Sonderausstellung seit Februar

Inmitten des Corona-Dschungels hält das Frauenmuseum tapfer Stellung mit der aktuellen Ausstellung Seiltänzerinnen zwischen Autonomie und Anpassung. Hinter dem eingängigen Titel versteckt sich ein auf die 1980er Jahre gerichtetes Brennglas, welches die autonomen Frauenbewegungen des turbulenten Jahrzehnts in den Fokus nimmt. Eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Originaldokumente, Bildmaterial und Zeitzeuginnen-Interviews illustrieren den bis heute noch nicht vollendeten Kampf für mehr Gleichberechtigung, Solidarität und Geschlechterbefreiung, der in den 1980ern aktivistische Höhepunkte erreichte.

Seit dem 13. Februar feiert die Ausstellung …ihren Platz in der Welt finden Premiere. Sie dreht sich um das Leben von Else Niemöller, Ehefrau des NS-Widerstandskämpfers Martin Niemöller. Damit wird das etablierte Bild des evangelischen Pfarrers durch eine weiblich-biographische Perspektive ergänzt und neu erzählt.

Frauenmuseum Wiesbaden, kurzgefasst: 

Wo: Wörthstraße 5, 65185 Wiesbaden
Öffnungszeiten: Mi & Do 12-17 Uhr, Sa & So 12-17 Uhr
Eintritt: Regulär 7,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre frei

Hygiene- und Sicherheitskonzept

Es gilt die 2G-Plus-Rege­lung für doppelt Geimpfte oder Genese.

Foto oben Von © Asio otus / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

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Die offizielle Internetseite des Wiesbadener Frauenmuseums finden Sie unter www.frauenmuseum-wiesbaden.de

 

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Geschrieben von

Weltenbummler mit Hang zu postsozialistischen Stadtlandschaften. Fasziniert von Streetphotography und Urban Research. Filmnerd und Scoreliebhaber. Vollbluthistoriker. Based in Wiesbaden since the Wende.